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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 18.1900

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Nr. 1
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Kümmel, Konrad: Die kirchlichen Metallarbeiten, [16]: eine systematische Darstellung
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Literatur
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https://doi.org/10.11588/diglit.15905#0017

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der in demselben dem An ge nicht sicht-
baren Knpreratome, nnd diese Orydation
erfolgt selbstverständlich während der Be-
arbeitung unter den Händen des Golö-
schmiedes in ausgedehntem NAaße. So
erscheint dann das Silber grau, matt,
schmutzig, das Gold nuitt, fast tonlos gelb-
lich. Unt diesen seinen Knpserrost wegzii-
tilgen, der gleichsam ein trübes Häutchen
ans dem Edelmetall bildet, bringt man die
betreffenden Gegenstände in eine Beize
sgeivbbnlich verdünnte Schwefelsäure);
diese frißt das Knpseroryd weg und es
tritt die reine weiße Silber- nnd die volle,
satte Goldsarbe wieder heraus. Es kann
dies ans kaltem oder warmem Wege ge-
schehen. Das ist das „Weiß- nno Gelb-
sieden" der Gold- und Silberwaareu.
Gerne wird übrigens ans diese so ge-
reinigte Oberfläche noch ein leichter Ueber-
zng von feinstem Silber oder Gold
mittelst des galvanischen Verfahrens ge-
macht, wodurch wenigstens ans absehbare
Zeit die weitere Knpferorpdation verhin-
dert wird, indem der galvanische Gold-
hauch, weil ans reinem ('--old bestehend,
selbst nicht orydirt. Auch kann dabei das
<Kolö selbst eine verschiedene Färbung er-
halten: mehr eitrongeib oder orange, grün-
lich oder röthlich, oder im vollen satten
natürlichen Glanze. Für Gegenstände,
welche mn Altar dienen sollen, dürste sich
indessen die letztere Naturfarbe des Goldes
weikans am meisten ziemen, speziell für
den Kelch. An größerem Monstranzen
kann ja ein Wechsel hellerer und tieferer
Nuancen zur Hervorhebung der getriebenen
'Arbeiten nach Umständen auch einmal an-
gebracht erscheinen, übrigens kann hier
durch den Wechsel von Gold- nitb S i 1 b e r-
sarbe mehr und natürlicher gewirkt
werden.

Nnnmehr kommen wir zur eigent-
lichen Vergoldung und Versilbe-
rung fremder Metalle, und damit zn einer
Frage, welche in neuester Zeit und bis ans
heute viel Staub ansgewirbelt und in be-
lheiligten Preisen viel Atifregnng verur-
sacht hat. (Fortsetmng folgt.)

Literatur.

Ter hl. Kreuziv eg nach den Kompositionen
von Martin Feuerstein, Professor an
der Königl. Akademie in München mit einer

Biographie des Künstlers und erlänterndem
Begleittexte von Joseph Popp. Ver-
lagsanstalt Venziger L Eo., A.-G., Ein-
siedeln. Preis 20 Mk.

Der Kunftschristfteller Ranzoni behauptet ein-
mal: „Um Führich's Meisterwerke unbeeinträchtigt
genießen zu können, darf man seine Schrift von
der Knust nicht gelesen haben". Ein ähnlicher
Gedanke kam dein Recensenten beim Lesen des
Popp'schen Textes zu diesen Stationen, namenr
licb bei der Biographie des Meisters und der
„Allgemeinen Einleitung". In letzterer ist u. a.
zum Lobe des Meisters das Merkwürdige gesagt,
er habe auch darin, das; er dem .Heiland ein
weißes Kleid gegeben, seine „ausgedehnte Lite-
raturkeimtniß wie sein sorgfältiges Studium der
hl. Schrift" gezeigt, indem bei Lukas 24, 11 aus-
drücklich erzählt sei, daß Herodes dem Heiland
ein weißes Kleid habe anziehen lassen. Besichtigen
wir also die Stationenbildcr ohne Text. Wir
haben in ihnen eine vorzügliche Reproduktion
des Kreuziveges vor uns, welche der Münchener
Professor Feuerstein für die neue St. Anna
kirche in München ausgeführt hat. Tie Kompo-
sitionen sind nicht figurenreich, drei, vier, höchstens
fünf Gestalten geben eine Station, aber ihre
Anordnung ist so, daß die Hauptperson, der lei-
dende Heiland, überall in fast plastischer Weise
hervortritt und zwar in einer Würde und Kraft,
die großartig genannt werden muß. Der Grund-
gedanke der jeweiligen Station kommt ebensowohl
in leichter Faßlichkeit als in ergreifender Weise
zum Ausdrucke, tief durchdachte, wirkungsvolle
Motive treten vor unsere Seele und befriedigen
ebensowohl den das Leiden Christi betrachtende»
Geist als den Kunstsinn desjenigen, den sie mehr
vom ästhetischen Standpunkte aus genießen will.
Interessant ist in letzterer Beziehung ein Neben-
einanderhalten dieser und der Beuroncr^ Sta-
tionen. A.

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