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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 17.1899

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Nr. 5
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Mayer, Franz Xaver: Die romanische Martinskapelle oder die Schenkenkapelle in Comburg, [1]
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48

pferd sambt dem sattelzeug und ein paar Pistolen
auf den Chor S. Nikolai verschafft" (Prae-
fenzbuch). Das Pferd kaufte CanonikerWolff(gang)
Balthaffar voit Seckendorfs um 40 fl., wofür ein
Jahrtag am 2. Juni mit Placebo, Vigil und
Seelenmesse gehalten wurde. Die Inschrift seines
Grabsteins lautet: „Anno Domini 1629 den
2. Juni ist Nicolaus Praevaratitsch, ein Eobat
von einem Crobaten erschossen worden, dessen
Seel Gott gnädig sei."

14. Dabei ist das Bruchstück des Grabsteins
der Hedwig v. Künzelsau. Sichtbar ist
der untere Theil einer knieenden weiblichen Figur
und (in goth. Majuskeln) die Worte: (Hed),,wigis
de Cuntzelsawe laica‘‘. -j- 1333.

15. Vor den ältesten Grabsteinen <Nr. 1 und 2)
ist ein anderes Bruchstück in den Boden einge-
plattet; es stammt von dem Grabstein des
20. Abtes der Nikolauskirche in Comburg: Kon-
rad von Anhausen 1273 (Gemeinde Sulzdorf,
Oberamt Hall) und enthält noch (in goth. Majus-
keln) das halbe Wort: nhausen in der Bildfläche
des Steines.

16. Endlich der Grabstein des Chorvikars
Naiser mit folgender Inschrift: ..Anno 1550
am Sambstag nach vincula Petri (r— 1. Aug.) starb
der würdig Herr 8 ebastian Kaiser, vicarins
zu Chomberg, dessen Seel Gott gnad"; dieser
Chorvikar war hier neben mehreren Chorvikaren
in dieser Vorhalle beerdigt und hatte für sich wie
andere einen Jahrtag gestiftet.

Von dieser Vorhalle führen vier Stufen durch
die romanische Säulengallerie in die eigentliche

auf einem Drachen. Auf dem Haupte des Ritters
ist der Helm, das Visier emporgeschlagen; nnf
der linken Schulter fitzt der Kübelhelm mit den
Hörnern und der Helmdecke, mit einer Kette am
Kettenpanzer befestigt. Die linke Hand ruht auf
dem großen Schwert, die rechte am Dolch, der
an einer Kette vom Hals aus hängt. Der Gürtel
ist mit Blättern und Vögeln verziert, in der
Mitte mit einem Löiven an der Schnalle. Auf
der linken Seite ist das Limburgerwappen, darunter
fitzt ein niedliches aufschauendes Hündchen. Die
Inschrift auf der Schräge des (205 cm hohen
und 1 m breiten Steines) lautet (in schön aus-
gebildeten, gothischen Majuskeln): ,,Anno Dni
1374 Marci evan(gelis)te o. Dnus Albertus
des pincerna de limpurg.“

3. Das Denkmal Co n r ad's II. Seine beiden
Brüder (Nro. 1 und 2) starben kinderlos. Daher
vermählte sich Conrad II. (1337 Pfarrer in
Münster bei Gaildorf) mit I t a von Wein s-
berg; er starb 1376; sein Grabmal befindet
sich an der Nordwand, östliche Ecke und zeigt
eilte ähnliche Riltergestalt wie Nro. 2, das Haupt
atif ein Kissen gebettet, die Füße auf einem
rechtsschauenden Löwen, der ben Rücken dem Be-
schauer zuwendet. Zur Linken befindeit sich zivei
Wappen derer voit Limbttrg und Weinsberg
(drei Schilde auf dein Schild). Die Inschrift
des (235 cm hohen und 105 cm breiten) Steines
auf der äußeren Schräge heißt (in schönen goth.
Majuskeln): ,,Anno dni 1376 feria V paschae
obiit generosus ds Conradus pincerna de lim-
purg“.

(Schluß folgt.)

b) Schenken- oder Martinskapelle.

Sie nimmt eilten oblongen Raunt ein voit
eliva 11 in Länge, 9'\ m Breite und 31 /a m
Höhe und ist mit einet’ rohen, flachen Holzdecke
gedeckt, welche durch hölzerne Säulen (v. 1770)
gestützt wird. Jit ihr waren die S ch e n f c lt
von L i m b u r g (bei Hall) begraben worden.
Betrachten wir ihre D e n k in a l e und Grab-
st e i lt e, welch' letztere im Sommer 1891 von
den Gräbern auf dem Boden an ben Wänden
aufgerichtet wurden (zum Schutz gegen das Ab-
getretenwerden).

1. Das älteste Denkmal von Friedrich II.
y 1333 und seiner Gattin Jmagina, geb. Gräfin
v o lt O e t t i n g e n. Es befindet sich (224 cm
hoch und 95 cm breit) nt der Südwestecke und
zeigt das Wappen der Herrn voit Limburg:
Fünf Streitkolbeit (noch flach, ruderartig, während
sie sich in späterer Zeit oben runden) auf dem
Schilde, darüber der Kübelhelm mit Decke und
den zwei Hörnern. Von der Umschrift (iit goth.
Majuskeln) ist nur noch der Anfang zu entziffern:
„Anno Domini MC.“, das übrige ist weggehauen.
Friedrich II. war der Sohn des Friedrich I. und
seiner Gattiit Gräfin Mechthild voit Tübingen,
t lieber das Wappen der Herrn von Limburg
rsr. Zeitschrift für Württ. Franken 1861. S. 468 ff.)

2. Das Denkmal des Brliders von Friedrich n.
Albert an der Nordwand in der Höhe, (f 1374.)
Eine kräftige Ritterfigur iit voller Rüstung steht

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