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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Antike Denkmäler (Band 2) — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.655#0037
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i7

Grabreliefs I S. 108 hat Conze selbst, nachdem er das Relief in
den Königlichen Museen hatte untersuchen können, nicht versäumt
zu berichtigen (Jahrbuch des archäol. Instituts 1896 Anzeiger
S. 103). Auch ergänzt ist nichts als, in Gips, die Nasenspitzen
der beiden weiblichen Figuren und die Nase des Kriegers. Wie
auch die Abbildung erkennen läfst, hat die Oberfläche des Reliefs
gelitten und an einigen Stellen sehr stark gelitten; aber alle noch
erkennbaren Einzelheiten sind für durchaus authentisch zu halten.
Am meisten da wo sich die Conture in hohem Relief von Grund
unterhöhlt abheben, sieht man zahlreiche einzelne Stichbohrlöcher
reihenweise neben einander, in der gleichen Art, wie wir solche
Reihen von Stichbohrlöchern z. B. von den Parthenongiebelfiguren

her kennen. Von Einzelheiten der Arbeit verdient noch hervor-
gehoben zu werden, dafs der Zeigefinger an der linken Hand des
Kriegers besonders angesetzt war, und dafs der Rand des von
innen gesehenen grofsen runden Schildes des Kriegers hinter dem
Gewand der Dienerin und hinter dem linken Fufs des Kriegers
verschwindet. Das Relief, das sich durch Gröfse und Schönheit,
auch im Ausdruck, vor andern auszeichnet, ist dem Stile nach
deutlich attisch. Es gehört in das letzte Drittel des fünften Jahr-
hunderts vor Christ und ist von den bisher bekannten Grabreliefs
der gleichen Art das früheste.

R. Kkkulk von Stradonitz.

Antike Denkmäler 1895
 
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