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Die angenehmen Zeitvertreibe, in den Erzählungen des Herrn von Adelsberg — Frankfurt am Main, 1767 [VD18 14316323]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27687#0187
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rAW KWZ I8s
Ich könnte meine Erzählung noch mit Sa-
tyren über Vie gewinnsüchtigen Spieler erwei-
tern, aber es ist jetzo mein Vorhaben nicht.
Es ist längst von andern vargethan, daß es
eine lasterhafte Begierde sey, wenn man die
Nebenmenschen um das Ihrige zu bringen krach-
tet , zumal bey Hazardsprelen, wo mancher
Mensch sein Geld verlieret, und sich und seine
Familie unglücklich machen kann. Man hat
auch schon vor langer Zeit dem Einwurfe be-
gegnet: Daß demjenigen kein Unrecht gesche-
he, der sein Geld willig auf ein Wagspiel se-
tzet, und sich also der Gefahr dasselbe zu ver-
lieren, unterwirft, wenn man es ihm gleich
abgewinner.
Man hat längst gezeiget, daß erstlich fast
nirgends ein solcher Spieler zu finden sey, der
sein Geld, in der Absicht dasselbe zu verlieren,
dahin setzet, und folglich den erlittenen Scha-
den mit völliger Gelassenheit, ertragen ob
sich gleich viele so zu stellen wissen, weiche zu
der schlauesten Sorte verstellter Leute zu zah-
len sind. Im Falle es aber dergleichen Leute,
wider Vermuchen, geben sollte: so wäre es
doch von ihrer Seite die offenbarste Verschwen-
dung, die sich der andere nicht ohne Sünde zu
Nutze machen kann. Denn gesetzt, daß je-
mand mir den Degen in die Hand gäbe, und
seinen Hals darböth, mit dem Begehren, ihn
damit zu entleiben; würde ich denn deswegen
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