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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Antike Denkmäler (Band 2) — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.655#0058
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IO

Mantel zusammenhielt. Rechts ein rätselhafter Rest. Weiß un-
mittelbar auf den Tongrund gesetzt.

Fa. Taf. 56, 5. Berlin, Vas.-Inv. Nr. 4531ACI. Größte Breite
0,12 m. Wohl zu demselben Gefäß, wie F, gehörig. Rest eines
Kentauren. Der rechte Arm hielt wohl einen Zweig, der linke war
vorgestreckt. An seinem Handgelenke sind weiße Strichelchen sicht-
bar, die wohl von der Hand. einer Frau oder eines Jünglings her-
rühren, der sich gegen den Unhold zu wehren sucht. Die Ober-
fläche ist sehr zerstört.

G. Taf. 56, 6. Im Privatbesitz. Kleiner Deckel oder wohl
eher Untersatz, der auf zwei bogenförmigen, länglichen Füßen ruht,
an denen je ein kleiner horizontaler Henkel befestigt ist. Durch-
messer ohne Henkel 0,075 m. ' Höhe 0,02 m. Auf der oberen
Fläche ist eine weiß auf Thongrund gemalte, geflügelte weibliche
Figur nach links schreitend dargestellt, die in jeder Hand einen
Kranz hält. Das Haar ist schwarz, die Kontur- und Innenzeichnung
ist mit verdünntem Firnis ausgeführt. Im Grunde weiße Puhkt-
rosetten um einen schwarzen Mittelpunkt. Unten ungefirnißt.

H. Taf. 56, 7. Im Privatbesitz. Randstück eines ähnlichen
Deckels wie C. Größte Breite 0,095 m- Heller Ton, brauner Firnis.
Über dem breiten Firnisstreifen am Rande sieht man einen Teil
eines Palmetten-Lotosornaments, einen kleinen Schwan und die Beine
von einem großen Hahn.

I. Taf. 57, 1. Im Privatbesitz. Randstück eines Kraters von
hellrotem Ton. Firnis hellbraun. Größte Breite 0,085 m- Auf
der Mündung ein Schachbrettmuster. Auf der Schulter Stäbe in
Gruppen von je drei. Darunter sieht man den Kopf eines nach
links gewendeten Hahns.

K. Tafel 57, 2. Im Privatbesitz. Stück von Schulter und
Bauch einer großen Amphora ähnlicher Art wie A und B. Größte
Breite des Bruchstücks 0,19 m. Auf der Schulter eine Sirene und
eine Sphinx. Am Übergang zum Bauche ein Lunulastreifen, das

Weiß ist überall abgesprungen. Am Bauche Kopf und Brust von
zwei schreitenden Mädchen, wie auf A und B.

L. Taf. 57, 3. Im Privatbesitz. Zwei Fragmente von Mündung
und Bauch eines größeren Gefäßes, einer Amphora oder eines
Kraters. Größte Breite 0,20 m. Die Oberfläche sehr stark zerrieben.
Mündungskante gestrichelt. Auf der Schulter ein Stabornament. Am
Bauche nackte bärtige tanzende Männer. Unten Firnisstreifen.

M. Taf. 57, 4. Im Privatbesitz. Kleines Bruchstück eines
größeren Gefäßes, wahrscheinlich einer Amphora wie A und B.
Größte Höhe 0,095 m. Das kleine Fragment gibt nur den unteren
Teil einer langbekleideten weiblichen Figur. Der Chiton ist mit
weißen Sternchen und roten Borten zwischen Reihen weißer Punkte
verziert. Die Zehen des weißen Fußes sind graviert.

N. Taf. 57, 5. Im Privatbesitz. Schulterstück und Halsansatz
eines größeren dickwandigen Gefäßes, wohl einer Amphora. Größte
Breite 0,155 m- Ton hellrot. Oberfläche hellgelb, wie es scheint,
mit einem Überzug versehen oder stark" geschlemmt. Firnisfarbe
schwarzbraun, zum großen Teil abgesprungen. Weiß auf Tongrund.
Innenzeichnung und teilweise Konture durch Ritzlinien gegeben,
nur auf dem Weiß mit verdünntem Firnis. Oben am Rest des
Halses ein Pferdehuf, davor eine aufwachsende Pflanze mit weißen
Blättchen. Darunter ein breiter Mäanderstreif mit Sternen. Auf
der Schulter Sirenen und Sphinxe mit dem Ohrschmuck wie oben
bei A. Auf dem Rest des Bauches Schuppenornament.

