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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 14.1896

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Nr. 2
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Bach, Max: Ueber Künstlerinschriften an Altarwerken
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https://doi.org/10.11588/diglit.15913#0019
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11

schrittig wurden und es mit einander über
eins nicht mochte werden, so soll jedweder
theil zween Bidermann Namen die sich
dann aus solch Arbeit verstehen und des
fünften überein werden, und dießelben ver-
suchen sullen was sie schrittig warn Sy
des mit Gütigkeit entscheiden und was
dann dieselben erkennen dabei es hinsür
an alle weitere Weigerung bestehen und
bleiben soll. Item mer ist beredt worden,
daß der Meister das Merck in 4 Jahren
machen bereiten und anfsetzen soll unge-
sarlich. Item mer ist beredt wann der
Meister das Werk aufsazt und vergult
sollen ihm die von Gries die Speis tuen
als ain solchen Mann zugehört. Mehr
ist beredt und bedingt worden, daß die
Kirchprobst von Gries Meister Mick ln
geben sullen auf nächstkunftig Mitsasteu
fünfzig Mark und dernach alle Jahr ans
Mitfasten zwei und.dreißig Mark bis auf
volle Währung der obgenanuten Summ
jeder Zeit zu bezahlen als geschieden und
gesprochen Geld un all Schaden. Item
von Erst Vedtn (?) im Sarch vier ge-
schnitten Brustbild 5. Blasy, 3. Lienhard,
3. Johannes d. T. und 3. Vigili und an
die Flügel des Zarchs inwendig geschnitten
Bild 3. Wolfgang und 3. Jörg und außen
an den Flügeln 3. Barbara und 3. Ka-
tharina. Item oben in der Tafel unser
lieben Frauen Krönung in aller der Maaß
als in unser lieben Frauen Pfarrkirche
in der Tafel §u Botzen steht und an
Seite» S. Michel und S. Erasmus.
Item inwendig in die Flüg gesebniter Bild
als unser lieben Frauen Geburt als zu
Weihnachten und die h. 3 König, in die
ander Flug unser Frauen Gruß und unser
Frauen Schidung. Item außen an die
ein Flug den Oelberg und die Geißelung
unseres lieben Herrn und an die ander
Seiten das Crucifip und die Urstend
unseres Herrn gemalt. Item inwendig
der Tafel die Rückwand hinten pannyr
Gold. Item die Rückwand in Flügen
mit blauer Färb. Item an Orten der
Tafel an einer Seiten 3. Sebastian nnb
S. Florian. Item oben im Tabernakel
ein Crncifix und unser Frauen und S. Jo-
hannes und zu oberst in dem Tabernakel
ob dem Crucifix ein Maria Bild mit dem
Kind. Item was von Eisenwerk der
Meister bedarf zu dem Werk sollen die

Kirchprobst bezahlen und solchem Merck
so ihin verdingt ist zu inacheu ist ihm zu
Arr (?) gegeben zehn rheinisch Gulden
und zu einer mehren Sicherheit so Hab ich
benannter Michel Pacher maler fleißiglich
gebeten den fürsichtigen und weisen Conrad
Lerhueber derzeit Bürgermeister §u Botzen
daß der sein eigen Petschaft hinsür ge-
druckt hat dock ihm und sein Erben an
Schaden, beschehen zu Botzen an Montag
nach Urbauy anno dni 1481."

Aehnliche Vorschriften enthält der Ver-
trag mit Mickel Wohlgemnth bezüglich
der Lieferung des Schwabacher Altars.
Wo aber die Tafel an einem oder meh-
reren Orten nngestalt würde, da soll er
so lauge ändern und bessern, bis sie nach
der beständigen Besichtigung von beiden
Theilen dazu verordnet, Wohlgestalt er-
kannt würde; wo aber die Tafel dermaßen
großen Uugestalt gewinne, der nicht zu
ändern wäre, so soll er solche Tafel selbst
behalten und das gegebene Geld ohne Ab-
zug und Schaden wiedergebeu. Die Zeit
der Fertigstellung wurde auf die Kirch-
weihe des Jahres 1508 stupnlirt und er-
hielt der Meister dafür die Summe von
000 fl. und seine Frau 10 fl. zum Leih-
kauf. H

Auch über das Zwickauer Altarwerk
Wohlgemuths besitzen wir eine Urkunde,
die übrigens im Original nicht mehr vor-
handen ist. Auf einer Tafel hinter dem
Hochaltar war einst zit lesen: „Nach

Christi Geburt 1400 und in dem nenn
und siebenzigslen Jahr, am Sonntag La-
tare sind Übereinkommen der gestrenge
inerten Römer der zit Hauptmann -311
Zwick.an und der erbare Rath alhie Paul
Strödel der zeit Bürgermeister Caspar
Sagner und Hans Vilberer Altersleute
mit Meister Michel Wohlgemut, Maler
zu Nürnberg nmb diß gegenwärtig werk,
daß so allenthalben gestehet vierzehnhnn-
dert reynisch Gulden."

Von besonderem Interesse ist dann weiter
der Vertrag mit Meister Caspar Jsen-
maitn zu Colmar, die Tafel in St. Mar-
tins Münster betreffend?) „Zewissen daß

die.zu Colmar.Pfleger

S. Martins buwe.verdingt haben

3 Meusel, Nene Miscellaneen IV. 476. Thau-
sing, Alb. Dürer I. Ausl. S. 67.

0 Nepertvrium für Kunstwissenschaft 11. Bd.
 
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