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Fig. Zg u. 40. Bruchstücke von pilasterschäften aus Sandstein.

Diese Art Mosaik entstammt gleichfalls der Technik der
» Römer; sie hieß bei ihnen opus sectile oder paviiueMniri sectilo,
und Vitruv beschreibt die hierzu erforderlichen Lteinsormen ebenso,

wie wir sie auf unserer Tafel (5) kennen lernen. Die alt-
christliche Aunst Italiens hat diese Mosaikarbeit gleichfalls gern
in Airchen verwendet, und ein Muster, wie es z. B. in der Airche

Fig. 4 t. Fräiikische Steine.

5t. Troce in Gerusalemme in Rom aus alter Zeit sich erhalten
hat, könnte auch aus den uns vorliegenden Steinformen der
Lorscher Airche hergestellt werden.

^ast an allen 5tellen, wo ausgegraben wurde, fanden sich
Bruchstücke von Falzziegeln aus gebranntem Thon, wie sie bei
den Römern in Gebrauch waren; selbst die den aufgebogenen
Rändern folgende Rille zu beiden Leiten sehlt nicht. Ls ist schwer

zu sagen, ob sie dem ältesten Bau oder einem jüngeren Umbau
zuzuschrciben sind; doch läßt die erwähnte Aehnlichkeit mit römischen
Ziegeln aus die srüheste Zeit schließen. Die aneinander stoßenden hoch
stehcnden Ränder dieser Ziegel lagen jedoch mit ihrer Fuge nicht unter
Deckziegeln, wie wir sie an antiken Bauten kennen lernen, da sich
von solchen nicht eine 5pur vorgefunden hat. Die Luge wird daher
wohl durch eine putzleiste aus Mörtel geschlossen worden sein.

Fig. 42. Fränkischer Steinsarg aus dem Aloster Altenmünster beALorsch.

Gewöhnlich wird diese Art der musivischen Arbeit als opus ^lexanürinum
bezeichnet; letzteres war eine besondere Art des opus sectile, die sich nur aus zwei
Farben zusammensetzte. Bei dem Lorscher Fußboden haben sich Steine in weiß,

Blauroth, Ziegelroth und in weiß mit rother Aderung erhalten. vgl. über diese
Technik bei Blümner, ksugo, Technologie und Terminologie der Gewerbe und
Aünste bei Griechen und Römern. Dritter Band, Leipzig 1884. S. 232 u. 328.
 
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