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Die angenehmen Zeitvertreibe, in den Erzählungen des Herrn von Adelsberg — Frankfurt am Main, 1767 [VD18 14316323]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27687#0017
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es versah, so entfernte sie sich so weit von mir,
daß ich sie kaum mehr kennen konnte, und end-
lich entzog sie sich mir gänzlich. Ich war des-
wegen so unruhig, daß ich mich fast nicht zu fas-
sen wußte. Ich war allein, und sah zwar viele
Wege vor mir, aber ich war unschlüßig, wel-
chen ich erwehlen sollte. In diesen traurigen Ge-
danken erblickte ich einen Hellen Schimmer von
ferne. Ich gieng diesem Lichte näher, und ich
sah, daß es mir immer näher kam. Welch eine
prächtige Gestalt sah ich itzt. Ich meynte, die-
ses wäre die Tugend selbst; aber ich genoß em
ander Glück. Es war eine gewisse und bestän-
dige Führerin zu Dieser liebenswürdigen Tugend.
Sie nennete sich Die Offenbarung. Sie ist
von einerley Herkunft mit der menschlichen Ver-
nunft, aber ihre Einsicht ist weit gründlicher.
Wo die Vernunft mit ihren Gedanken stehen
bleibet, da fängt die Offenbarung erst an. Sie
übersieht die ganze wunderbare Regierung der
Welt auf das genaueste. Sie macht den Men-
schen solche Dinge bekannt, die sie ohne dieselbe
nicht errachen würden. Sie verspricht nicht nur
zur Tugend zu führen; sie führt auch wirklich zu
ihr. Ich konnte es nicht wagen, sie zuerst an-
Zureden. Sie kam nur zuvor, und sprach: Du
bist mit der Vernunft gegangen, und suchst die
Tugend. Ich lobe dein Unternehmen. Du ken-
nest schon zum Theil die Person, die du suchest,
aber es ist das wenigste von Denen Vorrreflich-
keiten, die du kennest^ Es würde zu weitlans-
na
 
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