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35a

XI. Saal der Gipsabgüsse

XXI das diesjährige erfreuliche Zusammenfallen des Euer-
getesfestes am alten Neujahrstage mit anderen wichtigen
Festen und Tagen für alle Zukunft zu bewahren, von nun
an das Jahr ständig gemacht werden soll durch Einfügung
eines Schalttages in jedem vierten Jahre; 4. dafs man der
verstorbenen kleinen Prinzessin Berenike ein besonderes
Fest feiert, goldene Statuen errichtet und andere Ehren
erweist. Dieser Beschlufs soll in den drei Sprachen in
den Tempeln aufgestellt werden. — Das vorliegende
Exemplar, das des Tempels von Tanis, wurde 1866 von
Lepsius aufgefunden und gewährte eine erfreuliche Be-
stätigung der bisherigen Entzifferung der Hieroglyphen.
— (Kairo) K.

G 3o6. Stein von Rosette [ein zweiter Abguss S. 196].
Aehnlicher Beschlufs der aegyptischen Priester zu Ehren
des Ptolemäus V. Epiphanes. Die im Jahre 9 (196 v. Chr.)
zu Memphis versammelten Priester beschliefsen: da der

König Ptolemäus, der ewig lebende, vom Ptah geliebte Gott
Epiphanes, der Wohlthäter, Sohn des Königs Ptolemäus und
der Königin Arsinoe, der Götter Philopator, die Tempel mit
Wohlthaten überhäuft hat, samt allen ihren Insassen sowie
allen seinen TJnterthanen (ist er doch Gott, von einem Gotte
und von einer Göttin geboren, gleichivie Horns, der Sohn des
Osiris und der Isis, der seinen Vater schützt) und, den
Göttern beständig Wohlthaten erweisend, den Tempeln Ein-
künfte an Geld und Getreide überroiesen hat; — da er ferner im
Bestreben, die Blüte Aegyptens herbeizuführen und den Kultus
auf sichre Grundlagen zu stellen, keine Kosten gescheut hat
und mit aller semer Kraft Wohlthaten ausgeschüttet hat, da-
durch dass er von den aegyptischen Steuern und Zöllen manche
ganz erliess, manche erleichterte, auf dass das Volk soioie alle
andern in Wohlstand leben könnten unter seinem Szepter; — da
er weiterhin die Schulden, die die Bewohner Aegyptens sowie
seines ganzen Reichs an seine Kassen hatten, so gross sie auch
loaren, insgesamt erliess und auch die Gefangenen und solche,
gegen die seit langer Zeit prozessiert wurde, von der Anklage
befreite; — da er bestimmt hat, dass die Abgaben an die Tempel
und deren jährliche Einkünfte an Geld und Getreide sowie
 
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