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Die angenehmen Zeitvertreibe, in den Erzählungen des Herrn von Adelsberg — Frankfurt am Main, 1767 [VD18 14316323]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27687#0138
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IZ6 MZ
kann man hierauf unterschiedliches antworten»
Anfänglich kann sie wohl ein lehrbegieriges Ge-
müth gehabt haben. Eine schlechte Auferzie-
hung hat diese gute Eigenschaft erstlich in eine
Neugierigkeit, und endlich in einen Vorwitz,
alles wissen zu wollen, verwandelt. Denn da
man ihr in der Jugend sehr wenig nützliches vor-
gegeben, womit sie ihren Verstand beschäftigen,
und ihre Begierde zu lernen, hätte befriedigen
können: so ist sie auf geringschätzige, und un-
nütze Dinge verfallen. Sie hat angefangen,
sich mehr um das Thun und Lassen ihrer Nach,
barn und fremder Leute, als um ihr eigenes
Thun und Verhalten, zu bekümmern, und dar-
aus ist endlich eine Gewohnheit geworden.
Noch mehr ist sie kn dieser unnöthigenVer-
richtung durch solche eitele Leute unterstützet wor-
den, die sich ein Vergnügen gemacht haben,
sie bald hier, bald da, ins Haus zu rufen,
und sie mit großem Eifer um etwas Neues be-
fraget.
Man hat, um sie auf etwas zu bringen,
ihr zuvor angefangen, von einem ober dem an-
dern eine Begebenheit zu vertrauen, milder
Frage: Ob sie es noch nicht wisse / Und mit dem
ausdrücklichen Bedinge, daß sie es niemanden
wieder sagen solle. Da hat sie nun die Schätze
ihres Gedächtnisses eröfnet. Ihre fertige Zunge
har sie nicht so leichte stecken lassen. Ihre leb-
 
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