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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 16.1898

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Mayer, Franz Xaver: Das Antependium der Stiftskirche zu Comburg
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Mrgan bes Hottenbnrger DiözesanMereins für christliche Kauft.

peransqeaeben und rebio.trt von Pfarrer Detzel in ft. Lbristiiia-Raveiisbura.

Verlag des Rottenburger Diözesan-tlunstvereius,
für denselben: der Vorstand Pfarrer Detzel in ft. Lbristina-Ravensbnrg.

Erscheint monatlich einmal. Halbjährlich für M. 2.05 durch die württembergischen (M. 1.90
im Stuttgarter Bestellbezirk). M. 2.20 durch die bayerischen und die Reichspostaustalteu,
st. 1.27 in Oesterreich, Frcs. 3.40 in der Schweiz zu beziehen. Bestellungen werden tOaO
auch augeuommeu von allen Buchhandlungen soivie gegen Einsendung des Betrags direkt *-
von der Erpcdition des „Deutschen Volksblatts" in Stuttgart, Urbansstrahe 94, zum
Preise von M. 2.05 halbjährlich.

Das ^lntependlilm der ötiftfkirche
zu Lomburg.

Von Zuchthauspfarrer Pta per in Ludwigsburg.

Von den metallenen Altarsbekleidnngen
deS christlichen Alterthnms sind einige auf
nnS gekommen, die allerdings ihrer Mehr-
zahl nach nicht mehr ihrem ursprünglichen
Zwecke dienen, so das Frontal des ehe-
maligen Baseler Altars ans Gold-
blech vom Jahre 1019, welches unter
5 Bögen ans Säulen Christus, die drei
Erzengel und den hl. Benediklns darstellt
(Laib und Schwarz, Studien über die
Geschichte des christlichen Altars. Tafel I V),
das Frontal des Mailänder Altars
mit Reliesdarstellnngen ans dem Leben des
bl. Ambrosius (ib. Tas. IX, 5, III. 6
und 7); das vergoldete Frontal und die
2 Seitenstücke eines Altars vom Kloster
Nell bürg a. D. und in nnserm Lande
das Frontal oder Antependinm in der
ehemaligen Münsterkirche des Benediktiner-
klosters und nachherigen Stiftskirche in
C o m b n r g (ib. Tas. V).

Letzteres bildet neben dem Kronleuchter
des III. Abtes Hertwig (1108 —1138
urkundlich nachweisbar, 7 1141V) die
Hanptsehenswürdigkeit der Stiftskirche.
Die „Kleine Chronik" erzählt folgendes:
„Herdwig hat den großen nbergülten
Leuchter, wie ein Cron sebendt, so
ob der Stisster Sarg hanget, item zwo
v b e r g ülte ta s se ln, dieBildnns Christi,
jüngsten Gerichts und zwölf Botten in
die Eine, welche zu St. Gülgen
( — Aegidinskirche zu Klein - Combnrg)
vsm sürdern Altar stehet, gestocbe». Aber
die ander, so zu Combnrg sornen am
hohen Altar stehet, ist viel größer, deren
Bild sein austriben mit vil eingefaßten
edlen gesteine», als Tipasion, Amicholis,

Cristall, Ametisten geschmückt: Jteiil ein
gütten Crentz, einer Elen hoch, vier
Fiilger breit, auch mit viel eingefaßten
Edlen gestainen, darunter der sürnembst
in der mitte ist, eilt Gamahn, iu größe
einen Jltnghennen Ay, die Bildnnß eines
Moren Angesichts vnd Brust habend, ge-
scbmückht zli Gnad des Münsters zu Com-
bnrg geben und ewig allda 311 bleiben
verordnet."

Von ' diesem Schatze des Hertwig sind
die 1. Tafel für Klein-Combnrg lind
das Krellz nicht „ewig allda" verblieben,
sonderil verschwunden, letzteres im 30jäh-
rigen Krieg. Dagegen blieb das Ante-
pendiunl für die Münsterkirche erhalten
nild befand sich in der Stiftskirche bis
iu unsre Zeit am Nebenaltar der Epistel-
Seite nild — wurde von da wieder an
seinen alten Platz, allerdings an einen
spätern „hoben Altar" verlegt. —

Dieses Aiiteßendinin ist ein Rechteck
alls vergoldetem Kupferblech, 1,88 m lang
und 78 cm hoch. Es stellt dar Christus
und die 12 Apostel. Christus ist tu
der Mitte in der Mandorla, bekleidet mit
der Tunika lind Toga mit breitem Gürtel,
in der Liilken hält er ein Blich, die Rechte
ist segnend erhoben. Seine Gestalt ist
von der Zehe bis 311m Scheitel 45 cm
hoch, mit Nimbus 50 cm. Die 3 Fili-
granblättchen im Nimbus sind 4 cm breit
und hoch; das Email desselbeii 3 cm breit,
in der Mitte der einjeüien Fagürohen robb,
dann weiß und diinkelblali.

Die Mandorla NIN das Christusbild ist
7 cm breit mit der Schräge, welche die
Inschrift trägt, 4,2 cm aus der Bildsläobe
hervortretend, mit einer Höhe von 73 cm
und 45 cm Breite in der Mitte. Das
Email, welches auf der Mandorla ange-
bracht ist, nimmt eilte Fläche von 3,5 cm
 
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