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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 16.1898

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Nr. 8
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Detzel, Heinrich: Die versteigerte ehemalige gräflich Douglas'sche Sammlung alter Glasgemälde, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15903#0085

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74

ebenfalls ganz in der Art des jlingern
Holbein gehalteil ist; das weltlich gehal-
tene Kostüm ist int Schnitt der Gewan-
dung in der Art der Schweizer Tracht.
Das Bild wurde von den: Hauptmann
Roth in Bertill mit 3000 Mark er-
steigert.

Der heilige Hie-
r o n y in u s trägt den
rothen Kardinalshnt
und ist in rothen
mit Hermelin gefaßt
ten Mantel gekleidet,
welcher mit flott ge-
zeichneten Dessins
versehen ist. In der
Rechten hält er ein

aufgeschlagenes
Buch, während der
vor ihm sich ansrich-
tende Löwe seine
linke Tatze in seine
linke Hand legt. Es
ist diese Scheibe
wahrscheinlich eine
Stiftung des Pius
Hieronymus Bal-
dnng, eines Vetters
des Malers Hans
Baldung Grien, über
den vr.Albert,Stadt-
archivar in Freiburg,
mittheilt: „Er ist der
Sohn von Hierony-
mus Baldung, wel-
cher der älteste Bru-
der des Malers Hans
Baldung gen. Grien
war. Er ist geboren zu
Schwäbisch - Gnüind
um 1486, war 1506
Magister der Rechte
an der Universität
Freiburg, 1507 De-
can der Jnristen-
Facultät, 1510 Rat
bei der Regierung
in Ensisheim, Kanz-
ler von Tirol, f vor 1539." Seine Ehe- |
ft'au war wahrscheinlich Ursula von Tann-
heim von Villingen. Eine Vergleichung ;

unserer Figur des heiligen Hieronymus
mit der Figur ans dem Baldung-Grien'-
schen Hochaltar von 1516 im Münster

von Freibnrg ergab, daß beide unzweifel-
haft von ein und demselben Meister sind
(Kat. S. 14). Das Stück wurde von
der Stadtgemeinde Fr ei bürg i. Br. für
das Städtische Rcuseum um 5550
Mark erworben.

Der heilige I a-
kobus der Aeltere
in der Gewandung
und Ausrüstung eines
Pilgers von Compo-
stella; er trügt in der
Rechten die ZRuschel,
in der Linken den
Pilgerstab und zeigt
rothes Ober- und
violettes Unterge-
wand, eine fast derb-
realistische Gestalt.
Rechts unten neben
der Figur sieht man
ein zur Hälfte weg-
geschnittenes Wap-
pen. Dasselbe zeigt
den silbernen gekrön-
ten Löwen (goldene
Krone) in rothem
Felde, nach links
springend, wegen des
Wappenschildes der
Ehefrau, der zur Lin-
ken stand. Es ist das
Wappen der Frei-
herrn von Wangen,
welche nach dem
Städtchen Wangen
bei Straßburg im
Unter-Elsaß den Na-
men führen. An-
gekanst wurde das
Fenster um 3800
Mark für dieStaats-
sammlnng in Ber-
lin.

Bei den vier letzt-
genannten Bildern
muß man annehmen,
daß hier zwei Ehe-
paare Jakob von Wangen und Helena
N. N. und Hieronymus Baldung und
Ursula von Tannheim die Stifter dieser
Fenster gewesen sind.

Der heilige Johannes der Täufer,
eine 134 cm große Figur, mit härenem
 
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