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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 16.1898

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Nr. 6
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Rueß, Bernhard: Das neue Kloster von Schussenried, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15903#0065

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Gyps kaufte man beim Dekan von Unlingen,
in Aiunderkingen, Stadion, beim Müller in „Wiß-
staig" und bei Joseph Lorinser, Müllermeister in
Sauggart.') Bei Kaufmann Franz Wieser in
Schussenried deckte man den Bedarf an Spreng-
pulver, Farben, gelber Kreide, englischem Zinn,
Bleiweiß, Eisenblech, Sitbergelöth, bei Michael
Felder denjenigen an Leinöl ;*■) von Kaufmann
B i do n in Biberach wurde entnommen Bergkreide,
Bleiweiß und Farben, bei Gutermann daselbst
Weißblech. Aus U l m erwarb man zum Theil
recht schöne Umhängleinwand, sodann grüne und
weißgeblumte Wachsleinwand, vom Bortenwirker
in Biberach Schnüre, Quasten und Borten; auch
Sesselzeug wurde vieles bestellt. Ein Tapezier
aus Konstanz stellte u. a. die große grüne
Bettstatt in die obere Abtei. Spiegel und Ge-
mälde wurden deni Bildhauer und Maler Früh-
holz aus Weingarten abgenommen.") Durch
Ist Dominikus ließ man auch Bilder aus Augs-
b u r g kommen. Einem Faßmaler Namens R o t h
von Waldsee wurden Rahmen zum Vergolden
übergeben. Aus Straßburg verschrieb man
Ziergold. Endlich wird blaugeflammte Umhäng-
leinwand erwähnt, welche in den Neubau ange-
schasft worden?) Aus den zahlreichen Fuhr-
leuten, welche das enorme Material beischasften,
werden ausdrücklich genannt Martin Depfenhart
aus Wattenweiler, Anton Qtt vom Dorf, der
Wirth von Einthürnen, Reich von Aulendorf, so-
dann Männer von Michelwinnaden und Atolperts-
haus. b)

4. Die beim Bau t h ä t i g gewesenen
K ü n st l e r und M e i st e r.

Ueber dieselben haben wir uns geäußert in
dieser Zeitschrift Jahrgang 1895 Nr. 12.

5. Der Fortgang der Bauthätigkeit.

Schon bevor Emele zum Erbauer des Hauses
gewählt war, hatte man unter seiner Leitung
mit den Grabarbeiten für die Fundamente be-
gonnen. Das Terrain, auf welches der zuerst in
Angriff genommene Theil des Neubaues zu stehen
kam, befindet sich einige Schritte links (nördlich)
von der Westfront der Klosterkirche. Aus dem
Baugrund hatte sich bisher ein Gemüsegarten des
Klosters nebst den alten Fischgruben befunden.
Mit den: Bodennusheben begann man gleich
nach dem Feste des hl. Laurentius (10. August)
1750. Den 4. August des folgenden Jahres
konnte man mit dem Legen der Fundamente
und mit dem Aufsühren von Mauern
beginnen. Der Notiz hierüber fügte Ist Nothelfer
in seinem Tagbuckff) den Wunsch bei: „Gott
möge das angefangene Werk segnen!" Vorher
hatte man bereits Nachforschungen darüber ange-
stellt, welche Tiefe wohl für die Grundmauern
erforderlich sein könnte. So hatte man z. B. den

') BKV. Seite 16, 34.

2) BKV. Seite 12.

3) Siehe über diesen Meister das „Archiv für
christl. Kunst" 1894 Nro. 12.

4) BKV. Seite 20, 25, 31.

5) BKV. Seite 21, 35, 45, 53.

6) Seite 287.

26. Oktober 1750 beim Kirchthurm nachgesehen und
gesunden, daß sein Fundament bloß 7'/« Fuß
tief liege. Auch neben anderen Baulichkeiten
grub man in die Tiefe, um berechnen zu können,
wie weit mit den Fundamenten des neuen Klosters
hinabzusteigen sei.') Weil der Platz, tvo die alten
Fischgruben lagen, überbaut wurde, mußten neue
Gruben gegraben und auch ein neues Fischerhaus
(jetzt im Besitz von Gindele und Kemper) erstellt
werden. Wie man sodann den für den Kloster-
neubau engagirten Ziegelarbeitern ein eigenes
Wohnhaus errichtete, so begann man auch im
Frühjahr 1751 ein 100 Schuh langes, niedriges Ge-
bäude (Kaserne betitelt, übrigens nicht zu verwech-
seln mit der jetzt so genannten Familienwohnung!)
zum zeitweiligen Tagesaufenthalt und zur Nacht-
herberge für die Maurer und sonstige beim Neu-
bau beschäftigte Handwerker zu erstellen. Diese
im Oktober 1751 fertig gewordene Arbeiterwoh-
nung erhielt ihren Platz in nächster Nähe des
neuen Fischerhauses. Das Quartier, wo diese
Neubauten aufgeführt wurden, bekam den Namen
Fischerau?)

Beim Nahendes Winters wurdedieArbeit selbst-
verständlich jedesmal eingestellt. Der Termin der
Beendigung der Thütigkeit war in den einzelnen
Baujahren verschieden. Beispielsweise wurde anno
1751 Anfangs November das Maueraufführen
sistirt, im Jahr 1752 um die Mitte des Monats
Oktober, um's Jahr 1753 am 27. Oktober, ebenso
auch anno 1755. Der Zeitpunkt der Wiederauf-
nahme der Bauthätigkeit war ebenfalls ungleich.
Anno 1753 sing man am Tag des hl. Markus
(25. April) mit dem Mauern wieder an, im Jahr
1754 erst Anfangs Mai, dagegen im kommenden
Jahr schon den 15. April.

(Schluß folgt.)

') D. N. Seite 265.

2) D. N. Seite 282.

Annoncen.

Aitknleuchrer,

feinpolirte, in Messing und Rothguß, von 22 cm
Höhe an - (0 ftC l'til'L*5C111L'll l'ijtC1' bis zu

1,20 m Höhe im Preise von 8—140 M., nach
Zeichn. des selig. Herrn Präl. Schwarz, verfertigt

Will), ^i'tiiniaiir.

Gelb- und Glockengießerei,

E l l w a n g e n.

Preislisten, Entwürfe, Empfehlungen stehen
zur Verfügung.

Hiezu eine Kunsrbeilaae:
Kreuzmunosgrnppe nach dem Entwurf von Hans
Holbein aus der Graf Douglasschen Glasge-
mäldesammlung.

Dieser Nummer ist ein Prospekt der Ver-
lagsanstalt Ben zig er & (io., A.-G. in
Einsiedeln (Schweiz) und W a l d s h u t (Baden)
beigelegt, betreffend Leben der hl. Elisabeth
von Ü ngarn, Landgräfi n von T h ü rin-
gen und Hessen.

Stuttgart, Buchdruckerei der Akt.-Gei. «Teulsches Volksblatist
 
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