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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 16.1898

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Nr. 8
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Der romanische Kronleuchter in der Stiftskirche in Comburg, [1]
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Probst, Josef: Beziehungen zwischen Köln und Oberschwaben in der Mitte des 15. Jahrhunderts
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Gothischer Bildstock
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https://doi.org/10.11588/diglit.15903#0090

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Argento ferro eo(n)fectus et acre sub
auro

Monstrat ap(osto)lieum turris bis sena
senatum;

Per totide(m) inetas sua panclit imago
p(ro)phetas,

Oui pacis vere fundamina prima dedere.
Urbe salutari plebs digna coedificari
Ordine fraterno collucet et igne su-
perno.

Signat Opus fidei nitor aureus illitus
aeri ;

Iunuit argentum verbi cumulare ta-
lentum ;

Durities ferri commendat vim patiendi,
Ignis ad ardorem servare videtur amo-
rem,

Cardine supremae tendentis in alta
catenae

Cpes designatur, qua virtus queque
levatur;

pt patris et fratris petit hoc quicun-
que theatrum

Se fabrice tali meriturus confabricari.«

(— „Damit er immer das erlahmende
Streben nach bem Himinel verstärke, hat
Hertwig mit diesem Werk sich einen sichern
Tngendweg ersehen, unt alten Kräften zu
diesen Höhen aufsteigend, welcher dieses
Werk dein vortrefflichen Nikolaus ge-
schaffen. Wenn dieser Vater den Preis
für seine großen Arbeiten ihn: gibt, möge
er sich im Himmel des Lohnes eines ge-
trenen Knechtes erfreuen. Während das
Ange sich weidet an der Kunst dieser
MetallarWten, suche der Geist 51t ergrün-
den, was solches Werk für ihn bedeute.
(Schluß folgt.)

-Beziehungen zwischen "Köln und Ober-
schwaben in der Blitte des (5. Jahr-
hunderts.

Von Pfarrer Or. Probst in Essendorf.
Durch die Forschungen Merlo's ist seit längerer
Zeit schon bekannt geworden, daß der Maler
Stephan Lochner, der Schöpfer des Kölner Dom-
bildes, aus Meersburg am Bodensee stammte.
Weniger bekannt dürfte in weiteren Kreisen sein,
daß derselbe nicht der einzige süddeutsche Künstler
war, der dort sich naturalisirt hat.

In dein neuen reich ausgestatteten Werke: „Köl-
nische Künstler in alter und neuer Zeit" sind darüber
Mittheilungen enthalten, die, ebenfalls auf den
Forschungen von Merlo beruhend, interessant ge-
nug sein dürften, um auch in unserer Gegend
bekannt gemacht zu werden. In Spalte 579 ist
zu dem Namen Hans von Memmingen die
Angabe gemacht: „Die ehemalige Reichsstadt
Memmingen gab Köln diesen Maler. Im Jahr
1453 erivarb er mit Margareta, seiner Frau,

die bei S. Alban gelegenen, für die hiesigen
(Kölner) Malergeschäfte so interessanten beiden
Häuser „zum Karbunkel" und zum „alten Gryne";
die Verkäufer waren Jakob Wyse und dessen
Frau, denen int vorhergegangenen Jahr Ever-
härt von Egmont, der Gläubiger des großen
Meisters Stephan, dieselben überlassen hatte. ...
Hans und Margareta waren 1491 beide verstorben
mit Hinterlassung von fünf Kindern rc."

In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts
wendete sich sonach Stephan Lochner nach Köln,
starb dort 1451; aber alsbald taucht nun Hans
von Meminingen als naturalisirter, wohlhabender
Bürger daselbst aus. Es ist kaum zu zweifeln,
daß die beiden Landsleute schon seit längerer
Zeit in Köln zusammen waren und arbeiteten.

Von den Arbeiten des Hans von Kemmingen
ist freilich keine Kunde vorhanden; er hatte nicht
das seltene Glück, daß Albrecht Dürer über ihn
eine Aufzeichnung in seinem Tagebuch machte.
Aber in Köln befinden sich eine nicht geringe
Anzahl Gemälde, die mit Stephan in mehr oder
weniger engen Zusammenhang gebracht werden
und die in dem angeführten Werke (auf Spalte
846—852) besprochen werden. Was liegt näher
als die Annahme, daß unter ihnen sich auch solche
befinden werden, die sein Landsmann, sei es als
selbständiger Meister oder vielleicht schon als
Gehilfe in seiner Werkstätte gemalt haben dürfte.
Gleichzeitig und schon zuvor waren ja die ältern
Mitglieder der Künstlerfamilie Striegel iir Mem-
mingen mit Arbeiten für nah und fern beschäf-
tigt. Die Vermuthung, daß die erfolgreiche Thütig-
keit des Meisters Stephan in Köln andere junge
Talente aus Süddeutschland, speziell aus Mem-
mingen angelockt haben dürfte, ihr Glück dort im
Anschlüsse an den bewährten Meister zu suchen,
liegt ganz nahe. Ferner ist zu beachten, daß,
worauf wir schon wiederholt aufmerksam machten,
die Mueltscher'sche Werkstätte seit 1427 in Ulm
immer beutungsvoller hervortritt. Daß dieselbe
für die innere Einrichtung der Gotteshäuser
(Malerei und Bildschnitzerei) mit tüchtigen Kräften
sich ausgestattet hatte, geht aus der Bestellung
von Sterzing in Tyrol hervor, und daß kein
Mangel an künstlerischen Kräften in unserer Ge-
gend schon in der ersten Hälfte und in der Mitte
des 15. Jahrhunderts bestand, liegt auf der
Hand. Daß aber von dieser Ulmer Werkstätte
ein starker Impuls für den Aufschwung der bil-
denden Künste ausging, kann nicht bezweifelt
werden. Ohne das Vorausgehen einer sehr leistungs-
fähigen Werkstätte wäre der hohe Stand der
„Ulmer Schule" in den verschiedenen Zweigen
der bildenden Künste nicht nur unvermittelt,
sondern fast unbegreiflich.

Golhischer Bildstock.

Ein gut erhaltener gothischer Bildstock steht
mitten im Weiler Reckersthal, Gemeinde und
Pfarrei Harthausen, OA. Mergentheim. Derselbe
ist aus einem Stein und hat eine Höhe von
2,09 m. Unter einem Satteldache trügt er in
Relief eine K r e u z i g u n g s g r u p p e: rechts vom
Kreuz Maria (ein Buch haltend) und Johannes
zur Linken des Kreuzes (mit dem Mantel sich
 
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