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VI

Geschichte der Sammlung

Zur Geschichte der Sammlung.

Da das regenlosc Aegypten in seinem Wüstensand
und seinen Felsengräbern auch die vergänglichsten Er-
zeugnisse der menschlichen Arbeit zu bewahren vermag,
so kann man in ihm ungleich besser als in jedem anderen
Lande die Entwickelung der Kultur beobachten. Wir
kennen seine Zivilisation schon in einer Vorzeit, in die
sonst nur noch die Denkmäler ßabyloniens hineinragen
und wir können sie, was noch mehr besagen will, von
jener Zeit an in fast lückenloser Reihe bis auf
unsere Tage hinab verfolgen. Wir beobachten hier ein
und dasselbe Volk durch fast fünf Jahrtausende hindurch,
während es einmal seine Sprache, zweimal seine Religion
und wiederholt die Nationalität seiner herrschenden Klasse
wechselt. Diese Entwicklung des aegyptischen Volkes in
seinen Denkmälern zu veranschaulichen ist die Aufgabe
der aegyptischen Sammlung.

Vereinzelte aegyptische Altertümer (z. B. S. 182; 261)
befanden sich schon im Beginn des vorigen Jahrhunderts
im Besitze des Kön. Hauses und waren wohl mit der
Sammlung Bellori aus Italien erworben. Einige andere
Stücke kamen auch später noch hinzu, aber erst seit
Napoleon's Expedition und mehr noch seit Cham-
pollion's Entzifferung der Hieroglyphen (S. 195) er-
wachte, wie Uberall in Europa, so auch in Preufsen
wirkliches Interesse an den Altertümern Aegyptens.
Mehrere wertvolle Denkmäler wurden von privater Seite
dem Könige geschenkt (so von Graf Pourtales, vgl.
S. 133; von Graf Sack, vgl. S. 26) und der Staat selbst
fafste bei der Gründung des.Museums auch die Bildung
einer aegyptischen Sammlung ins Auge. Im Jahre 1823
erwarb er die Sammlung, die der General von Minutoli
 
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