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Flg. H8. Ansicht der alten peterskirche in Rom während dcs Neubanes im Iahrhundert.

Nach Letarouillv.

Verwandtes.

achdem uns der Nachweis gclungen ist, daß
die heutige N7ichaelskapelle zu Lorsch ehe-
nials der Thorbau für das Atriuni der
fränkischen Airchcnanlage gewcsen ist, stcht
sie auch iu den Ländern diesseits der Alpen
und des Rheines ihrer ursprünglichen Be-
stimnning nach keineswegs mehr als vereinzelte oder auffallende
Lrscheinung da; nur ist sie unter den uns bis dahin bekannt ge-

wordenen Beispielen das älteste ihrer Art. Zunächst haben
wir den bekannten plan des Alosters zu 5t. Gallen aus dem
Anfange des neunten ^sahrhunderts heranzuziehen, dessen Airchen-
anlage innerhalb des Nlosterbezirks eine auffallende Verwandt-
schast mit der in dieseni N)erke besprochenen zeigt. N)er nach
diesem von außen zur Nirche gelangsn wollte, hatte zunächst den
N)eg zwischen den Borbauten zurückzulegen, ehe er an den dem Bor-
hose der Airche vorgesetzten h)ortalbau s^ig. ^^) von beträchtlicher

Fig. 44—47. «Zrmidrisse voii Thorhallen:

ffig. 4'i. Plan von 5t. Gallen. Fig. 47,. 5teinbach i. M. F>g. 46. pfalzkaxelle Aarls b. Gr. zn Aachen. ffig. 47. Alte Peterskirchs in Rom.

Größe gelangte. Grst nach Durchschreiten des letzteren konnte er
die den halbrunden Borhof umgebenden Aäulenhallen betreten.
In Lorsch war die N)allfahrtskirche den pilgern in ähnlicher
N)eise zugänglich, nur mit dem Untcrschiede, daß hier die Thore
des Alosterbezirkes und des Airchenvorhofes gesonderte Bauten
waren.') Als Th 0 rhalle, nicht als schlichter Thorbau scheint
aber auch der N)eiträumigkeit im Grundrisse nach der Atriums-
eingang zu 5t. Gallen gedacht gewesen zu sein. Derselbe sollte
von zwei Rundthürmen flankiert werden. 5olchc mochten in ^orsch

') Die feühere Rlosterherberge hat sich an dem ehemaligeu Thore des
Alosterbezlrkes als wirthschaft bis heute erhalten; lctztere fiihrte vor weiügeu
Iahrzehnten noch den Namen: »Znm weißen Urenz«.

überflüssig crscheinen, da hier das Thor des Alosterbezirkes der
Thorhalle des Atriums sehr nahe lag und daher genügende
5icherheit gegen das Gindringen Unbefugter gewährte.

Tin anderes Beispiel einer Atriums-Thorhalle bietet der Grund-
riß der Ginhard-Basilika zu 5teinbach im Gdenwald (Fig. ^5). U)ir
haben in der Monographie über diese Airchenanlage bereits aus
die Aehnlichkeit mit Lorsch verwiesen und können uns deshalb
an dieser 5telle mit der bloßen Grwähnung begnügen. Nur sei
noch hervorgehoben, daß auch hier erst nach einem Durchschreiten
eines von Bauten umgebenen Vorplatzes der Gintritt in das
Thorgebäude des Borhofes ersolgen konnte.')

') vgl. Adamy, vie Linhard-Basilika zu 5teinbach i. V. 5.;s n. )7 u. Taf.II.
 
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