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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 13.1895

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Nr. 9
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Generalsammlung des christlichen Kunstvereins der Diözese Rottenburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.15912#0084
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beut Vorschläge, beit Antrag beut Ausschuß
zu erneuter Berathnng ttitb Erprobung über-
weisen zn wollen, ist bie ganze Versamm-
lung einverstanben.

Von biesen erst noch zu erstrebenben
Publikationen kommt Rebner auf bie schon
ins Leben getretenen der Münchner „Ge-
sellschaft für christliche Kunst" zu sprechen.
Sollen bort einmal alte Meisterwerke
abgebilbet werben, so gelangen hier nette
zur gelungenen Darstellung. Im energi-
schen Anscheinen sowohl bei' einen als der
entbeut muß bei- Blick geschärft ttitb bev
Knnstgeschmack gebilbet werben. Für ein
jährliches Abonnement von 10 M. erhält
man bie reichhaltige Jahresmappe. Den
Beitritt ztt biesent Vereine vermittelt Uni-
versitätsprofessor Dr. Al. Knöpsler in
M ü > i ch e n (Tür ke n str a ß e).

Ein sprechenber Beweis für bas hohe
Ansehen, bas ber Nottenburger Diözesan-
verein für christliche Kunst im In- unb
Auslände genießt, war von jeher bie große
Zahl der Kirchenbauten. insbesonbere Re-
staurationen, für welche ber bewährte Rath
bes Vereinsvorstanbes eingeholt wirb, so
baß dieser bringend bitten muß, es möch-
ten auch andere Mitglieder des Ausschusses,
namentlich wenn solche mehr in der Nähe
zn finbeu sind, beigezogen werden. Der
Vorstand läßt 44 bis 45 solcher Bauten
aus den letzten drei Jahren Revue pas-
sireu: allen voran die Wiederherstellungs-
arbeiteu der Ravensburger Marienkirche,
die unter der sachknndigen Leitung unseres
AuSschußmitgliebes Cabes einen glücklichen
Fortgang nehmen, nachdem der über alles
Lob erhabene Opsersiun der Gemeinde,
ohne Beiziehting der Kirchenpflege, die
Riesensnmtne von 170 000 M. znsammen-
gebracht hat. —. An die mehr bangeschicht-
lichen Ausführungen, die zum Theil schon
im „Archiv" eine Stelle gesunden haben,
schloß sich naturgemäß eine Reihe prak-
tischer Winke an. Insbesonbere wurde
aufs neue die Nothwenbigkeit eingeschärft,
schon vor Berufung eines Meisters ttnb
v o r der Aufstelluug von Plätten ein Aus-
schußmitglieb ins Interesse ztt ziehen. Da-
mit ein harmonisches Ganze entstehe, muß
der Ausschuß von vornherein bas Bild
der ganzen Restanration entwerfen. Dann
erst sind Skizzen zn fertigen ttitb auch
diese wieder behufs einzelner Abänbernngen

ttitb Verbesserungen beut Vereinsansschnsse
zu unterbreiten. Ebenso ist erforderlich,
soll eilt Altar wirklich ein organisches
Glied, ja das lebendige Haupt des Kir-
chenittuern sein, vor dessen Erstellung den
Grundriß, Aufriß ttitb Querschnitt der
Kirche sorgsam ausznnehmen.

Mit einem Vortrage des Schristsührers
Stadtpf. Keppler: Ueber das Ideal
des K r u z i f i p b i l d e s , verwirklicht
bitr ch sch w ä b ische Bildh nucr b er
s p ä t g o t h i s ch euZeit, schloß die Sitzung
gegen 121/2 Uhr. Dieser Vortrag war
ein einfacher Dankeserweis für die Ge-
währung einer sog. Landeskarte ans Kosten
der Vereinskasse, wodurch dem Referenten
die Aufsuchnng und das vergleichende Stu-
dinm der verschiedenen Meisterdarstellungen
des Gekreuzigten von Schwaigern bis
Zwiefalten erleichtert worden ist. Die all-
gemeine Zustimmung, die seine Leitsätze
gesnnben, bürste ihn ermuntern, dieselben
mit Fleisch unb Blut zu umgeben und zn
einer größeren Arbeit gerundet dem Vereins-
organ einzuverleiben.

Wenn unsere Versammlungen vor allem
den Zweck verfolgen, den Eifer für die
heilige Kunst neu zu beleben, so hat die
gute Stadt Ellwangen ihr redlich Theil
hiezu beigetragen. Das wurde denn auch
während des Festmahles (es verdiente wirk-
lich diesen Namen!) in der Erwiderung
aus den feurigen Willkomm, welchen Herr
Stadtschnltheiß Mayerhausen allen Gästen
entboten hatte, freudig anerkannt. -- Als
nächster Versammlungsort ist Rottweil
vorgeschlagen.

Den Hanptglanz entfaltete natürlich die
Firma Brems Varain (vertreten durch
Werkmann Sc Baumgärtner) in einer
Ausstellung, die von der Altarklingel bis
zur Monstranz und bis zum metallenen
Meßpnlt alles enthielt, „was das Herz
sich wünscht, was der Sinn begehrt". Das
Preiswürdigste sind wohl die genau nach
alten Mustern gearbeiteten Kelche. Das
Kontersei der berühmten Tiefenbronner
Riesenmonstranz war nicht ausgestellt. —
Die Werkstätte von Karl Schülling iu
Ellwangen bewies durch eine reiche Aus-
wahl neuer sowie restanrirter Stücke ihre
Leistungsfähigkeit. Hugger aus Rottweil
hatte (tvie es scheint, eigens für die Ge-
 
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