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Die angenehmen Zeitvertreibe, in den Erzählungen des Herrn von Adelsberg — Frankfurt am Main, 1767 [VD18 14316323]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27687#0094
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6AW WM

zen von dein Schöpfer der Menschen abwei-
chet. Zum Exempel: Ich kann mich unmög-
lich Les Lachens enthalten, wenn ich von jener
alten Jungfer höre, die eine Meisterinn in der
Rockenphilosophie seyn soll, Laß sie meiner
Nachbarin« frühmorgens erzählet hat, Laß ihr
von einem Gastmahle getrffumet, wo man ei-
nen Rinder - und zwey N-erenbraten gehabt
hat; welches ohnfehlbar Len Tod etlicher Men-
schen in der Nachbarschaft bedeuten soll. Wie
abgeschmackt klingt es doch, wenn man in
Traumbüchern liesst: Degen zerbrechen, be-
deutet den Tod, u. s. w., La doch des Men-
schen Zeit in des Schöpfers Händen stehet, und
nur er sein Ziel weiß.
Ferner: Ein Traum von Eyern bedeutet,
nach der Deutungskunst solcher abergläubischen
Köpfe, Zankerey: Wenn ihnen von unbändi-
gen Pferden träumet, Verdruß mit Kindern
und Gesinde u» s. w- Solche Erklärungen
haben in der That keinen Zusammenhang mit
ihren Traumen; und dennoch halten solche Leute
sehr viel darauf. Wenn diesem alten Frauen-
zimmer etwas widriges alsdenn bey Tage be-
gegnet, so rufet sie gleich: Ja, Las ist mein
heutiger Traum, nun geht er aus, oder sie
sagt: daß hat mir gestern vor vier Wochen
gtträumet; ich habe es wohl gesagt, daß es
mir richtig eintreffen würde; denn solcher Leute
Tramnbedeulung erstrecket sich flugs auf halbe
 
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