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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 16.1898

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Nr. 6
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Kümmel, Konrad: Die kirchlichen Metallarbeiten, [1]: eine systematische Darstellung
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Detzel, Heinrich: Die versteigerte ehemalige gräflich Douglas'sche Sammlung alter Glasgemälde, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15903#0056

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48

auch viele Gußarbeit dazu. Davon weiter
bei dem betreffenden Kapitel; für hier
nur so viel, daß das Eisenschmieden zu
ben hervorragendsteil Leistuugeu des frühe-
ren Kuusthaudwerkes gezählt hat uud daß,
wo uoch ein Stück alter, schöner Schmiedc-
kunstarbeit vorhaudeu ist, dies mit aller
Treue uud Sorgfalt der Kirche erhalteu
werden sollte. Wir werden Gelegenheit
haben, auf einige der herrlichsten Schmiedc-
arbeiten znrückzukoiiliileil int letzteil Kapitel.

(Fortsetzung folgt.)

Die versteigerte ehemalige gräflich
Douglas'sche Sammlung alter Glas-
gemälde.

Von Pfr. Detzel.

Aul 25. November uud die folgenden
Tage des letzten Jahres wurde in Köln
eilte Samutlung alter Glasgemälde ver-
steigert, welche ehemals in deul beiu Grafen
Douglas gehörigen Schlosse Langenstein
bei Stockach (Baden) aufbewahrt wurde.
Nicht lange vorher, ehe die Versteigerung
stattfand, wurde erst die nicht allein ivegen
ihrer Schönheit, sondern auch wegen ihrer
Technik und Herkunft hochinteressante
Sammlung einem größern Publikum be-
kannt uiib zugänglich gemacht. Professor
Dr. Mone in Karlsruhe machte zuerst in
Bect's „Diözesanarchiv voll Schwabeil"')
ans dieselben aufnterJfatu und hob in-
struktiv lind eingehend besonders die histo-
rische Seite, die Herkunft der Feilster linb
ihre Kartonzeichner hervor; der Verfasser
dieses behandelte in beut 26. Hefte der
„Schriften des Vereins der Geschichte des
Bodensee's und seiner Umgebung" lnehr
die glasmalerisch technische Seite derselben.
Der für die Versteigerung hergestellte, schön
allsgestattete Katalog 2) von Dr. Moire
gibt ein geschichtliches Vorwort und eine
genaue Einzelnbeschreibung der Fenster.

Es ist iillll kunstgeschichtlich von Be-
dentuiig, zll wissell, wohin die einzelnen
Stücke dieser ehemaligen Sanlinlung,
nanlentlich die werthvolleren, gekolninen
sind, die Staatssalnmlnngen und Privat-
mnseen kennen zu lernen, in deneii von
jetzt ab besonders die Scheibeil zir finden
siild, deren Kartone niiziveiselhast den

') Jahrg. 1897. Nr. 4 s.

?) Köln 1897. Druck von Du Alont Schaubera.

Meistern Holbein d. I. intb Halis Bal-
dnng Grien zuzilschreiben siild. Bei dieser
Gelegenheit werdell wir zugleich, weil es
in diesell Blättern noch nicht geschehen
ist, eine Beschreibung der einzelnen Bilder
und ihrer Herkunft geben, ferner nach
gütiger Mittheilung voll 14r. Acone and)
die Preise notiren, welche für die ein-
zelnen Scheiben bei der Versteigerung in
Köln erzielt worden siild.

Zll der interessanteil Saininlnng alter
Glasgemälde, wie sie ans Schloß Laiigeii-
stein bestand, hat nach Mone') der 1830
verstorbene Großherzog Ludwig von Baden
in den Jahren 1807—1813, in welchen
er auf den Wunsch Napoleons I. sich nach
Salem iul Linzgan als Privatmann zn-
rückziehen mußte, ben Grund gelegt. Vom
Jahre 1815 an bis zu seinem Tode 1830
hat er, seiner persönlichen Vorliebe für
die bildenden Künste folgend, diese Samm-
lnng iiach Kräften vervollständigt und in
beut Schlosse Langenstein, welches er 1826
Sanfte, aufgestellt. Die interessantesten
und lverthvollsten Scheiben, mit denen
wir es hier zil thnn haben, sind die 11
Stücke, welche Hans Holbeiil d. I.,
und die 14 Stücke, welche beut Hans
Balduilg Grien zugeschrieben werden.
Sie flammen aus der Kirche der Kar-
thäuser zll Klein-Basel, welcher
Stadttheil bis zniil Anfänge des 19. Jahr-
hllnderts ziliil Bisthum Konstanz gehörte,
und wurden dorthin voll dem Adel des
Breisgans, Snndganes, des Elsaß nnb
der Stadt Basel in den Jahren 1512
bis 1528 geschenkt. Bon den Stiftern
silid noch folgende Nameil und Wappen
erhalten: Morand v. Bruiill (diese Fa-
lnilie eristirt lioch jetzt in Basel), v. Botz-
heiiil, Schnewlin-Bollschweil, Wangen,
Thannheim, Bossenstein, Schütz genannt
Baßler, Baldung, Widmann nnb Spil-
mann. Auch die Familien voll Botzheim
lind voll Wangell ertftiren noch. 9lach
der Schätzung Dr. Mo ne's waren un-
gefähr 45 solcher Kirchenfenster im Lang-
hause der Karthänser Kirche in Basel ge-
stiftet worden und vorhandell, voll welchen
aber ein großer Theil, vielleicht auf dem
Transport voll der Karthause iu den
St. Blasinner Hof und von da ilach St.

ft Katalog, S. II,
 
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