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Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft [Hrsg.]
Die Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft 1883/1908 — Berlin, [1908]

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https://doi.org/10.11588/diglit.23841#0013
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as Charakteristische der Elektrizität ist ihre Fähigkeit, sich leicht in Wärme,
Licht, mechanische oder chemische Arbeit umwandeln und fast momentan
beliebig weit fortleiten zulassen. Dadurch wird sie zur wichtigsten Zwischen-
form der Energie, der der Mensch überall wertvolle Leistungen abzuge-
winnen vermag. Ungenutzt rauschten gewaltige Wassermengen von den
Höhen, bis es glückte, ihre lebendige Kraft im elektrischen Strom der
Allgemeinheit dienstbar zu machen. Kunstvolle Maschinen mochten mit
der Wucht des strömenden Dampfes der Industrie und dem Verkehr neue Bahnen öffnen niemals
konnte in der vorelektrischen Zeit daran gedacht werden, die motorische Wirkung rationell auf
entferntere Konsumgebiete zu übertragen oder sie in jene wunderbaren Ätherschwingungen um-
zusetzen, die aus Bogenlampen und Glühlichtern fluten. Und wie die spezifischen Eigenschaften
der Elektrizität deren außerordentliche Bedeutung für das gesamte Kulturleben begründen, so
waren sie auch ein wesentliches Moment dafür, daß die angewandte Elektrotechnik andere Wege
einschlug als die älteren Industrien.

Diese entstammen dem Handwerk: jener Periode des achtzehnten Jahrhunderts, in der für die
individuelle Facharbeit der kritische Übergang einsetzt und zunächst eine Vervielfältigung der
Kräfte, ihre ökonomischere Verteilung herbeiführt. Durch Überweisung häufig sich wieder-
holender, persönliche Fertigkeit kaum beanspruchender Operationen an die Maschine wird die
Leistungsfähigkeit höher, die Produktion gleichmäßiger, wirtschaftlicher. Das eingreifende
Kapital gibt die Möglichkeit, unter fortschreitender Arbeitsteilung und immer weitergehender
Nutzung mechanischer Kraft Massenfabrikation einzurichten, die dann im Großbetrieb staunen-
erregende Vollkommenheit annimmt. An die Stelle der Einzelunternehmungen treten unpersön-
 
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