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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 16.1898

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Nr. 10
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Kümmel, Konrad: Die kirchlichen Metallarbeiten, [5]: eine systematische Darstellung
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Hafner, Otto: Der Oelberg in der Stadtpfarrkirche zu Mengen, [2]: eine kunsthistorische Studie
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https://doi.org/10.11588/diglit.15903#0109

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und 10 o/o Zink hergestellt. Unsere Nickel-
münzen dagegen enthalten mir ein Th eil
Nickel ans drei Theile Kupfer; der Name
„Nickelmünzen" kommt einmal daher, daß
ihr Werth in erster Linie durch beit Nickel-
gehalt bedingt ist, und zweitens daher,
daß wegen der starken färbenden Kraft
des Nickels die Münzen weit mehr Nickel-
als Kupferfarbe tragen.

Zum Schlüsse erwähnen wir noch die
Legirungen: A l u m i n i u m b r once

(95 °/o Kupfer und 5 °/o Aluminium), von
solch' prachtvoller Goldfarbe, daß man sie
vom reinen Gold nur bei unmittelbarster
Vergleichung unterscheiden kann, von großer
Härte. Brittaniametall, eine Legi-
rung von Zinn mit Antimon und das
Schrot- und Letternmetall (der
Hauptsache nach Blei mit der Hälfte Zu-
satz ans Zinn und Antimon).

Die Mischung eilte* Metalls (z. B. Gold,
Silber u. s. w.) mit Quecksilber nennt
man nicht Legirnng, sondern Amalgam.
Diese Mischungen vollziehen sich leicht, in-
dem man fein geriebenes Gold re. rc. in
kaltem Zustande dem Quecksilber beimengt.
Das Ganze nimmt dann die Farbe des Qneck-
silbers an. Diese Amalgame sind u. a. nöthig
zu Fenervergoldnng und -Versilberung.

Hiemit haben wir das M a t e r i a l der
M et a l la rb e i t e n besprochen : die ver-
schiedenen hauptsächlichen Metalle und deren
Legirungen. Gehen wir nun über ans
die Art der Bearbeitung derselben.

(Fortsetzung folgt.)

Der Oelberg in der Stadtpfarrkirche
zu Mengen.

Eine kunsthistorische Studie von vr.OttoHafner
in Tübingen.

(Fortsetzung.)

3. Die Periode 1450—1530 wird für die
deutsche Plastik mit Recht eine zweite Blüthezeit
genannt. Die italienische Kunst des Quattro-
cento hat auf die deutsche Kunst nachhaltig ein-
gewirkt. Die deutscheir Künstler hatten so acht
„ultramontane" Tendenzen. Dabei wurde aber
deutsche Eigenart nicht verleugnet. Besseres
Eingehen auf die Natur, geistige Vertiefung,
Wiedererstehen der Blüthe deutscher Plastik im

13. Jahrhundert, nicht Zurückgehen auf die Antike
(welch' letzteres nicht einmal präzis die italienische
Kunst dieser Zeit bezeichnet), das heißt deutsche
Renaissance. Gegenüber den anatomischen Schwä-
chen und Fehlern der gothischen Figuren aus dem

14. Jahrhundert (3-Form des Körpers) modellirt
die Plastik dieser Periode Dank eines gesteigerteren,
auf emsiger Naturbeobachtung begründeten For-
mensinnes die Gestalten besser, stellt sie kräftig
und lebenswahr hin, wenn auch kleine Krüm-
mungen da und dort noch bemerklich sind. Die
Behandlung des Nackten ist besser. Die Gestalten

Oelbergsgrnupe. Aus gebranntem Thon in der Siadtpfarrkirche zn Mengen.
 
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