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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 16.1898

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Nr. 4
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Mayer, Franz Xaver: Reste von Malereien in Comburg
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Rueß, Bernhard: Das neue Kloster von Schussenried, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15903#0038

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sich nach beiden Seiten, durch Laubwerk
verbunden, die Wappen des Domkapitels
mit Inschriften in zwei Reihen, rechts in
der Odern Reihe sechs, in der untern fünf;
links davon sechs Wappen in zwei Reihen,
die übrigen sind übertüncht. An der R o r d-
ivand waren ans die Mauer zwischen
zwei Fenstern mit der Jahrzahl 1723 das
Combnrger Wappen mit je sechs Schilden
ans beiden Seiten mit den Namen der
Kapitnlaren des adeligen Ritterstists Com-
bnrg gentalt. Einzelne Wappen und In-
schriften sind sehr verdorben und nur zum
Teil erkennbar und leserlich. Im Stock-
iverk darunter, im Refektorium, sind
noch Spuren von gemalten Fenstereinsas-
sungen und Lisenen mit Kapitalen an der
Wand zu sehen.

V. Tafel ge mäl de.

Fügen wir diesen Resten mti) Spuren
von Wandgemälden auch die noch erhal-
tenen Taselgemälde hinzu, so sind vor
allem zu nennen die Gemälde des Nieder-
ländern Oßwald Onghers (von dein auch
das Gemälde in der katholischen Kirche in
Cannstatt und des Hochalters im Schön-
thal von 1680,'))iariä Himmelfahrt ftanunt;
Keppler, iviirtt. kirchl. Kunstalterthümer;
S. 182) und zwar eine Pieta: der Leich-
nam Christi ruht im Schönste seiner Mutter,
betrauert von Johannes und Maria Riag-
dalena aus dem Nebenaltar der Cvange-
lienseite in der Stiftskirche mit der Inschrift:
Oßwald Onghers secit a. 1662 (oberhalb
der Waschschüssel) imd das Altarbild des
Hochaltars in der Josephskapelle: der hl.
Joseph mit dein Jesuskind unb der-
gleichen Inschrift a. 1674 (an der Basis
einer Säule). Beide Oelgemälde nut
Figuren in Lebensgröße werden von beit
vielen Besuchern Combnra/s als gute be-
zeichnet.

Bon den andern Oelgemälden in der
Kirche: Christus in: Kerker ans dem
andern Nebenaltar, Maria und Eli-
sabeth in Holzrahmen an der Chor-
wand der Epistelseite ansgehängt, liest
sich eine Inschrift bei der Reinigung
und Renovation dieser sämmtlichen Bilder
durch Heritier aus Stuttgart 1895 nicht
entdecken, wie auch nicht an dem lebens-
großen Bilde des 16. Decan Franz
L u d w. Fan st v oit Stro nt de r g (1639
bis 73) in der Sakristei. In der Iosephs-

kapelle besindet sich eine Kreuzigungsgruppe,
aus Holz gemalt mit Maria, Johannes,
Laurentius, Magdalena und Katharina
unter dem Kreuze und folgenden Distichon:
»In te confido, tu spes mea, dulcis Jesu.
Confundi nunquam me patiare, precor.«

Endlich hängen im Vestibulum der
neuen Decanei, eine Treppe hoch — er-
baut unter dem 18. Propst Johann Beit
von Würzburg 1716—56 und 18. Decan
Wilhelm Ulrich von Guttenberg (1695
bis 1736) — die Wappenschilde
der 3 0 Aebte des Benediktinerklosters
Eomburg, von der Gründung 1079 bis
1488 aus einer Tafel mit drei Reihen
von je acht Wappen, und der untern
Reihe mit nur sechs. Der anaduierte
Schild enthält das Wappen Comburg's
mit dem Familienwappen des Abtes com-
ponirt, darüber rothe Insul und Abts-
stab. Dann folgt eine Tafel mit den
Wappen der 2 2 Pröpste des adeligen
Chorherrnstists Eomburg von 1488 bis
zur Aushebung, ebenfalls romponirt mit
dem Wappen Eombnrgs; als Helmkleinod
ist angebracht die Eombnrger Taube mit
ausgebreiteten Flügeln (silbern), rothe
Insul und das eigene des Propstes.
Daran schließen sich aus einer Tafel die
Wappen der 20 Decane, wie die der
Pröpste, aber ohne Insul als Helmkleinod,
und sechs Tafeln mit den einfachen Wappen
der 17 3 Canonici oder adeligen Chor-
herrn des Ritterstists.

(Als R a d e l m a l er ei könnte noch an-
gesügt werden das alte Wappen (aus den
neuen Chorsähnchen) des Johann Philipp
Heinrich, Freiherr von und zu Crthal,
des 19. Decan von 1736—71, mit der
Jahreszahl 1764, als einziger Rest der
schönen und kostbaren Paramente des
Stifts.)

Das neue All oster von Schussenried

(iel3t Anstaltsgebäude).

Bon Kaplan B. Rueß in Schussenried.

1. Die Bauherren.

Als jetzt staatliches Heil- und Psleganstalts-
gebäude ist das neue Kloster zu Schussenried von
Interesse und Bedeutung für .das ganze Land
Württemberg.

Neues Kloster wird dieser Bau des vorigen
Jahrhunderts genannt im Unterschied von den
theilweise mehrere Dakula alten anderen dortigen
 
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