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Fig. 12. rvestseite des vorhoses. Rekonstruction.

Die fränkische Ulosterkirche.

im Iahre 774 iin Beisein Aarl's des
Großen, seiner Gemahlin ksildegard und ihres
5ohnes, sowie vieler Gdlen des Reiches ge-
weihte Airchenanlage des Alosters ^orsch hat
bei l^elwich') eine Lchilderung erfahren,
welche die genaueste Beachtung der Aunst-
forscher verdient, da sie eine Bezeichnung ihres 5tiles enthält,

>) Kelwich, G., Xntiquitates vsurislisimenses, seu VIirnnolnLiu vrue-
illustris, >1odiIis ue fumosi guoutlirm Lloriusteri) 8. Rurarü vuurisluiimeusis iu
8trstn montunu siti. I'runcoturti, Dppis Luspsri Rötedi, LI. VL . XXXI.
Scitc t>:

Lnno ixitur vominicue lucaruutionis 777 (774)- ul> exorclio seu tumlu-
tione primr ipsius mon.uslerü unno iz. reZni vero Luioli dlagni Kegis in-
victissimi ex <zuo üesuncto srutre suo vurolomunno nionurcliiu klü eum trunsi-
erut, Tltnno 6. per inäesessum OunüelLncli Lkdutis UiliAentium, et vuncronis
vomilis impensus mnximus, monusterium novum consummutum stijue url dnem
uscjus perüuctum suit: cuius siructurs rriore sritiguorurn sutis pulcdru,
utgue umplu kuit, ligneo tadulutu superius cooperta: disposit 0
vero clnustr! iinitutioue veterurn nmplu ciuiilem secl simplicioris
structurue, tulis scilicet, gune non ucl snstum, secl ucl clevo-
tionem monasricnm sstis iüoneu vickedutur: srutrum «ztrocjue
dLditncuIu per pz-rum cluu-.tri clispositu suxtn consuetuüinem
temporis illius sutis pulcdru utcjue orclinutu ernnt.

Diese Lchilderimg gicbt kselwich itt dem »vrooemium c!e primu ori-jine
et fuuclatione monusterü 8. Xuxurü I.uurisduimensis«. !vir hclben vergeblich
ncich der Vuelle gesncht, welche dem verfasscr diese nicht mißziiverstehende»

dic für unsere Untersuchungcn von IVichtigkeit ist. Diese 5chil-
derung bezieht sich zunächst auf die Airche, das mouasterium an

Ausschlilsse über die Banweise des alten Alasters gegeben bat. Die Zeitangabe
vc>n den Ivorten ».Vnuo igitur bis .Vnno 6« ist fast wörtlich aus dcr lsandschrist
des voäcx vuurisdumensis abgeschrieben svoäicis Kuurisdumensis pars primu
cdronoxrnpdici» p. 18 der Mannheimer Ausgabe von VHX7LVXVIII); die nuil
folgendeu Ivorte aber, insbesondere die gesperrt gedruckten, finden wir an dieser
Ztclle nicht; es heißt an jener Stelle des Lociex nur weiter: trunfieliinüus
»bdss perfectn snm templi sndricu, et ut clomnm vei clecedut omni
specie üecoris exornutu, upucl 8pire-um civitutem regi occurrit elc.
IVir ersahrcn hierdurch nur, daß dcr vollendete Airchenbau mit jeder Art von
Schmuck ausgestattet, also ein besonders prächtiges IVerk war, was die
(vestit episcoporum idkettensium smouumentu Oermicniice distoricu Bd. XII.
5. K-1») bestätigcu, indem sie die Airchc als dusilicit miri üecoris bezeichnen.
Daß kselwich gerade jene sür uns wichtige Schildcrung aus sich selbst hinzn-
gefügt habe, könncn wir kaum annehmen; er sclbst bezeichnct seino Ldronolopiu
als ex cüversis cdrono^rupdis sc distoricis . . . compiliila iic cou^esta, und die
meisten sciner Illittheilungen erweisen sich auch als getreu abgeschrieben. Seine
(vuellen sind ungenan bezeichnet und konnten daher nicht alle verglichen werden.
Das von ihm benntzte und mehrfacb citierte INanuscript von INichael Gassen,
c-rtitlogus uddiltum, ist sogar verloren gegangen. Ist somit dcr Schilderung
an sich schon eine gewisse Bedentung nicht abzusprechen, so gewinnt sie solche
umsomehr durch den im Tert erbrachten RachweiS über die Zngchörigkeit
dcr Aapclle znr ksauptkirche und dcn 5chluß, dcn diese aus dcren Baustil
zuläßt. Linige Angaben, wie die der fiachen Decke und der Lchönheit im
Allgemeinen, finden übrigens an andern Stellen des Loäex ihre volle Be-
stätigung.
 
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