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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 6.1888

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Nr. 7
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Keppler, Paul Wilhelm von: Neue Studien über Paramentik, [7]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15864#0069

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Archiv für christliche Nunst.

Organ des Rottenburger Diözesan-Vereins für christliche Kunst.

peransgegeben und redigirt von Professor Dr. Keppler in Tübingen.

Verlag des Rottenburger Diözefan-Runstvereins, für denselben: der Vorstand Professor vr. Keppler.

Erscheint monatlich einmal. Halbjährl. für M. 2. 05 durch die wiirttemb. (M. l. 90
im Stuttg. Bcstcllbczirk), M. 2. 20 durch die bayerischen und die Neichsposiansialtc»,

C— fl. 1.27 in Oesterreich, Ares. 3. 40 in der Schweiz zu beziehen. Bestellungen werden tQQQ

. . auch angenommen von allen Buchhandlungen, sowie gegen Einsendung des Betrags lOUÜ»

L direkt von der Expedition des „Deutschen Bolksblatts" in Stuttgart, Urbansstraße 94, X

zum Preise von M. 2. 05 halbjährlich.

Daß in Kathedral-, Stifts- und reicheren
Pfarrkirchen für die höchsten Festtage auch

Bleue Studien über paramentik.

Bon Prof. Koppler.

(Schluß.)

Sehr zu wünschen wäre aber, daß neben
dieser gewöhnlichen Form Noch eine zweite
für den Gebrauch an Sonn- und Fest-
tagen überall da in Aufnahme käme, wo
man die Grenzen äußerster Sparsamkeit
überschreiten darf, näinlich

2) die oben unter Nr. 3 vorgeführte,
gewöhnlich Borromäuscafel genannte, vgl.
die Figuren 8 und 9. Wir halten es für
durchaus angemessen, daß, da der Erlaß
der Ritnskongregation nicht Eine bestimmte
Form für obligat erklärt und von Rom
aus eine solche Uniformierung des Meß-
gewands wohl auch gar nicht zu erwarten
ist, man von der gestatteten Abwechslung
und Mannigfaltigkeit Gebrauch mache, und
dieser zweiten reicheren und feierlichen
Caselform zur Auszeichnung der Sonn-
und Festtage sich bediene. Maße: Länge
ca. 130 cm, Breite ca. 85-—90 cm,
Breite der Vorderseite über der Brust ca.
75 cm. Für das Kreuz kann dann so-
wohl die alte in Fig. 4 gegebene Form,
wie die spätere in Fig. 3 gebraucht werden.
Das Kreuz mit geraden Balken ist natür-
lich dann vorzuziehen, wenn der Krnzifirus
darauf gestickt wird. Die Sitte, das Kreuz
ans der Vorderseite, die Säule aus der
Rückseite anzubringen, ist für die römische
Caselform charakteristisch, kann aber für
Deutschland nicht für bindend erklärt noch
empfohlen werden, da nach uralter deutscher
Gewohnheit das Kreuz auf der Rückseite
sich befindet (vgl. Thalhofer, Liturgik, S.
880; anderer Ansicht ist der Verfasser des
Artikels „lieber Paramente" in Hosele's
Pastoralblatt 1887, S. 28).J)

9 Anerkannt muß werden, daß die Firma
des H. von Hermann in Freiburg i. Br. für
Herstellung und Verbreitung der reicheren Form

ein Gewand des noch reicheren und wei-
teren Schnittes des 13.—15. Jahrhunderts
wohl empfohlen werden könnte, haben wir
oben angemerkt.

Indem wir diese Studie über das wich-
tigste priesterliche Gewandstück der Oefsent-
lichkeit übergeben mit dem lebhaften Wunsch
und der dringenden Bitte, es möchte von
derselben Notiz genommen und es möchten
ihre praktischen Ratschläge befolgt werden,
brauchen wir zum Schluß kaum ausdrück-
lich darauf aufmerksam zu machen, daß die
von uns ausgestellten Normen jeden An-
spruch auf Giltigkeit verlieren in dem
Moment, wo entweder von Rom ans oder
von Seite des Diözesanbischofs die Frage
nach der Form des Meßgewands für die
ganze Kirche oder für unsere Diözese de-
finitiv geregelt wird.

Eben da wir am Schlüsse dieser Studie
angelangt waren, erhielten wir die Fort-
sich rühmlichst bemüht. Heber Seidenstoffe und
ähnliche Gegenstände wäre ein andermal zu reden.
 
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