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35

sprechcndei, Thorchallenkapitäle, ,nit denen sie ja auch in, !Naterial
übereinstinnnen.

Die aus Iura-Golith geforniten kleinen schilsblätterigen
Aapitäle (^ig. 32 u. 33) sind gleichfalls klassische Nachbildungen.
Sic bestehen aus zwei Rcihen 5chilsblättern und haben an den
Tcken vier fast frei vortretende Voluten, mit denen zugleich zwei
nach der Nutte z„ gegcn einander geneigte, den, Aörper anhaftende
Voluten sich aus den, Nern entwickeln. Der Abakus springt über
letzteren etwas vor. Die Blätter lösen sich nur niit den 5pitzen,
die jedoch sehr dick und breit gehalten sind, etwas von, Aerne
los. N)o die oberen und unteren Flächen sich erhalten haben,
sind noch die Hülfslinien des Steinnietzen für die Zeichnung
sichtbar.')

Die Thorhalle hat diesen gleiche Aapitäle nicht auszuweisen;
sie sind aber nicht niinder klassizistisch wie sene, und wenn auch
an sich kein durchaus zwingender Grund vorliegt, sie einer anderen
Tpoche als derjcnigen, n,it der wir uns hicr beschäftigen, zuzu-

weisen, so nöthigt uns doch __

das mit den Aapitälen der
bsalle gleiche Nlaterial ge-
radezu, sie ihr einzureihen.

Wir haben bereits bei
der Bcsprechung der Aoni-
positkapitäle an der Thor-
halle angedeutet, daß die
Berwendung des Iura-
Molith's sAalksteines) uns
wichtige Angerzeige sowohl
für die Trbauer wie für die
Datierung der Thorhalle
und der mit ihr gleich-
zeitig erbauten Werke geben
könne,'um so eher, da das
zu Gebote stehende Material
des kaum eine Stunde ent-
fernten Gdenwaldes als
ein ganz vorzügliches zu-
gleich mit jenen, Berwen-
dnng fand. Die sechszehn
schon bejahrten Nlänche,
welche Abt Gundeland von
Gorzi,^—

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Gegend westlich von N'letz, wo das Gestein sich findet, noch die-
selben waren wie im Anfange, und daß insbesondere die Borliebe
für dieses Gestein bei den, vortrefflichen INaterial der eigenen
Gegend sich bis dahin sollte crhalten haben. Nun stimmen aber
diese aus Aalkstein hergestcllten architektonischen Zierglieder nicht
bloß mit ihren, 2Natcrial, sondern anch in ihrem 5tile mit jenem
der Thorhallc überein; hierin aber findct die von uns aufgestellte
und durch die urkundlichen Nachrichten erhärtete Behauptung, daß
auch die fränkische Alosterkirche im engeren 5inne im 5tile der
Thorhalle crbaut gewesen sei, ihre glänzende Bestätigung, da nur
jener Bau gleichzeitig mit dieser, die ein 5tück von ihr ist, aus-
geführt worden sein kann, also auch zu ihm nur jene Bauglieder
gehärt haben können.

Unter den zu dieser Gruppe gehörigen Baugliedern aus
Gdenwälder äandstein erinnert ein profiliertes gesimsartiges 5tück,
wahrscheinlich ein Fenstersturz, an das kjauptgesims der Thorhalle:
sein lfauptglied (Fig. 5^f) besteht aus der umgekehrten Sima, die
-- . oben und unten von einem

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perlenstabe eingefaßt und
mit einer sAatte abgedeckt ift.
An der Tcke links tritt ein
rechteckiges Stück nach unten
vor, dessen Zweck durch ein
sich oben wagrecht fortsetzen-
des Band als Rahmen
gekennzeichnet ist, während
daneben ein ähnliches, aber
abgebrochenes Stück den
Tindruck einer Aonsole oder,
wohl richtiger, den eines
Aapitäls macht, das die-
selbe Abdeckung wie die
Aonsolen der Thorhalle hat.
2lußerordentlich kräftig ist
das Lckstück eines jpal-
mettenfrieses (Ag. 36) ge-
halten, dessen Zeichnung
wiederum durchaus klassisch
ist. Besondere Aufmerksam-
keit erweckt ferner das Bruch-
stückeiness)ilasters (Lig.35),
das beim ersten Anblick als
ein N)erk der Renaissance
erscheint. Drei Aanneluren,
die genau wic die an den
s)ilastern der Thorhalle ge-
bildet sind, werden von zwei,
scheinbar auch in Ranne-
luren liegenden j)erlenstäben getrennt. Unter diesen aber ist noch
ein Stück eines ornamentierten ^eldes sichtbar. Gerads dieses
Grnament ist von besonderem Znteresse, da die neben einem
mittleren stengelartigen und mit einem Dreiblatt gekrönten Gebilde
befindlichen Blätter nicht gleichartig gestaltet, jedoch beide im
Aerbschnitt behandelt sind und das eine Blatt mit seiner übertrieben
graziösen Neigung die Trinnerung an mehrfach vorkommende
Gestaltungen auf fränkischen Schmuckgegenständen wachruft. Die
klassifche kserkunft der 2Notive verleugnet sich auch hier nicht.
Der obere kannelierte Theil dieses pilasterschaftes ist mit noch
einem Bruchstücke vertreten. Tin kleines Bruchstück mit einem
s)erlenstabe sei wenigstens erwähnt. Gb der attische Säulenfuß nebst
dem zugehörigen oberen Schaftende (Ag. 32) hierher gehört, ist
nur mit geringer Bestimmtheit zu sagen; jedoch spricht dafür der
Nmstand, daß eine Tntasis (Anschwellung) des Schaftes erkennbar
ist und die kleinern der oben erwähnten schilfblättrigen Aapitälchen
auf die obers Aäche des Schaftes passen. A)ie die Thorhalle

isches Gesimsstück mit Grnamente» aus Sandstein, zwei korinthisierende
Inra-Bolith, Basis und Bruchstücke eines Säulenschaftcs ans Sandstein.

irformen verarbeiten
äitterkloster wendeten
hl bekannten Stein,
hre Zwecke bearbeitet
geschichtlichen NAt-
dieses Materials ein
.'horhalle zu den von
ertigt, so ist es selbst-
>n etwa 766 bis 77ch
der andere, daß die
len Alosters hundert
oclesia varia, zu der

!stadt, wo sie jetzt als
I rmmen von dem Thurm
sfer Uunstdenkmäler im
Darmstadt >885. S. >?>.
 
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