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Die angenehmen Zeitvertreibe, in den Erzählungen des Herrn von Adelsberg — Frankfurt am Main, 1767 [VD18 14316323]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27687#0085
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MM MW 8 z
spräche für arm zu halten, und sie durch einen
Raub aus fremden Sprachen zu bereichern such-
te, von der Zeit an har man so viele unverständ-
liche Töne entdecket. Sonst wußten nicht alle
Menschen, was Flattiren, Carressiren, Tou-
chiren, Moderiren und Banqu men hieße, itzo
aber wissen es alle, daß schmeicheln, liebkosin,
beleidigen, mäßigen und schmaußen gleich viel
bedeuten.
Vor diesem da der ernsthafte und ehrliche
Charakter eines Deutschen noch in dem Herzen
Der Völker herrschte, so lange verstund man ein-
ander dem Buchstaben nach. Das redliche,
Ein Wort, ein Mann! vergewisserte mich, daß
berjem e, welcher es aussprach, den festesten
Vorsatz habe, mich nicht zu hinrergehen. Aber
nach und nach ist diese Treue fast wie gänzlich
verloschen. Die große heimliche Armuch mag
schr üeles dazu beytragen. Ob man gleich ver-
spricht zu bezahlen, so kann man doch wegen der
ele wen und nahrlosen Zeiten nicht Wort halten,
folglich verlöschet alsdenn Credir und Dienste;
und wer giebt sich denn wohl die Mühe zu unter-
suchens ob derjenige, so Geld geborget? oder
ob die Nahrlosigkeit und der heimliche Geldman-
gel daran Schuld ist? das man nicht wieder
bezahlet wird.
Ich will nunmehro die gemeineste Art der
Grüsse durchgehen, die man alle Tage so ost hö-
F 2 reh.
 
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