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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 14.1896

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Nr. 5
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Schiller: Das Vereinsbild der heiligen Familie, [1]
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Die neue Kirche in Rammingen, Oberamts Ulm
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https://doi.org/10.11588/diglit.15913#0055

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knüpfen nnd zn frommen Gedanken und
Betrachtnilgen anleiten. Wir werden diese
Bilder nicht in die Kirche hängen, keinen
Altar besteigen lassen; aber noch viel
weniger wird es uns einsallen, sie ans
dein christlichen Familienleben verbannen
oder ans der christlichen Knnstwelt ans-
weisen zu wollen. In Haus nnd in der
Familie ist ihr Platz, nnd für diesen Platz
nnd diese Bestimmung sind sie auch als
religiöse Bilder im ganz richtigen Geiste
gemalt." (Schluß folgt.)

Die neue Kirche in Ranuningen,

Oberamts Ulm.

Einen in mehrfacher Hinsicht lehrreichen
Anschauungsunterricht zn der früher be-
handel-
tenFra-
ge der
Kirchen-
erwei-
ternng
liefert
der von
Archi-
tekt I.

Cades
geplan-
te und
von
Bau-
führer
Schweis;
aus
Türk-
heim bei
Geis-
lingen gewissenhaft besorgte Um- und
Neubau der Pfarrkirche zum hl. Georg in
Nammingen. Ans den Abbildungen der Bei-
lage und der obenstehenden Abbildung wird
der Leser unschwer ersehen, was vom Alten
stehen geblieben und was neu werden mußte
— obwohl die einzelnen Banglieder, Dank
ihrer feinen Anordnung nnd Berechnung, jetzt
viel besser zusammenhängen nnd zusammen-
stimmen als vorher. Chor nnd Thurm,
welche aus dem 16. Jahrhundert stammen,
sind in spätgothischem Stil ans Backstein
und Kalkstein erbaut. Die Gesimse be-
stehen durchweg ans Formsteinen. Die
Nippen des Sterngewölbes im Chor hatte
eine barbarische Zeit einem Zopfgemälde

geopfert, doch zum Glück ohne Schaden
für die Stabilität des Kappengemäuers,
da über die Rippen hinweg gewölbt wurde.
Diese Theile sind beibehalten worden. Das
einschiffige stillose Langhaus, wohl erst
im vorigen Jahrhundert entstanden, mußte
fallen, da es galt, für 400 Erwachsene und
120 Kinder Raum ju schaffen. Mit dem
Chore hatte es ohnedies; nie eine rechte
Verbindung eingegangen und eine Ver-
längerung war durch die schroffe Erhebung
des Geländes an der Westseite (Burgruine)
sowie durch unmittelbar anstoßende Keller
nnd Oekonomiegebände ausgeschlossen.

Die Beschränkung in der Länge nöthigte
zur Breitenentwicklung; durch diese war die
dreischifsige Säulenbasilika nahe gelegt;

eine
Reihe
gekup-
pelter
Fenster
bildet
den

Lichtga-
den ;
Grup-
pen von
3 Fen-
stern—
das

mittlere
erhöht
— glie-
dern die
Lang-
seiten
und be-
leuchten ausgiebig die Seitenschiffe nnd
zwei seitliche Vorhallen, je am ersten
westlichen Joch angebracht, zu denen
nach vorn einerseits die Sakristei (mit
Oratorium im obern Geschoß), anderseits
der Thurm sich ins Verhältniß setzen,
ermöglichen den Eintritt, ohne die Gänge
durch Thüransschlag zu beengen nnd geben
überdies; dem Ganzen fürs Auge die ent-
sprechende Länge. Bleibt somit die West-
seite — wegen mangelnden Vorranms er-
wünschtermaßen — ohne Hanptportal, so
bietet sie doch mit ihren zwei Zwillings-
fenstern nnd den Zierbögen drüber, den
drei Fensteröffnungen des Untergeschosses,
die den Raum unter der Empore mit Licht
 
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