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Die angenehmen Zeitvertreibe, in den Erzählungen des Herrn von Adelsberg — Frankfurt am Main, 1767 [VD18 14316323]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27687#0068
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erlangen, worinnen wir unser Glück setzen, den-
noch zuletzt wohl gar fruchtlos ist; da wir hin-
gegen , wenn wir beständig und eifrig trachten,
uns in jener Welt glücklich zu machen, versichert
seyn können, daß uns unsere Mühe gelingen,
und daß unsre Hoffnung nicht fehlschlagen werde.
Man sichet hieraus, daß die Menschen das Zu-
fällige der Sünde und des Todes sich nicht so
sehr vorstellen können, als sie sollten, sondern
gern immer schon itzt unsterblich seyn möchten.
Folgende Frage wird von einem Scholasti-
ker aufgeworfen: Mansche, spricht er, daß der
ganze Erdball eine große Muffe, oder ein Klum-
pen feines Sandes wäre, und daß alle tausend
Jahre ein einziges Sandkörnchen davon zernich-
tet werden sollte. Man setze ferner, daß es in
eines Menschen Willkühr stünde, die ganze Zeit
über, da dieser ungeheure Klumpen, durch eine
so langwierige Art verzehrt, und bis auf das
letzte Körnchen zerstöret wird, glücklich zu seyn,
doch mit dem Bedinge, hernach ein ewiges Elend
zu erdulden; oder hernach ewig glücklich zu seyn,
mit dem Bedinge, die ganze Zeit, ehe dieser
Sandklumpen völlig vernichtet ist, oder die aan-
ze Folge so vieler tausend Jahre über, unglücklich
zu seyn. Welchen von beyden Verschlügen wird
man erwählen?
Man muß gestehen, daß einem in diesem
Falle, so unendlich viele raufend Jahre, der Ein-
bildungs-
 
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