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Die angenehmen Zeitvertreibe, in den Erzählungen des Herrn von Adelsberg — Frankfurt am Main, 1767 [VD18 14316323]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27687#0036
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Z4 MtzS «UM
man alsdenn an ihr! Wie bemühet sich eine
solche junge Mannsperson, over ein solches Frau-
enzimmer alsdenn nicht, um sich eine vorteil-
hafte Stells zu verschaffen, und zwar einen sol-
chen Sitz, auf welchem man alles sehen, und
auch auf drs alisrgeschickteste Art sich selbst dm
Anwesenden könne sehen lassen, kurz, man sucht
sich einen Sitz aus, der unserer Eitelkeit schmei-
chelt.
Aber was geschiehst? Wenn eine solche
Person denkt einen ihr vorteilhaften Platz ge-
funden zu haben, so kömmt zuweilen eine noch
grössere Person als sie ist; nemlich, viel schö-
ner, viel artiger^ viel witziger, die mehr, Artig-
keiten an sich finden laßt, deswegen sehen die Au-
gen der Anwesenden alle auf sie, und sie bemäch-
tiget sich aller Blicke, und alsdenn verbirgt sich
die erste junge Person, und laßt sich nur von der
Seite sehen , wo sich eine so gefährliche Neben-
buhlerin findet, und was für einen Zwang muß
sich alsdenn die erste Schöne nicht anthun, und
wie gezwungen muß nicht alles an ihr seyn, wenn
sie es nur dahin bringen will, daß man das Lob
und die Blicks mit ihr halb theilen soll. So
sauer auch nun der Zwang einer solchen jungen
Person bey einer solchen Gelegenheit ankömmt,
so befriediget sie sich damit, und erwägt es we-
gen der Hofnungjdes Vergnügens, so sie er-
wartet. Welch Erstaunen und welcher Kum-
mer aber nimmt sie ein? Wenn sie sichet, daß
dieses
 
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