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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 13.1895

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Nr. 10
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Erste Ausstellung der deutschen Gesellschaft für christliche Kunst, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15912#0090

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njjtlt für christliche Kunst.

Organ des Rottenburger DiözesanMereins für christliche Kunst.

peransgegeben und redigirt von Stadtpfarrer Kexpler in Frendenstadt.

Verlag des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins,
für denselben: derVorstand Pfarrer Detzel in St. Lhristina-Ravensbnrg.

:.io.

Erscheint monatlich einmal. Halbjährlich fnr Ji 2.05 durch die württembergischen (M 1.90
im Stuttgarter Bestellbezirk). Ji 2.20 durch die bayerischen und die ReichZPostanstalten,
fl. 1.27 in Oesterreich, FrcZ. 3.40 in der Schweiz zu beziehen. Bestellungen werden
auch angenommen von allen Buchhandlungen, sowie gegen Einsendung des Betrags direkt
von der Expedition des „Deutschen Volksblatts" iu Stuttgart, Urbansstraße 94, zum
Preise von JL 2.05 halbjährlich.

l<>9:

D. Erste Ausstellung der deutschen
Gesellschaft für christliche Kunst.

Noch wissen es nicht einmal alle geist-
lieben Herren, geschweige denn die ge-
sammte katholische Laiemvelt, daß im ka-
tholischen Deutschland nach dem Vorbilde
der Görresgesellschaft in den letzten Jahren
(4. Januar 1893) eine Vereinigung ge-
schasfen wurde, ivelche ans dem Gebiete
der Kunst das erstreben sollte, was jene
ans dem Gebiete der Wissensebast bereits
mit Glück verfolgt. Diese Vereinigung
will nach ihren Statuten, einen Mittel-
punkt bilden für alle diejenigen Künstler und
Kunstfreunde, welche gewillt sind, die
selbständig schaffende Kunst im christlichen
Sinne zu pflegen und in weitere Kreise
Interesse und Verständnis für dieselbe zu
tragen. Durch lebhaften mündlichen und
schriftlichen Verkehr, durch gegeuseitige
Anregung, durch Weckung des Interesses
für die christliche Kunst und ihre berufenen
Vertreter sollte Segensreiches auch auf
diesem Gebiete, wie bereits auf dem der
Wissenschaft, gewirkt werden.

Es läßt sich ja nicht leugnen — unsere
jährlichen Kunstausstellungen, wie unsere
kirchlichen Knnstsabriken zeigen es zur
Genüge —, daß im Lauf der letzten De-
cennien znm schmerzlichen Bedauern aller
aufrichtigen Freunde wahrer Knust aus
dein Gebiete der christlichen, speziell kirch-
lichen Knnstübnng sich tiefwnrzelnde Miß-
stände heransgewachseu haben. Da gilt
es, im Zusammenschluß aller Elemente
in Künstler- und Laienwelt, welchen die
Wiederbelebung der christlichen Kunst eine
unaufschiebbare Ausgabe unserer Zeit er-
scheint, eine Vereinigung anzubahnen, und,
soweit bereits hergestellt, zu befestigen.
Ein direkter Verkehr des Publikums mit
den Künstlern sollte angestrebt werden,

11 nb es ist bereits, um diesen Verkehr zu
vermitteln und intimer zu gestalten, die
jährliche Herausgabe einer Mappe schon
zum dritten Male bewerkstelligt worden;
jede derselben enthält herrliche und künst-
lerisch durchgeführte Neproduktioneu von
Originalwerken der Mitglieder nebst er-
läuterndem Texte. *)

Wenn nun aber zur Gewinnung eines
gesunden Knnstnrtheils unbestreitbar schon
das öftere Ansehanen von Kunstwerken in
guten Reproduktionen von größtem Nutzen,
ja unerläßlich ist, so giebt es, um diesen
Zweck zu erreichen, ein noch besseres und
sicheres Mittel: das ist die Betrachtung
und das Studium der Originalwerke selbst;
sie bieten einen noch höheren Einblick in
das Wesen und Schassen der Kunst. Darum
hat die Gesellschaft für christliche Kunst
von Anfänge an zur Erreichung dieses
Zweckes neben der Herausgabe einer Mappe
auch die Veranstaltung, wenn irgend mög-
lich, von jährlichen Knnstausstel-
lnugeu im Auge gehabt. Es wurde
damit dieses Jahr der Anfang gemacht,
indem die Generalversammlung den Vor-
stand beauftragte, eine eigene Kommission
ins Leben zu rufen, welche ans Ermög-
lichung einer vom 10. August bis Ende
September zu München abzuhaltenden
Kunstausstellung hinarbeiten sollte. Der
Vorstand veranlaßte zunächst eine Künstler-
Versammlung, welche die Abhaltung einer
Ausstellung für wünschenswerth erklärte,
ein Gelingen aber nur dann erhoffte, wenn

') Die bisher erschienenen Jahresmappen
liegen in der Ausstellung zur Ansicht auf. Die
Mitglieder der Gesellschaft für christliche Kunst
erhalten dieselbe für den Jahresbeitrag vvn
10 M. Für Nichtmitglieder sind die Mappen
znm Buchhäudlerpreis von 15> M. erhältlich.
Sie erscheinen im Druck und Verlage von
I. B. Obernetter, photogr. Kunstanstalt,
M ü n ch c u, Schillerstraße 20.
 
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