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Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft [Hrsg.]
Die Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft 1883/1908 — Berlin, [1908]

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https://doi.org/10.11588/diglit.23841#0027
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1891 durch die berühmt gewordene Anlage Lauffen a. Neckar—Frankfurt a.Main praktisch und
wirtschaftlich erwiesen war, konnte ein neues, kaum zu übersehendes Arbeitsfeld die Kräfte ab-
sorbieren, denen sich der Bau von Lichtzentralen bei uns mehr und mehr entzog. Auf diesem
Gebiet, das vordem so große Hoffnungen erweckt hatte, wollten jetzt die Gemeinden in eigenen
Anlagen finanzielle Erfolge suchen. Daß für solche erst das Zusammenwirken mit über reiche
Erfahrungen und Kapital verfügenden Unternehmern eine gewisse Garantie bot, verkannte man
vielfach vollkommen. Die Folgen zeigten sich in oft durchaus unsachgemäßen Ausführungen,
deren Resultat die Erwartungen täuschen mußte. Auf der anderen Seite entwickelte sich aus
diesem Vorgehen der Kommunen, das alle städtischen Ausschreibungen diskreditierte, eine höchst
ungesunde, zersetzende Konkurrenz. Auch der Fabrikationsvertrag der Gesellschaft erwies sich
auf die Dauer nicht in dem Maße fruchtbar, wie ursprünglich anzunehmen war. Außenstehenden
die Arbeit erleichternd, verlor er für diejenigen seine Existenzberechtigung, deren Tätigkeit er,
statt zu fördern, fesselte. Und die Gesellschaft mußte frei sein, wollte sie auf dem Felde der
Kraftübertragung eine Wiederholung der Vorgänge verhindern, die den Zentralenbau für längere
Zeit so empfindlich geschädigt hatten. Die Lösung des Vertrages erfolgte im März 1894.

Ein gewaltiger Aufschwung kennzeichnet die nächsten Jahre. Das Drehstromsystem war
technisch in allen Einzelheiten soweit durchgebildet, daß man Unternehmungen nähertreten
konnte, die, von langer Hand vorbereitet, eine neue Epoche elektrotechnischen Schaffens ein-
leiten sollten. Wieder sind es zunächst die Wasserkräfte des Rheins, die es zu nutzen galt. Nach
Beendigung sorgfältiger Vorstudien begründete man im Jahre 1894 die Kraftübertragungswerke
Rheinfelden, deren 15000 PS auf 50 km in die Runde an große und kleine Abnehmer verteilt
wurden. Ein ähnliches, wesentlich umfangreicheres Werk entstand an der Oberspree, mit Dampf-
 
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