Diese neuen Funde lehren uns das technische Können und
den künstlerischen Geschmack der Klazomener Töpfer und Maler
von einer neuen Seite kennen. Sie zeigen uns außerdem eine der
Vorstufen der attischen schwarzfigurigen Vasenmalerei, wie Rob.
Zahn sie auf Grund eines sehr unbedeutenden Materials schon vor
Jahren skizziert hatte. An der klazomenischen Herkunft der Teil
Defenneh-Scherben wird man jetzt kaum mehr zweifeln können.

LENNART Kj ELLBERG.

Tafel 58. KLAZOMENISCHER SARKOPHAG.

Der Sarg, der hier nach einer Zeichnung von Mr. Lübke
veröffentlicht wird, ist für das Antiquarium der Königlichen
Museen zu Berlin im Kunsthandel erworben (Inventar der Vasen
Nr. 4824). Seine Höhe beträgt 2,18, die Breite oben 0,92,
unten 0,75 m. Der Kasten, der die Leiche barg, ist von den
Findern weggeschlagen worden, auch der obere bemalte Rand
war in mehrere Stücke gebrochen. Der weiße Überzug ist an

manchen Stellen abgerieben. Die Firnisfarbe ist am unteren Teile
braun, am oberen hochrot. Die Figuren der oberen Felder sind
hell ausgespart, an vielen Stellen ist violettrote matte Deckfarbe
aufgesetzt, die in der Abbildung durch einen Mittelton gegeben
ist. Eine eingehende Behandlung wird im Jahrbuch des Archäo-
logischen Institutes 1908 erscheinen.

R. Zahn.

Tafel 59. HE AD OF A GODDESS, FROM CHIOS.

Published by Professor Studniczka, Athenische Mitteilungen XIII 1888 p. 188, where
his two small Sketches are inadequately reproduced: then in the larger catalogue of the Bur-
lington Fine Arts Club 1904 pl. XXXII, and, with an essay by Mr. Rodin, in Le Musee
for November-December 1904.

The first owner of this was Antonios Xanthakes, of the town
of Chios1). While building his house at the time of the Crimean
war, a period of distress for the island, he was allowed to search
for ancient blocks of marble on the ITaXai6y.aaT.QO, and made
excavations there on the side next the open space called Bovvdy.i
(in Pauly-Wissowa's map vol. III p. 2299 Kilht, fis'iddv), at the
corner nearest the fort. In these excavations, which were such
no doubt, as are described by Fustel de Coulanges (Archives des
Missions Scientifiques V 1856 p. 493 sqq.), the head was found.
His son Stylianos inherited it, upon whose death shortly after
the earthquake of 1881, his widow presented it to Mr. J. C. Choreines,
from whose heirs it was bought in 1900 by Mr. E. P. Warren.

The head is life size, worked in a highly translucent piece
of Parian marble.

') My authorities are Mrs. Stylianos Xanthakes and Mr. Kouphopantoles, Super-
intendent of the Library of Koraes. The Xanthakes house was one of the few not destroyed
in 1881. Near it still lie several ancient blocks of marble. The date on the house, Oc-
tobcr 8th 1853, will refer to the foundation.

A brown, earthy deposit still adheres to all the unworked
parts. The Anders used acid to cleanse the face and destroyed
thereby the bloom of the surface. The original polish still exists
on a large place on the neck, which the acid did not touch: a
comparison shows that the cleansed portions of the marble are
slightly rougher to the finger and dimmer by a barely per-
ceptible shade.

Such is the hurt caused by the cleansing. The injuries from
accident or restoration are visible in the pictures: the worst is to
the hair over the left temple. Of reworking or of rubbing-down
there is no trace whatever: nay, on the face in many places —
notably on the eyelids and eye balls, on both lips, and on places
below the eye — are remains of the patina rising above the
surrounding surface. Save for the damage already mentioned,
the head is precisely as it left the artisfs chisel. So Professor
Furtwaengler, Professor Treu, Dr. F. Hauser, Mr. Rodin and
Mr. Epstein, who have examined the head carefully in view of
several erroneous accounts given of its condition.

The under surface is almost flat. It is carefully roughed and
in the centre is a rectangular dowel-hole (.036 mx.027 m,
 
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