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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 14.1896

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Nr. 7
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Mayer, Franz Xaver: Der Kirchenschatz der Stiftskirche in Comburg
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Literatur
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https://doi.org/10.11588/diglit.15913#0076

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63

satiou entgangen als einziger Rest dieser
goldnen und silbernen Kostbarkeiten.
Es tragt das Gnttenbergische Wappen
und befindet sich noch in der Sakristei.

15. Ein silbernes Kreuz, 51 Pfund.

16. Ein Kreuz von Silber mit
golduem Schein, 10 Pfund, (csr.
oben Nr. 8.)

17. Ein Kreuz von C e d e r u h o l z mit
Silber, 8 Pfund.

18. Ein silberner W e i h k e s s e l, 20
Pfund.

19. 14 r e i ch e O r u a t e und andere G e-
säße, die mit Edelstein besetzt
waren. Diese Kostbarkeiten, fügt Weber
hinzu, sind nach Aufhebung des Stifts
weggebracht worden.

Einen rothgeblümten Ornat mit gol-
denen und seidenen Frauzeu hatte
Dekan Heinrich von Erthal (csr.
Nr. 13) 1736 gestiftet, ebenso 1764
Ford. Christoph Peter Freiherr von
Sickingen, Kapitnlarherr, Kustos und
Senior von Comburg, Propst des
Kollegiatstifis zum Neuen Münster in
Würzbnrg, einen reichen, von Gold-
stoff verfertigten Ornat „schön und
prekieu.8" genannt. Zum Oruatamt
halte 1746 Kapitnlar Johann Philipp
von Hohenec 3528 fl. 16 ß (= Schil-
ling) gestiftet.

Dies bildete wahrlich einen reichen Schatz
für die Stiftskirche und das Antependium
(Abbildung in „Studien über die Geschichte
des christlichen Altars von Fr. Laib und
I)r. Fr. Jos. Schwarz", Tafel Vs, und
der Kronleuchter des dritten Abts Hartwig
(von 1108—38 urkundlich nachweisbar),
sowie die zwei romanischen Leuchterchen
wären nicht so verlassen in dem großen
Gotteshause, wenn dieser Kirchenschatz nicht
säkularisiert worden wäre. Wenn auch
viele der Kostbarkeiten ans dem letzten
Jahrhundert des Chorherrnstistes vor seiner
Aufhebung stammten, so waren solche doch
auch schon vor dem 30 jährigen Krieg vor-
handen. Denn beim Annähern der Schwe-
den hatte nach einem Schreibeit von Ell-
wangen vont Juni 1632 ein Herr Spath
„einen Stibich, worin die besten Kircheu-
ornamenten Sammbt etlichen Silber-
ge s ch m e i d t vnd vielen originalien (woran
Sünders gelegen), vfs Ermmelt Schloß
Ellwaugen geflohent".

Wenn man noch dazu nimmt, daß nach
der Aufzeichnung von Weber „150000 fl.
Kapitalschein, 48 000 fl. baares Geld, 72
Zehenden, 64 000 Morgen Waldung" der
Säkularisation zum Opfer fielen, so ist es
nicht zu verwundern, wenn beim Abführen
dieser Kostbarkeiten die Einwohner von
Steinbach unb den Filialieu die Wageit,
welche sie wegbrachten, mit Weinen und
Klagen umstanden.

(Diese Aufzeichnung Webers verdanken
wir der gütigen Mitteilung des Herrn Cotirad
Schaufele in Hall.)

Comburg. Fr. ch. Mayer, Kaplan.

Literatur.

Fra Giovanni AngelicodaFiesole.
Sein Leben unb seine Werke. Bon
Stephan Beissel 8. ch. Mit 4Tafeln
und 40 Abbildungen im Text. Freiburg,
Herder 1895, groß 4". X und 96 S.
Preis: 6 M., gebd. 9 Al.

Dem Engel der kirchlichen Malerei, ans
welchen unsere Zeitschrift immer ivieder hinweist
nnd welchem sie im Jahrgang 1887 Nr. 6 ff.
eine Serie von Artikeln gewidmet hat, wird
hier endlich, was ihm schon lange gebührte:
eine eigene umfassende und gründliche Mono-
graphie, welche sein Leben aus den Quellen
'darstellt, den Ursprüngen seiner Kunst nach'
forscht, Charakter und Eigenart derselben be-
leuchtet und alle erhaltenen Werke von seiner
Hand registrirt und ästhetisch ivürdigt. Die
durchaus gediegenen Ausführungen begleiten
treffliche Wiedergaben der ivichtigsten Gemälde.
Möge das schöne Werk bei Klerus und Künstlern
zahlreiche Leser finden; Fiesole kennen und
studireu heißt in den Geist der kirchlichen Malerei
eindringen und aus einer der reinsten Quellen
kirchlicher Kunst schöpfen. —

Der Kreuzgau g am Do m e zu Br ixen.
Von I. E. W a l ch e g g e r, Dombenefiziat.
Mit 9 Tafeln und 10 Illustrationen im
Text. Brixen, kath. Preßverein. 1895.
127 S. Preis: 3 M., gebd. 4 M.

Nach den bekannten Borarbeiten von Tink-
hauser und Semper die erste vollständige Be-
schreibung und gründliche kunsthistorische Würdi-
gung der wichtigen Wandmalereien im Kreuzgang
des Brixener Doms, auf tvelche auch im Archiv
1889 Nr. 87 aufmerksam genlacht wurde. Der
Verfasser war in der glücklichen Lage, bei Ge-
legenheit der Restauration dieser Malereien, tvelche
von 1890 an mit großer Umsicht und, tvie
S. 24 ff. erzählt wiid, nicht ohne scharfen Wider-
streit archäologisch-rigockstischer und freierer Grund-
sätze vorgenommen wurde, die Bilder in nächster
Nähe sehen und untersuchen zu können, irnd er
vecbiltdet mit der Beschreibung derselben auch
j eine genaue Ocientirung über Methode und
Umfang der Restauration, was von großem
 
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