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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 14.1896

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Nr. 4
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Bach, Max: Mittelalterliche Holzskulpturen aus Oberschwaben im bayerischen Nationalmuseum
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Probst, Josef: Eine Notiz zur Baugeschichte von Schussenried
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Literatur
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https://doi.org/10.11588/diglit.15913#0047

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Heilige ist dargestellt im Diakoneugewand,
in der Rechten den (modern ergänzten)
Rost, in der Linken ein offenes Bnch und
den aufgerafften Teil der Dalmatika hal-
tend. Die Figur ist in Lindenholz ge-
schnitzt, hin-
ten ansge-
höhlt nnd
gehört dein
Ende des
15. Jahr-
hunderts an.

Bei dieser
Gelegenheit
möchte ich
anch an den
im Jahr
1800 er-
schienenen
„Katalog
der im ger-
manischen
Musenm be-
findlichen
Origiual-
stnlptnren"
erinnern.Er
darf als

mnstergiltig für derartige Arbeiten an-
gesehen werden; die zahlreichen Abbil-
dungen theils im Text, theils auf au-
gehäugten Tafeln gehören zu dein Besten,
was der inoderne Holzschnitt in dieser
Richtung geleistet hat. Wer gute Muster
von Holzschuitzwerkeu der gothischeu Epoche
sucht, dem empfehlen wir das Buch ange-
legentlichst.

Stuttgart. Map Bach.

Sine Notiz zur Baugeschichte von
Schussenried.

In der verdienstlichen Abhandlung über
die Baugeschichte von Schussenried („Archiv"
1896. S. 12 u. ss.) dürfte besonders eine
Notiz des Verfassers derselben zu weiterer
Nachforschung Veranlassung geben. Da-
selbst ist aus S. 17 Hinweisung gegeben
auf ein „altes Buch", das sich mit der
Bauthätigkeit des Abtes H. Oestreicher
(1480—1505) ausführlich beschäftigt, das
aber dem Verfasser (H. Rueß) nicht weiter
bekannt ist. Ein Auszug aus demselben

wurde jedoch von G eorgLudwig R a u eh
ans Biberach 1687 gemacht, und aus letz-
terem schöpfte der Chronist von Schussen-
ried, der in der Mitte des vorigen Jahr-
hunderts schrieb, einige Notizen, die aber ganz
geeignet sind, den lebhaften Wunsch nach Auf-
findnng des alten Buches selbst oder wenig-
stens des Auszugs von Rauch hervorzuruscn.

Es ist aus den ersten Blick klar, daß
die Attsfindnng einer Nachricht, die der
.steil des Abtes von Schussenried jeden
falls nicht fern liegen kann, über die ober-
schwäbische Kunstgeschichte ein neues Licht
verbreiten müßte. Damals befand sich die
i Ulmer Schule noch auf ihrer Höhe; sie
I breitete sich aber auch aus andere Städte
aus. In M e in m iuge n blühte die Wert
stätte der Familie Strigel und die von
H. Stark und H. Dabratzhauser; in Ra-
vensburg die von I. Nueß und
j F. Schramm, denen sich wohl noch an-
dere auch in anderen oberschwäbischen
Reichsstädten anschließen konnten. Ein
Eingehen auf die Frage: an welche Werk-
stätten und Meister der Abt von Schussen-
ried sich gewandt haben möchte, mag dein
Chronisten von Schussenried in der Mitte
des vorigen Jahrhunderts als nebensächlich
und sernliegend erschienen sein; der Ver-
fasser des „alten Buches" aber konnte
dieselbe sicherlich nicht umgehen.

Das mag genügen, um die Bedeutung
der Notiz hervorzuheben nnd dem Wunsch
nach Auffindung des alten Buches oder auch
nur des Auszugs, der ja in der Mitte des
vorigen Jahrhunderts noch vorhanden war,
Ansdruck zu geben. Probst.-

Literatur.

Pederigo di Montefeltro, Duca di
Urbino, Cronaca di Giovanni Santi.
Nach dein Cod. Vat. Ottob. 1305 zum
ersteninale herausgegeben von Or. Heinrich
Holtziuger, Professor der Kunstgeschichte
an der K. technischen Hochschule zuHannover.
Stuttgart, Verlag von W. Kohlhammer.
1803, IV u. 230 S. Lex.-Oktav. Preis 18 M.
Unter jenen gebildeten Künstlern, die zugleich
Werke des Pinsels nnd der Feder hinterlassen
haben, nimmt Giovanni Santi einen ehrenvollen
Rang ein. Er entrollt in seiner Reimchrvnik,
übrigens ans zuverlässig geschichtlicher Grund-
lage, ein Bild^von dem Leben nnd Streben am
Hofe des Herzogs von Montefeltro nnd setzwso
ihm wie auch dein edlen Freundschaftsverhältnis;,
das ihn mit seinen beiden Landesherrn Federigo
 
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