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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 3.1885

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Nr. 7
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Schwarz, Franz Joseph: Grammatik der kirchlichen Baukunst, [7]: Grundriß
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Keppler, Paul Wilhelm von: Die Musterschule der monumentalen Malerei, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15861#0072

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68

Eusebius Konstantin der Große in Jeru-
salem dem hl. Grabe gegenüber. Hübsch
gibt in Pl. XXXI. 1 itub 2 eine Nach-
bildung derselben.

8) Fünfschiffige Säulenbasilika mit ab-
gerundeten Kreuzarmen, wie z. B. die
Kirche in Bethlehem bei Hübsch V. 3.

9) Dreischiffiges Oblougum mit Qner-
schiff-

10) Desgleichen mit Qnerschiff in der
Mitte des Längenschiffs.

11) Einschiffiges Oblougum mit Quer-
armen, lat. Kreuz (mit Tonnengewölben

Fig. 59.

8. Clemente in Rom. (Nach Hübsch.)

und Kuppel), wie die zwischen 420 und
450 erbaute Kirche der heiligen Nazarius
und Celsus in Ravenna. Hübsch, Pl. XIII.
12.

12) Desgleichen, aber die Kreuzarme
nicht geradlinig, sondern mit abgerundeten
Absiden geschlossen, wie der Chor. S.
Lun Nazaro Grande in Mailand bei
Hübsch XLI. Fig. 1 —10.

13) Dreischiffiges Oblougum mit Kreuz-
armen an den zweistöckigen Nebenschiffen,
durchlaufend durch die gleichfalls zwei-
stöckigen Kreuzarme (San Lorenzo in

Verona, Hübsch, Pl. XXXVIII. 10.),
nicht zu gedenken kleinerer Mannigfaltig-
keiten, z. B. der Pfeiler statt Säulen oder
der Abwechslung zwischen beiden in den
verschiedenen oben genannten Grnndriß-
gestaltnngen.

Schließlich sei noch in Fig. 59 der Grund-
riß der Kirche 3. Clemente in Rom aus
dem 9. Jahrhundert angefügt, hauptsächlich
wegen des noch heute bestehenden alter-
thümlichen Lettners. Die schrafsirten Theile,
nämlich II Nebenschifse, die durch Can-
cellen abgeschlossenen Nebenschifftheile m
und n, hinter denselben die Nebenchor-
abschlüsse o und p sind spätere Znthaten;
t die Kathedra mit den Priestersitzen im
Halbkreis der Hauptabsis, k der Hoch-
altar unter dem Ciborium. Im Haupt-
schiff g ist außerhalb der Cancellen der
Lettner grundgelegt, mit den beiden Am-
bonen h für den Subdiakon, i für den
Diakon. (Fortsetzung folgt.)

Die Musterschule der monumen-
talen Malerei.

Von Prof. Dr. Keppler.

(Fortsetzung.)

5. Giotto^s Freskomalerei,
a) In der weltberühmten Kirche des
hl. Franziskus von Assisi machte Giotto
das eigentliche Novizenthum in der Kunst
durch; hier haben wir auch (nachdem die
noch früheren Gemälde in der Badia zu
Florenz untergegangen sind) die ersten
Proben seiner Kunst zu suchen.

Man überschaue nochmals in der Ober-
k i r ch e die aus Cimabue's Zeit und Rich-
tung ftannnenden zwei oberen Wandbilder-
reihen des Langhauses, welche Geschichten
ans dem alten und neuen Testament dar-
stellen. Möglich, daß Giotto als Schüler
hier schon mitgeholfen hat. Nun aber
wende man sich zu der unter diesen Bil-
dern sich hinziehenden Reihe von Darstel-
lungen aus dem Leben des hl. Franziskus.
Hier sieht man zum erstenmal GiottTs
eigene Kunst, wie sie langsam aber sicher
ans jener früheren sich heraus entwickelt.
Die Technik ist zunächst noch die gleiche,
die Durchführung noch ziemlich roh und
mechanisch, aber säst von Bild zu Bild
ist der Fortschritt zu besserer Darstellung
zu verfolgen; mit jedem weiteren Bilde fast
 
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