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Die angenehmen Zeitvertreibe, in den Erzählungen des Herrn von Adelsberg — Frankfurt am Main, 1767 [VD18 14316323]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27687#0055
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MtzS 5Z
Diese Sache machte ein Aufsehen, und
endlich kam sie gar bis vor den Grosvezier, der
ein sehr erfahrner Mann war. Diefe obrigkeit-
liche Person hörete die Parteyen unterschiedliche
male an, und fragte und untersuchte sie fo artig,
daß der Grosvezier endlich hinter das Unrecht
des Bruders kam; deswegen ließ er ihn zu sich
kommen, und wie er ihn wegen dieser Sache
nochmals befraget und ernstlich ermahnet hatte,
wohl zu überlegen, was er thäte, zumal da er
ihm deutlich beweisen könnte, daß dieses Mäd-
gen würklich seine leibliche Schwester wäre, und
daß er ein grosses Zerbrechen begienge, wenn
er sie um ihr rechtmäßiges Vermögen brächte;
so b!ieb hingegen dieser Mensch stets dabey, daß
sein Vater niemals keine Kinder mehr, als nur
ihn allein gehabt hätte, und daß dieses Mädgen
eine Unartige wäre, die ihn um einen Theil sei-
nes rechtmäßigen väterlichen Vermögens brin-
gen wollte.
Nun wohlan l antwortete der Vezier, weil
ihr dabey bleibt, daß dieses Mädgen nicht eure
Schwester ist, und ihr beyderseits noch unver-
heyrathet seyd, so befehle ich euch, ohne den ge-
ringsten Verzug und Aufschub, sie zur Ehe zu
nehmen.
Der junge Mensch, der sich ein solches Ur-
theil nicht vermuchet, und der, wenn man ihm
alles Geld in der Welt gegeben hätte, keine
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