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Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft [Hrsg.]
Die Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft 1883/1908 — Berlin, [1908]

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https://doi.org/10.11588/diglit.23841#0075
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Als in den neunziger Jahren die elektrische Kraftüber-
L tragung außerordentliche Fortschritte machte,
und man mehr und mehr dazu überging, die Zentral-
stationen mit Generatoren hoher Leistung auszurüsten,
entschloß sich die Gesellschaft zum Bau einer eigenen
Maschinenfabrik in großem Stil. Sie erwarb 1895 das
zwischen Brunnenstraße und Humboldthain gelegene,
jetzt fast 100000 qm umfassende Terrain und eröffnete
auf diesem ein Jahr später den Betrieb. Eine elektrische
Tunnelbahn sicherte die Verbindung mit dem Acker-
straßenwerk. Nun war es möglich, Dynamos und Trans-
formatoren jeder Leistung nicht nur herzustellen, sondern
auch in den Arbeitsstätten selbst zu prüfen, den Motoren-
bau der steigenden Nachfrage entsprechend auszudehnen.
Diese erstreckte sich vor allem auch auf leichte Antriebs-
vorrichtungen, so daß 1897 eine besondere Kleinmotoren-
fabrik errichtet werden mußte.

An der Jahrhundertwende konnte das Werk einen
}000 KW-Generator nach Paris senden, dessen Trans-
port neun Waggons zu je vier Achsen erforderte.

Neue Fabrikationen gaben wiederholt zu Erweite-
rungen Anlaß. Seit 1907 werden in den Hallen des
Hauptbaues nur noch mittlere und große Maschinen
hergestellt, während alle übrigen Betriebe in den Flügeln
oder in getrennten, zum Teil mehrstöckigen Neben-
werken arbeiten.

Hauptbau und östlicher Seitenteil umfassen vierzehn
teils 40, teils 100 m lange und 1 j m breite Felder. Dort,

wo man Generatoren und Motoren mittlerer Leistung
erzeugt, vollzieht sich die Produktion ausschließlich nach
Normalien und satzweise. Daher herrscht die Spezial-
werkzeugmaschine vor, das schablonenmäßige Ausführen
immer derselben Verrichtung. Auf den Montageplätzen
treffen die bearbeiteten Gestelle mit den gesondert da-
von vorbereiteten Ankern und Magnetspulen zusammen.

Anders in den Feldern des eigentlichen Großmaschi-
nenbaues. Hier steht ein Park elektrisch betriebener
Werkzeugmaschinen zur Bearbeitung der Objekte bereit,
die, oft fünfzig und mehr Tonnen schwer, auf Richt-
platten gelagert werden. Die größte unter diesen wiegt
bei 260 qm Fläche 170 Tonnen. Mit Hebezeugen aller Art
bringt man die Arbeitsmaschinen heran, so viele, als
gleichzeitig angreifen können. Auch mechanische Werk-
vorrichtungen sind überall vorhanden. Die Mitte der
Hallen nehmen die Montageplätze ein; dagegen verteilen
sich die Prüffelder über die verschiedenen Betriebe. Sieb-
zehn elektrische Laufkrane, jeder kräftig genug, um Lasten
bis vierzig Tonnen zu bewältigen, besorgen die Transporte.

Im westlichen Flügel sind das Rohmateriallager, eine
Abteilung für Herstellung und Beschaffung der Arbeits-
maschinen, Werkzeuge usw., die Wickelei und die Kraft-
station untergebracht; die Leistungsfähigkeit dieser
beträgt fooo PS. Längs des Humboldthaines hat die
Verwaltung mit kaufmännischen und technischen Bu-
reaus ihren Sitz.

Eine Hilfsfabrik bearbeitet die zum Zusammensetzen

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