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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 15.1897

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Nr. 10
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Detzel, Heinrich: Die Wandmalereien zu Zell bei Oberstaufen, [3]
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Schön, Theodor: Die Pfarrkirche zu St. Michael in Zwiefaltendorf, OA. Riedlingen
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https://doi.org/10.11588/diglit.15902#0102

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90

Phantasie, welche keinen gewöhnlichenLand-
nialer, sendeen nnr einen ganz geschickten
Zünftler als Verfertiger erkennen laßt.

Bezüglich der technischen Behandlung
der Malereien zeigen alle Bilder einen
durchweg einheitlichen Charakter, sic find
alle von einer und derselben Hand ge-
malt und es zeigen auch alle eine für
ihre Zeit große Gewandtheit und Sicher-
heit der Zeichnung. Was aber immerhin
bezüglich der Form der damaligen Zeit
nnserm jetzigen Können gegenüber fehlen
mag, das vergißt man vollständig dem-
jenigen gegenüber, was uns der Meister
zu Gemütbe führt. Man konnte bei ge-
nauerer Beobachtung heranssinden, daß
die ganze Bilderreihe zuerst vorgezeichnet
war mittels Contnrzeichnnngen, d. h. daß
zuerst frisch und originell hingeworfene
Skizzen gemacht, dann durch Buchstaben
die Farben angegeben und erst zuletzt die
Umrißzeichnnngen mit Farbe ansgefüllt
wurden. (Schluß folgt.)

Die Pfarrkirche 511 5t. Luchacl in Awie-
faltenborf, OA. Lieblingen.

Von Theodor S ch ö 11.

Oswald Gabelkover ps 1616) berichtet
über die St. 'INichnel-Psarrlirck e >u Zwiefalten-
dorf: Hans Speth vmt Ehesletlen, Latidhosmeister
('s 13. Juli 1502) hat mit seiner Gemahel
Ätargarelheii von Üceitpperg JNeipperg) das

^ Chor dieser Khürchen erbauen laßen, N'ie ans;
vvlgenden Berßen, so oben an dem Schiveibvgen
des; Chors zn sehen, zn verstehen: Ter C quinque
8t mul numera, tu nt um liinc Iriadem Slruc-
tura istius Ecce pei'acta Chori est. lllius
Ecclesiae plebanus ego Leonardus Clemens
ex Lima progeneratus eram; Tune tenerit
villam Johannes Sp e t, miles in auro hanc cum
de Neuperg Coniuge Margaretha. Magnus
Dacz oppifex de Marchtal, pictor erat de
Riedlingen Johannes ipse Gobold operis
Laus Deo 1497.

Zwei J'chre später, 1499, kam in die Kirche
ein Ehvrstnhl von Jörg Ehrt in Hittein. Am
29. Mai 1441 hatten die Grafen Ludwig und
Ulrich von Württemberg ihrem Landhosmeisier
Albtccht Speth Burg und Dorf Niederzwie-
falten, die sie ihm früher verpfändet hatten, als
rechtes Eigenthnm doch mit Vorbehalt der Oeff-
nnng übergeben, worüber Albrecht am 3. Jitni
1441 einen Revers ansstellte. 2ilbrecht starb
am 17. März 1465. Zivicsaltendorf erbte sein
Sohn Ludwig, der mit seinem Sohn Hans am
5. 'März 1487 ihr Schloß nttd Dorf Zwiefalten
an HanS Speih von Che stellen um 7000
rheinische Gulden verkaufte.

Der neue Besitzer stiftete mit seiner Ge-
mahlin Margarethe v. Neipperg 1488 eine
Jahrzeit in der Pfarrkirche zn Zwiesaltendorf
mit acht Priestern, sodann einen anderen Jahr-
tag für Dietrich Speth und dessen Gemahlin
Agnes vott Berg, des Stifters Eltern. Hans
ließ nicht nnr den Chor erbauen, sondern schmückte
ihn mit anfgehüngten Epitaphien und die Kirche
! mit Grabsteinen ans, ivelchem Beispiel seine
Nachfolger sich anschlossen. Bon Hans selbst
rührt jedenfalls folgendes gemaltes „Monumen-
lum" in der Kirche her, von welchem Gabelkover
folgendes Bild giebt:

Eins

Andreas.

Jacobs

Bruders

Btnstbilv.

Kniehendrs
Weib coronata
in grünem Rock.

Exor genui-

bus innixa.

Ist verhillt, Das Spethische
hat doch eilt Wappen,
roten N'ock an.

Bartholomäus.

Johannes

Evangelista.

Elaviger

Petrus.

Dentto uxor Eilt kniehendcr Ein knieheit-

coroLtata, bald Mann inn der Mann

vhlt Krüge», Harnisch. inn Harnisch,

grüner Rock an.

Beclelhaitb.

Das Neippergsche Knieeiide
Wappen. Frau.

Das Spethische
Wappen.

paer i 11
ain

R'vcklill.

alias Das Hohen-
puer. eckt sehe

Wappen.

Das Hoh neckische
Wappen.

Knichender
Jitliger Gesell
in roihen, glatten,
weiß Hosen, vor
ihm dis; Schiltlin
(getheilt, oben gespalten
iveiß, unten ein Horn'.

Das Neip» Das Si- Das El>z-

pergische ckingensche belgische
Wappen. Wappen. oder Dür-

menzischc
Wappen.

Kniehender
junger Gesell
in eim kurzen
roten Mentnli»,
vor ihm das
Spelisch Schilt.

Das Knebel
von Katzen-
ellenbogische
Wappen.

Spe tisch
Wapen,
drall
Staini-
sche Schilt.

Daz
gantz
ltltdem
der

sch

Das Hirn
heimische
Wappen.

Das Genn-
mingensche
Wappen.

Spe tisch
Wapen
groß >lnd
gantz.

Unden drair
das B er gisch
Schiltlin.

Ilelmslat

tale
 
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