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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 12.1894

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Nr. 5
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Busl, Karl Anton: Neues zur Baugeschichte der Prämonstratenser-Abtei Weissenau und ihrer Kirche, [2]: die Bauten des 18. Jahrhunderts
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https://doi.org/10.11588/diglit.15911#0050

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44

fein) schon am 6. März 17201 2 3 4) dem Kupfer-
schmied Michael Mose r von Schaffhansen,
der auch beim Weingartner Kirchenban
erscheint?) Ein Pfund besten Kupfers
wird ans einen Schuh gerechnet. Die
Herrschaft liefert die Nägel, zahlt für den
Centner sammt Arbeitslohn 60 fl. und ge-
währt ihm und seinen Leuten Kost uub
Lager. Für Knopf und Kreuz ans im
Feuer vergoldeten Kupfer zahlt sie, was
er für die gleiche Arbeit am Thurm der
Benediktinerkirche in Ehingen a. D. er-
hielt, weßhalb er den Echinger Accord vor-
legen solle. Ans einem späteren Nachtrag
und der „Uebersicht" ist zu entnehmen, daß
für den Thurm 2117 O2 Pfund Kupfer-
Schwergewicht, nach Abzug von 227 Pfund
Abfällen 18901/a Pfund Schwergewicht oder
2363 */2 Pfund Ravensbnrger Leichtgewicht
verwendet wurden und der Meister hiefür
1417 fl. 52 kr. einschließlich des Arbeits-
lohnes empfing. Die Kosten vom Knopf
und Kreuz waren schon dem Schreiber der
„Uebersicht" nnanfsindbar. Für den an-
deren, zwei Jahre später von Johann
Nikolaus Mayer ans Wangen i. A. ge-
deckten Thurm wurden 56 fl. per Centner,
freie Verpflegung und Liegerstatt ausbe-
dnngen?) 1Pfund sollten 1 Schuh
Fläche decken. Knopf und Kreuz sammt
Stiefel liefert das Kloster. Sie kamen
auf 250 fl. zu stehen. Die verwendete
Knpfermenge ist nicht bekannt?) An der
Kanzel arbeiteten 3 verschiedene Hände.
Inhaltlich des Vertrags mit Bildhauer
Johann Georg P r e st e l von RavensbnrgH
sollte dieser alle Schneid- und Bildhauer-
arbeit, einschließlich der Basreliefs und der
Taube des hl. Geistes machen, die Engel
und andere Figuren auf und an der Kanzel
„kommen von anderwärts her", die Schneid-
arbeit außerhalb auf dem Hut der Kanzel
soll durch hiesige (Weissenaner) Schreiner

0 Konzept und Original. In: Schild und
als Helmkleinod führt M. eine Gans zwischen
Mooskolben. Beigedrüekt ist das Weissenauer
Kanzleisiegel.

2) S. weine Schrift: Die ehemalige Bene-
diktinerabtei Weingarten. 2. Aufl. Ravensburg,
1890, S. 16.

3) Vertrag vom 24. März 1722, Original-
Siegel : im Schild ein Kessel, Helmkleinod ein
Löwe mit doppelten: Schweife, in den Vorder-
pranken einen kleinen Kessel haltend.

4) „Uebersicht".

6) Weissenau den 20. September 1731, Konzept.

gefertigt werden. Für seine zwischen Ostern
itnd Pfingsten 1732 zu liefernde Arbeit
erhält er 150 fl. und 10 Eimer hiesigen
Wein ans des Klosters Hans zu Ravens-
burg. Das nöthige Holz wird vom Kloster
zur Verfügung gestellt.

Mit der Fassung betraute man den
Bürger und Maler Johann Matthäus
Wittmer zu Ravensburg?) das Gold
lieferte das Kloster, alles Uebrige der Ma-
ler, dem die Kanzel nach Ravensburg ge-
führt wurde. Er erhielt Essen und Trin-
ken bei der Aufstellung, 200 fl. baar, ein
Malter Korn und 4 Eimer Hoswein.

Am 12. Mai 1737 schließt Abt Leo-
pold einen Vertrags) mit Bildhauer Erb
in Ravensburg über alle nach ihm ansge-
händigter Zeichnung auf kommende Ostern
zu liefernde Bildhanerarbeit an dem nen-
anfznrichtenden (nicht mehr vorhandene»)
Rosenkranzaltar; Preis 120 fl., und am
4. Dezember 1737 verding?) derselbe die
Schreinerarbeit zweier neuer, nicht näher
bezeichneter Altäre nach zngestelltem Riß
um 120 fl. an Christoph Satnrnin Hille-
brand, Schreiner in Ravensburg, endlich
wird durch Vertrag vom 8. August 1738*)
an Wittmer die Faßarbeit an zwei neuen
Altären, benannt U. L. Frau oder Brnder-
schaftsalter (d. i. Rosenkranzaltar) und
(dem noch stehenden) St. Josephsaltar,
lieferbar bis Ostern 1739, und am Anti-
pendinm zum Altar des hl. Blutes oder
Krenzaltar um 375 fl. und 7^2 fl. Dis-
kretion verdingt.

Unter der Regierung des Abtes An-
ton I. (Unold 1724—1765) wurde eine
nene Thnrmnhr von dem Schlosser und
GroßnhrmacherJohann Ehr. Heine m a n n
in Lindau bezogen?) Sie sollte derjeni-
gen im Stift Lindau gleich sein, einen
wenigstens einen Centner schweren Hammer

0 Weissenau den 12. März 1731, Konzept.

2) Konzept.

3) Konzept.

4) Konzept und Original mit Kanzleisiegel. Es
ist zu vennuthen, aber nicht zu beweisen, daß
die im Vertrag mit Hillebrand nicht genannten
zwei Altäre die in: Vertrage mit Wittmer näher
bezeichnelen sind.

Vertrag Weissenau. Lindau den 3./10.
Mai 1754, Konzept und Original. Siegel Heine-
manns: J. C. H. in einander verschlungen.
Helmkleinod ein halbes ncicfteS Männchen, das
mit der rechten Hand einen Schlüssel, ans der
linken einen Hahn hält.
 
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