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Adler, Friedrich
Mittelalterliche Backsteinbauwerke des Preußischen Staates (Band 1): Die Mark Brandenburg: 1. Die Stadt Brandenburg. 2. Die Altmark — Berlin, 1862

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https://doi.org/10.11588/diglit.31747#0012
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einen objectiven Standpunkt für die Beurtheilung derselben sowie eine genaue Einsicht in die Bedingungen, denen die
Einzelheiten ihre Existenz verdanken, zu gewinnen.. Dabei konnte und mufste die Rücksicht auf praktische Nutzbar-
keit vorherrschend bleiben. Zu diesem Behufe sind dem Werke übereinstimmende Maafsstäbe zum Grunde gelegt
worden. Sämmtliche Grundrisse sind in einem Maafsstabe von die Eapaden und Durchschnitte (je nach ihrem In-
teresse) oder endlich alle Details A der natürlichen Gröfse aufgetragen worden *). Nur wo besonders werthvolle
Kunstformen oder komplicirte Constructionen dargesteflt werden mufsten, ist — aber nur in seltenen Fällen — hiervon
abgewichen und ein noch gröfserer Maafsstab gewählt worden. Diese Consequenz, welche das Studium zusammenge-
hörender Bauwerke wesentlich erleichtert und die Gröfsenverhältnisse des Raumes besser- einprägen hilft, wird wie ich
hoffe allgemeine Billigung finden.

Wenn aber für die Darstellung des mittelalterlichen. Backsteinbaues die Monumente selbst als Ausgangspunkt
genommen wurden, war eine Betrachtung derselben vom kunsthistorischen Standpunkte eine unabweisbare Nothwen-
digkeit. Yon der einen Seite hätte sich eine bald wiederholte Publication schwer ermöglichen lassen, andrerseits würde
eine Vernachlässigung dieses Gesichtspunktes mit Rücksicht auf die lebhafte kunsthistorische Thätigkeit, namentlich
in den österreichischen Staaten äls ein Vorwürf auf dem Verfasser gelastet haben. Mit Rücksicht auf die besonderen
Schwierigkeiten einer gleiclnnäfsigen Behandlung so verschiedener Gesichtspunkte wurde der Entschlufs, auch die
kunsthistorische -.Seite der Bauwerke möglichst gewissenhaft festzuhalteü, erst nach langer Ueberlegung gefafst, und
das Erscheinen des Werkes selbst uin mehr als ein Jahr verzögert. Die hier veröffentlichten, aus selbstständiger Un-
tersuchung und u'nter Heranziehung aller litterarischen Hülfsmittel gewonnenen Resultate gebe ich, weitere Prüfung
und Feststellung von kompetenter Seite erwartend, als einen bescheidenen Beitrag zur Aüfklärung der deutschen Archi-
tektürgeschichte.

Was den Plan des Werkes betrifft, so wird es, um die provinzialen Eigenthiimlichkeiten der Bauwerke bestimmter
abzugrenzen, geographisch fortschreiten und. zuerst die Mark Brandenburg nebst der Altmark, dann die Neumark und
Schlesien, ferner Pommern und endlich Preufsen in den wichtigsten Monumenten zur Erscheinung bringen. Neben
der Mittheilung des eigentlichen Backsteinbaues, söllen auch wichtige kleinere. Kunstwerke, besonders solche, welche
praktischen Werth haben, in Holzschnitten der Sammlung einverleibt und durch angehängte chrönogräphis'che Tafeln
dem Werke eine übersichtliche Därlegung der gewonnenen Resultate hinzugefügt werden.

Schliefslich bleibt mir die werthe Pflicht, allen den geehrten Männern, welche an der Spitze der Entwicklung
unseres Bauwesens stehen, für ihre wohlwollendeü Bemühungen, ohne welche ei'ne so baldige Publicatiön nicht zu
ermöglichen gewesen wäre, meinen aufrichtigen uncl ergebenen Dank auszusprechen.

So möge denn cliese mit Ernst und Freudigkeit unternommene Arbeit der Theilnahme der Fachgenossen wie
dem Urtlieile kompetenter Kunstkenner bestens empfohlen sein, und den Nutzen stiften und fördern, den der Verfasser
bei ihrer Veröffentlichung im Auge gehabt hät.

Berlin, im März 1859.

, . ... F. Adler.

*) Nur bei der Darstellung der St. Marienkirehe auf dem Harlunger Berge, Blaft I u. II, ist hiervon abgewichen worden, weil es darauf ankam, aufgefundene Zeichnungen in
Facsimile mittlieilen zu können.
 
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