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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 11.1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.15910#0029

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band und in der Größe von 41 : 50 cm um den
Preis von 125 M. Die letztere ist die oben an-
gekündigte: sie enthält ebenfalls 125 Tafeln mit
Lithographien in der Größe von 32 : 41 cm in
sehr feinem Marokkoband nnd kostet, was kaum
begreiflich, nur 15 M., mit einem von Schüler
selbst bearbeiteten erzählenden Text, ohne letzte-
ren nur 10 M. Daneben wird noch angeboten
ein Textbuch 24: 83 cm groß um 7 M., ferner
der italienische Originaltext der Commedia mit
deutschem Kommentar für Anfänger in der ita-
lienischen Sprache um 10 M. Mit all diesen
herrlichen Editionen hat sich Schüler unstreitig
nicht nur um den Dichter verdient gemacht, son-
dern auch um die heutige Zeit, welche eine
Impfung mit Dante'sch ein Geist und Dante'schen
Ideen wahrlich wohl brauchen kann.

D i e K u n st denk m a l e d e s Königreichs
Bayern vom 11. bis zum Ende des 18.
Jahrhunderts, beschrieben und ausgenommen
im Auftrag des königl. Staatsministeriums
des Innern. Erster Band: Die Kunst-
denkmale des Regierungsbezirks Ober-
bayern, bearbeitet von Gustav v. Bezold
und Dr. Berthold Riehl Mit Atlas
in groß Folio. Lieferung 1. München,
Joh. Albert 1892. Preis: 1. Lief. 10 M

Mit diesem großangelegten, splendid ausge-
statteten Werke schickt auch Bayern sich an, seinen
Beitrag zu leisten zu der großartigen Jnventa-
risationsarbeit, welche nun bald ganz Denlsch-
land mit ihrem Netz überzogen hat. Immer
aufs neue legt sich das Bedauern nahe, daß
diese Täknlararbeit nicht von Anfang an unter
einheitliche Leitung gestellt und überall nach
gleichen Gesichtspunkten besorgt wurde. Das wäre
ein Denkmal geworden, aus welches man am
Schluß des Jahrhunderts oder am Anfang des
nächsten mit Stolz Hütte Hinweisen können. Was
wir nun gewinnen, ist eine Menge von Einzel-
lverkeu, die nicht recht zu Einem Werk zusammen-
gehen wollen, eine Menge von Jnventaren nnd kein
Inventar. Doch die Schuld jener Unterlassung
liegt ans uns allen gemeinsam und kann keinem
einzelnen zur Last gelegt werden. Da keines
der Jnventare eine vollkommen befriedigende
Anlage hat, so konnte auch den späteren nicht
der unbedingte Anschluß an ein früheres zur
Pflicht gemacht, es mußte ihnen dieselbe Freiheit
verstattet werden, welche die Vorgänger für sich
beansprucht hatten. Diesem jüngsten bayerischen
muß das Zeugniß ansgestellt werden, daß seine
Leitprinzipien, wie sie in der Einleitung ent-
wickelt werden, gesunde und lebensfähige sind,
wie nicht minder, daß seine äußere Anlage
entschiedene Vorzüge aufweist. Daß es die
römischen Alterthümer ansschließt, ist nach
meinem Ermessen kein Fehler; handelt es sich
hier doch in den allerseltensten Fällen um Kunst-
alterthümer. Daß ein rasches Fortschreiten und
ein absehbarer Abschluß des Werkes angestrebt
wird, nnd wenn auch auf Kosten des urkundlich-
literarischen Theiles, ist ebenfalls zu billigen.
Möge nur das Inventar jenen Mangel ergänzen,

welcher bei sehr vielen die Benützung, die wissen-
schaftliche wie die praktische, erschwerte nnd ver-
hinderte, nnd dem ganzen Werk eine zusammen-
fassende Uebersicht und gute Sach- nicht bloß
Ortsregister beigeben.

Die erste Lieferung des Textes widmet 48 S.
der Stadt Ingolstadt, deren Beschreibung aber
noch nicht abgeschlossen ist. Von Seite zu Seite
verstärkt sich der Eindruck, daß durchaus tüchtige
Köpfe und Hände diese Arbeit besorgen; eine
geivisse Breite der Darstellung fällt auf; sie er-
leichtert aber die Lektüre und ist nicht zu tadeln,
so lange sie nicht das Erscheinen verzögert und
den Preis vertheuert. Daß der Text genau auf
die Tafeln verweist, ist sehr zu loben. Die erste
Lieferung der Tafeln in Jmperialfolio imponirt
in hohem Grade. Die Phototypien und Phvto-
gravüren von Obernetter in München sind ganz
vorzüglich. Sie beziehen sich ebenfalls auf Ingol-
stadt und zwar fast ausschließlich auf die Kirche
zu Unserer Lieben Frau mit ihrer schönen Archi-
tektur nnd ihrem kostbaren Inventar; gut wieder-
gegeben sind namentlich die höchst merkivürdigen
Gewölbe derSeitenkapellen mit ihrem flamboyanten
Rippenwerk. Vivant sequentes!

Das unterirdische R o m. Eine Skizze,
dem Fürsten der christlichen Archäologie,
Commendatore G. E. de Rossi, zur Voll-
endung seines 70. Lebensjahres gewidmet
von Or. A. Ehrhard. Straßburg und
Freiburg, Herder 1892. 21 S. Preis 60 Pf.
iUit voller Sachkenntnis; nnd in schöner, leben-
diger Darstellung gibt der Verfasser einen Ueber-
blick über die Geschichte der Katakombenforschung
nnd de Rossi's unsterbliche Verdienste, über die
Anlage der Katakomben, deren Alterthümer, deren
Bedeutung für unsere Zeit. Der Gebildete kann
sich von diesem kleinen Büchlein rasch nnd mühe-
los über das Wichtigste in jener unterirdischen
Welt orientiren lassen; auch wer der Sache schon
kundig ist, wird manches neue Detail und manchen
neuen Gesichtspunkt finden.

K u n st - S a l o n von A m s le r und R u t -
Hardt in Berlin. Jllustrirte Berichte vom
internationalen Kunstmarkt. Offizielles Or-
gan des Vereins Berliner Künstler und
des Vereins der Künstlerinnen und Kunst-
freundinnen. Jahrg. 1892/93. Heft 1. Abon-
nement für den Jahrgang von 8 Heften
4,50 M.

Diese neue Zeitschrift, mit welcher ivir im
Tauschverkehr stehen, führt sich in die Welt ein
mit einer Reihe von tüchtigen Artikeln (z. B.
F. Dernbnrg: über Kunst nnd Volk; H. Meyer:
Photographie nnd vervielfältigende Kunst; Max
Schmid : moderner Holzschnitt u. a.) und wichtigen,
von Illustrationen begleiteten Mittheilungen
über neue Erscheinungen auf dem internationalen
Kunstmarkt nnd über einzelne Künstler der Gegen-
wart.

Eine Rundreise in Spanien. Ein
Führer zu seinen Denkmalen, besonders der
 
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