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Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft [Editor]
Die Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft 1883/1908 — Berlin, [1908]

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https://doi.org/10.11588/diglit.23841#0100
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kompendiöser Schwachstromapparate zugute. Auch eine
Metalltuchweberei ist hier etabliert.

Das eigentliche Kabelwerk, dessen Tätigkeit immer
größere Dimensionen annimmt, seitdem die Elektro-
technik bei Übertragungen elektrischer Energie den
sicheren, unterirdischen Weg bevorzugt, fabriziert Kabel
jeder Art, für Gleichstrom sowohl wie für Wechselströme,
zum Betrieb mit Hochspannung, für Telegraphie, Fern-
sprechanlagen u. a. m. Als Isolator, mit dem die einzelnen
Leitungsstränge umgeben werden, hat sich das Papier
am besten bewährt. Die verschiedenen, mit dem Ver-
seilen der Kupferleiter beginnenden Prozesse der Kabel-
fabrikation, das Isolieren, Trocknen, das Aufpressen des
nahtlosen Bleimantels, das Armieren, vollziehen sich
durchweg mechanisch und in je nach der Bestimmung
des Fabrikats genau vorgeschriebener Reihenfolge, bis
schließlich die letzte Prüfung im Laboratorium die Ge-
brauchsfähigkeit der Objekte konstatiert.

Zu den älteren Ressorts gehört die Gummifabrik. Sie
verarbeitet den rohen Kautschuk zu Gummimischungen
und diese, bei deren Bereitung besonders das Vulkanisie-
ren eine Rolle spielt, zu Umhüllungen von Drähten, Schläu-
chen, Formstücken für elektrische Apparate, Oberleitungs-
teilen, Rohren, Akkumulatorenkästen, Walzen aller Art,
endlich auch zu den wohlbekannten Oberspree-Victoria-
Pneumatiks. Eine eigene Abteilung befaßt sich mit der
Herstellung von Stabilit, Vulkanasbest und des als Ersatz
für Kautschuk äußerst wertvollen, preßbaren Tenacits.

Aus der Gummifabrik hat sich die Produktion verschie-
denartiger Papier-Isolierrohre entwickelt, ein Betriebs-
zweig, der von der elektrischen Installationspraxis sehr
ausgiebig beschäftigt wird.

Die mit sämtlichen Hilfsmitteln neuzeitlicher Technik
ausgestatteten mechanischen Werkstätten haben, von Re-
paraturenabgesehen, die Aufgabe, Kabelgarnituren, dann
alle Werkzeuge, Formen usw., deren das Kabelwerk be-
darf, außerdem Arbeitsmaschinen besonderer Konstruk-
tion zu liefern. Eine große Warmpresserei und eine
Stanzerei sind mit ihnen verbunden.

Elektrische, mechanische und chemische Laboratorien
üben die erforderliche Kontrolle der Rohstoffe und Fabri-
kate aus. Interessant ist überdies eine Reihe von Vorkeh-
rungen, die den Zweck haben, Nebenprodukte und Abfälle
soweit wie angängig weiter zu verwerten. Auch die für
die Sicherheit und Wohlfahrt des Personals getroffenen
Maßnahmen verdienen Erwähnung.

Das Kabelwerk verfügt über eine Werkstattfläche von
7) 400 qm und beschäftigte 1907 rund fooo Angestellte.

Für den Umfang der Produktion geben folgende Werte
einen Anhalt: im Geschäftsjahr 1906 7 wurden anKupfer,
Blei, Zink und Aluminium ) \ f 00000 kg verbraucht, ferner
j 200000 kg Papier für Kabelisolation, Rohgummi, Gutta-
percha, Jute und Baumwolle. Das Werk fabrizierte in
dieser Zeit unter anderem nahezu 4000 km Kabel für
Hochspannung, Telegraphen,Telephonnetze,4600000 kg
isolierte Drähte und ij 000000 kg Kupferdraht.

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