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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 17.1899

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Nr. 10
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Hafner, Otto: Neu entdeckte Wandgemälde in der Gottesackerkapelle von Bieringen, Oberamt Horb, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15904#0099

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Archiv für christliche Ärmst.

Organ des Rottenburger Diözesan-Oereins für christliche Auiist.

^eransgegeben und redigirt von Pfarrer Detzel in Sk. Ldriftina-Ravensbiirg.

Verlag des RoNeiidurger Diözesau-Kuiistvereius,
für denselben: der Vorstand pfarrcr vetzel in ft. Llnnstina-Vavensbiirg.

Erscheint nwiiatlich einmal. Halbjährlich für M. 2.08 durch die ivürtteinbergischen (M. l.90
im Stuttgarter Bestcllbezirk), M. 2.20 burcCi die bayerischen und die Reichspostailstalten,
r /-x fl. 1.27 in Lesterreich, Frcs. n.40 in der Schweiz zn beziehen. Bestellnngen tverden
.TU- l « auch nngcnoinmen bau alten Buchhandlungen solvie gegen Einsendung des Betrags direkt

van der Expedition des „Deutschen Volksblatts" in Stuttgart, lirbansstratze 94, jitiu
Preise von M. 2.05 halbjährlich.

l<>99-

Reu entdeckte Wandgemälde in der
Gottesackerkapelle von Bieringen^
Gberamt chorb.

Von Repetent Dr. Hafner in Tübingen.

(Schluß.)

C) Süds eite.

Auf der Südwand des vorderst Kapel-
leutheils scheidet das frühgothische Fettster
mit geradlinigen: Fenstersturz, welches
ntlßeti ttoch die Ansätze des Mittelpostens
zeigt, zwei Scenen.

!. Links vour Fenster, anstoßend au die
Südostecke über bem Teppich befindet sich
eine schwer erkennbare Seetie. Das Feld
ist 60 cm breit und 70 cm hoch und
ebenfalls mit einer gemalten Draperie
umsäumt. Alls der linken mtb rechten
Seite des Feldes sieht mau je eine größere
tluö kleinere Figur mit Heiligenschein,
dahinter etwas mie Felsmassen. In der
Mitte befindet sich ein leerer Raunt. Der
aufmerksame Beschauer sieht noch eine drei-
getheilte Fahne. All' dies weist auf die
Attferstehtlng Christi hin. lieber
diesem Feld beftnbet sich jedenfalls eilt oder

, zwei andere Felder, die tücht freigelegt
sittd. Auch rechts voll der beschriebenen
Scene ist ein freier, nicht untersuchter Raum.

II. Rechts von dem gothischen Fenster
haben mir aus weiterem Feld (150 cm
hoch mtb 180 cm lang) vor ttns eitle
ntontlmetttale, hervorragende Darstellltug:

! I e s u s als Welte n r i ch t e r a lt f d e m
R e g e tt b o g e ti sitzen d. Die sitzende C>e-
ftaft ist 135 cm hoch, also lebensgroß.
Christus tragt einen schwachen Bollbart
von rothbrauner Farbe, die laugen, in der
Mitte gescheitelten Haare haben dieselbe
Farbe. Der Kopf ist sehr breit, rundlich,
hat große Angett mtb eine hohe Stirne.

- lieber bem Haupte steht ein sehr breiter
: gelber Heiligenschein. Christus breitet
seine sehr langen, steifen und dünnen
Arme, welche gleichmäßig in den Ellen-
bogen sich beugen, ans. Die Fittger der
j linken Hand sind ganz ausgestreckt, die
zwei kleinett der rechten eingezogen. Er
zeigt feine Wundmale. Der Leib ist düttn,
besonders der Brustkorb recht schtnal. Die
ebenfalls durchbohrten sehr breiten Füße
, (mit Sandalen?) sind auch sichtbar. Der

1

schematische Darstellung:
C) S ü dseite

Frühgut Fenster

I. Auferstehung Christi.
1. und 2. Gestalten. 3. pjahne.

I>. Christus als Weltenrichter.

4. Christus. 5. Maria. 6. und 7. Engel. 8.
Engel mit Leidenswerkzeugen. 6. Lanze.
 
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