Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Your session has expired. A new one has started.
Metadaten

Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 4.1886

DOI issue:
Nr. 5
DOI article:
Prill, Joseph: Grammatik der kirchlichen Baukunst, [8]: Grundriß
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.15862#0053

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
49

Jig. 69. Apostelkirche zu Konstantinopcl. (Hübsch, XXXII, ö.)

orte weit weniger
günstig sind als die
Basilikenform.

Man fühlte dies
auch sehr wohl, und
es tritt daher sehr
bald das Bestreben
ans, diese Kuppel-
bauten der vierecki-
gen Grundform der
Basiliken mit
Haupt-und Seiten-
hallen zu nähern.

Sehr lehrreiche
Beispiele dafür bie-
ten die in Fig. 70
bis 72 wiederge-
gebenenGrundrisse.

Fig. 70, die Kirche
der hl. Sergius und
Bacchus zu Kon-
stantinopel, begon-
nen 527, folgt im
wesentlichen der

fantriSfm'm hnn <4 Fig. 70. Kirche der hl. Sergius und Bacchus zu
Munosorm von 2. (Hübsch, XXXII, 1.)

Vitale zu Ravenna; die
Einschreibung ins Viereck
aber und die Art der Ni-
schenanordnung im Mit-
telraum zeigt deutlich die
Absicht, eine durchgehende
Seitenhalle neben einem
viereckigen Hanptraum zu
gewinnen. Klarer ist diese
Absicht ausgesprochen in
der Sophienkirche zu Kon-
stantinopel (Fig. 71), dem
großartigsten Kuppelbau,
den die byzantinische Kunst
’ hervorgebracht hat. Die
Anlage geht aus von der
Grundform des in ein
Quadrat eingeschriebenen
griechischen Kreuzes (Fig.
68); die in die Längen-
richtung fallenden Kreuz-
arme sind halbkreisförmig
gebildet und durch seit-
liche Nischen erweitert, so-
daß ein großes doppelt so
langes als breites Haupt-
schiff entsteht. Die seit-
lichen Kreuzarme dagegen
sind vom Hauptschiff durch
Säulenstellungen
geschieden, und ihre
innere Anordnung
entspricht jener der
in den Ecken liegen-
den Nebenräume, so
daßsiemitdiesenzu-
sammen lange Sei-
tenhallen bilden.
Noch bestimmter ist
dies der Fall in der
bescheidener ange-
legten Kirche zu
Krissaba in Lycien
(Fig. 72), deren
Grundrißbildung
ebenfalls vom grie-
chischen Kreuze
ausgeht.

So sehr indeß
all diese Grund-
rißbildungen für
den Scharfsinn ih-
rer Urheber Heuq-

Konstantmopcl. ^ ^b-n, so läßt
 
Annotationen