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Die angenehmen Zeitvertreibe, in den Erzählungen des Herrn von Adelsberg — Frankfurt am Main, 1767 [VD18 14316323]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27687#0146
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144

6MW KAM
er habe sich nicht darnach aufgeführet, man
könnte wohl auch noch dazu sein Geld einbüßen,
und was dergleichen Einwürfe mehr sind. Sol-
che Dinge entstehen, wenn man Klätscherinnen
Gehör giebt, und gerne höret, was der Näch-
ste etwa vor Fehler begeht, oder wie es mit
seinen Umständen sonst beschaffen ist. Warum
folgt man nicht dem allerweisesten Ausspruche
des Mundes der Wahrheit: Leihet, daß ihr
nichts dafür Hoffer, so wird euer Lohn groß
seyn. Denn wenn ihr leihet, von denen
ihr hoffet zu nehmen, was Danks habt
ihr davon? Denn die Sünder leihen den
Sündern auch, auf daß sie gleiches wieder
nehmen. Möchten doch alle dergleichen Men-
schen diese bedenklichen Worte mit aufmerksa-
men Nachsinn überlegen, und sich darnach ein-
zurichten wissen lernen.
Wie sehr aber irrt ein Plauderer, wenn
er sich embildet, man sey ihm gewogen, weil
man ihm gern zuhöret, wenn er seinen Näch-
sten zur Bank hauet, und ihn unbarmherzig
mit den Satyren seiner Zunge durchziehet. O
nein, er betrüget sich doch. Sobald er davon
geht, so lachet man ihn aus, ja man halt ihn
für einen Arlequin, der sonst zu nichts taugt,
als einem die Zeit zu kürzen, und endlich wird
er eine Fabel aller vernünftig denkenden Män-
ner , und wenn sie ihn auf der Straße gehen
sehen, so sagen sie einander ins Ohr, sehen sie,
 
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