Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 18.1900

DOI Heft:
Nr. 1
DOI Artikel:
Die Glockengießerkunst in der ehemaligen Reichsstadt Ulm, [3]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.15905#0011

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
:OvJt. Ulm. Deutnach ist die Nachricht,
daß Gottlieb Korn erst 1742 seinen 1744
gestorbenen Sohn David Wilhelm. Korn
ins Geschäft genommen habe, falsch.

Gottlieb K o r n und Christoph st- r a tt eit -
lob in Ulm gossen 1752 die kleine Glocke
in Asselsingen, DA. Ulm, und die größere
in Rerenstetten, DA. Ulm. Die mittlere
Glocke in Ettlenschieß, DA. Ulm, hat die
Umschrift: Gottlieb Korn und Christoph
Franenlob in Ulm 1759. Gottlieb
Korn goß auch 1762 die mittlere Glocke
in Niederstotzingen, DA. Ulm, die das
Relief des KiDzisirns mit 2 Frauen und
i Jünger hat.

Mit der Wittwe David Wilhelins
Korn vermählte sich 1745 Karl Christoph
Frauenlob, geb. 15. Dez. U06 in
Dresden, Stück-, Roth- und Glockengießer
in Ulm; ein Sohn des Johann Christoph
Franenlob, Soldat unter der Compag-
nie des Hauptmann von Richardt in
Dresden. Cr hatte einige Jahre das
Gymnasium seiner Vaterstadt besucht, kam
1724 zum berühmten Knnstgießer Johann
G o l d aus 6 Jahre in die Lehre und
mar 14 Jahre auf der Wanderschaft, bei
welcher er Breslau, Wien, Graz, Klagen-
snrt, Innsbruck, München, Regensburg,
Passau, Linz und Augsburg besuchte.
Von letzterer Stadt kenn er 1744 in
Kondition zu Gottlieb und David Wilhelm
Korn. Erstarb 1781. ft Daß er Soeius
von Gottlieb Korn nach dem Tod von
dessen Sohn umrde, ward schon eriväbnt.
Er goß 1764 die kleinste Glocke in
Weidenstetten, DA. Ulm, und 1768 die
kleinere in Albeck, DA. lllm.

Sein Sohn Thomas Frauen lab setzte
die Glockengießerei fort. Die Glocke ans
dem Schwörthurm in Ulm, die 1823 in
die Pfarrkirche nach Böblingen kam, hat
die Umschrift: anno 1789 goß mich

Thomas Frauenlob in Ulm. Er goß
1795 die zweite Glocke in Weidenstetten,
DA. Ulm, 1798 die größere in Bissingen
ob Lonthal, DA. Ulm, und die kleinere
in Oellingen, DA. lUnt, 1803 die größere
in Renti, DA. Ulm, 1818 die zweite in
Lonsee, DA. Ulm, und 1819 die kleinere in
der mittleren Kirche in Langenau, DA. Ulm.

November 1820 iibernahm die iin

4 Weyermann, Nachr. S. 261.

Roseng ä ß ch e > t g e l e g e ne F r a n en lo b sch e

Glocken- und Knnstgießerei Philipp Jakob
Wieland, geb. 3. Rov. 1873 in Ulm
als Sohn des 1827 gestorbenen Wirlhs
und Bierbrauers znm goldenen Dchsen
Jakob Wieland. Er hatte die Kunst-
und Glockengießerei bei Thomas Fr a u e n -
lob erlernt und wunderte auf seiner
Kunst. Ergoß 1823 die neue, l3 Zent-
ner schwere Glocke auf dein neu gebauten
Gänsthurmthor in Ulnr, 1824 die mitt-
lere in Westerstetten, DA. Ulnr, 1828 die
größere an der mittleren Kirche in
Langenau, DA. Ulnr, 1830 die größere
in Setzingeit, DA. lllm, 1835 die 2
grüßten in Reenstetten, DA. lllm, 1646
die große in Riederstotzingett, DA. Ulnr ft,
sowie 1865 die große in Hörvelfingen,
DA. Ulm. Cr starb aut 18. Janttar
1673 in lllut. Schon 1834 erhielt er
wegett feiner Geschüftsthüligkeit int Fach
der Knnstgießerei die silberne nnb goldene
Medaille, später beit Friedricbsordeti erster
Klasse und den Titel Kommerzienrath. 2)
Er hat auch die größte Glocke in Dnst-
utettiugen, DA. Balingen, gegossett. Die
Glockengießerei setzte sein Sohn Philipp
W i e l a n b und später Enkels, Mar
Wieland fort. Wielattd in lllm
gossen 187 7 2 Glocken in Grimtnelsingeit,
DA. Illut. Die mittlere Glocke in West-
hausen, DA. Ellwangett, hat die llm-
schrist: gegossen für die Gemeittde von
Wieland in lliitt 188J.

Nebett Philipp Jakob Wielattd ent-
stand in lllm eilte ztveite Glockengießerei.
Lorettz Riedle in lllm goß 1835 die
kleinere Glocke in Jnngingen, DA. Illut,
1844 die mittlere Glocke in Mähringen,
DA. lllm, nnb die kleinere in Nerettstettett,
DA. lllut, 1870 3 in Ballendorf, DA.
lllut, nnb 1871 die mittlere itt Assel-
fittgen, DA. lllut, mit der Inschrift
„Friede".

Wie and) in andern Reichsstädten
wurden auch in lllut die Glockengießer
ztt beit Kannen- oder Kantengießern ge-
rechnet, deren Dränung vott 1445 datiert.

In tun wenigen Städten Württem-

0 Die große Glocke in Nechenberg, OA. Crails-
heim, soll 1860 von I- F- Wieland in lllm ge-
gossen sein.

’’) Weyermann, ne«e Nachr. S. 65; Schalles,
Chronik von Ulm, S. 527.
 
Annotationen