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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 18.1900

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Nr. 7
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Weiss, Ferdinand: Ueber Wandmalereien
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Mittheilungen
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Annoncen
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https://doi.org/10.11588/diglit.15905#0074

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den Einfluß der Feuchtigkeit leiden, hat
Verfasser sich in einer unserer hervor-
ragendsten Stiftskirchen überzeugt. Bei
Gelegenheit einer Mission, wo die Kirche
mit Andächtigen überfüllt war, war die
Feuchtigkeitseutwickluug — es war iw
Winter — so stark, daß sich sogar die
heilige Hostie in der Moustrauze uwbog.
Ein Jahr daraus werkte wan dann auch
an den Altargenlälden, bei einigen sogar
in auffallender Weise, eine starke Trübung,
welche gewöhnlich der Vorbote beginnender
Zerstörung ist.

Wie aber ein vortreffliches Heilmittel
in der Hand eines erfahrenen Arztes
Wunder wirkt, während es unrichtig an-
gewendet, schadet, so ist es auch mit diesem
Mittel, weshalb Verfasser die Herstellung
desselben nicht veröffentlicht, da er 51t
öfterem schon die Erfahrung machen mußte,
daß Mittheiluugen über Restanrirmittel
sofort von unberufenen Händen angewendet
wurden. Deshalb: wer einen Kranken
hat, der gehe zum Arzt und nicht zum
Kurpfuscher.

Prof. Ford. Weiß,
in „Christi. Kunstblätter".

Buttheilungen.

Ku pferst i ch e zu reinige n. Die Art und
Weise, wie man beim Reinigen der Kupferstiche,
Kunstblätter re. vorzugehen hat, hängt von der
Art der Verunreinigung ab. Schwache Flecken
und durch das Alter entstandene gelbe Färbung
läßt sich am einfachsten und sichersten durch Er-
weichen und Auswaschen mit Wasser entfernen.
Wenn es sich um große Blätter handelt, so
breitet man dieselben auf Glastafeln aus oder
auf mit Wasser ausgelaugte und nach dem Aus-
trocknen mit Kopnl-, Bernstein- oder Damarfirnis
überzogene HolztaMn und bringt sie in eine
Wanne mit Wasser, welches nur eben über die
Blätter hinwegspülen darf. Die Bilder werden
nun im Wasser der Einwirkung der Sonnen-
strahlen ausgesetzt, bis die Flecken ausgebleicht
sind. Kleinere Blätter kann man ohne Glas-
unterlage in das Wasser bringen und in Er-
mangelung einer Wanne lassen sich die Blätter
auch nur aus Tafeln ausgebreitet, recht gut
bleichen, wenn sie beständig feucht erhalten und
dcir Sonnenstrahlen ausgesetzt bleiben. Das
Herausheben der durch und durch erweichten imb
alles Leimes beraubten Blätter erfordert große
Vorsicht, da sie leicht reißen oder sich zusammen-
schieben.

Sind die Flecken nach dieser Behandlung nicht
gewichen, so empfiehlt sich das Reinigen der
Blätter aus chemischem Wege. Sie werden zu
diesem Zwecke auf Glastafeln ausgebreitet, einige

Stunden feucht erhalten, dann durch Auflegen
von Druckpapier abgetrocknet und an den be-
treffenden Stellen mit Chlorwasser betupft. Unter
ititb über die Blätter wird Papier gelegt, mit
den Fingern fest darauf gedrückt und so lange
mit Befeuchten und Drücken sortgesahren, bis die
Flecken, welche zum Theil in die Unterlage ein-
ziehen, verschwunden sind. Hierauf beginnt man
die gereinigten Blätter mit Wasser zu überschütten
und auszulaugen und durch Aus- und Unterlegen
von feinem Druckpapier abzutrocknen, jedoch ohne
zn reiben unb zu wischen. Um den entzogenen
Leim wieder einigermaßen zu ersetzen, bestreicht
man die Rückseite der noch feuchten Blätter mit
einer schwachen Auflösung von Lederleim oder
mit einem Absud von Flöhsamen mid erhält sie
noch eine Zeit lang zwischen feuchtem Papier,
um das Einziehen des Leimwassers zu befördern.
Die Blätter werden dann zwischen trockenes Druck-
papier gebracht, welches man öfters wechselt und
unter Druck völlig austrocknet. .

Blätter, die nur auf der Oberfläche durch Oel
oder Lichtdampf verunreinigt sind, lassen sich
leicht durch Abreiben mit Semmel- oder Brot-
krume von feinporiger Beschaffenheit reinigen.
Flecken von Tinte und anderen starkfarbigen
Pigmenten, welche sich weder durch Auswaschen
noch Betupfen mit Chlorwasser entfernen lassen,
betupfe man mit in Wasser gelöstem Kleesalz,
Weinsteinsäure oder Phosphorsäure, die bei der
Anwendung am besten in einem zinnernen Gefäß
erwärmt werden. Sind die Blätter gereinigt,
so spült man sie rasch und sorgfältig mit Wasser,
bis sie, an die Zunge gehalten, keine Spur eines
sauren Geschmackes mehr zeigen und fest darauf
gedrücktes blaues Lackmuspapier sich nicht im
mindesten mehr rötet. Blätter, die frisch mit Oel
verunreinigt sind, bestreicht man auf der Rück-
seite mit einem dünnen Brei aus Pfeifenthon
und Weingeist. Die Bildsläche legt man auf ge-
glättetes Talkpapier und überbügelt dann die
mit Thon bestrichene Rückseite, sobald diese trocken
ist, damit das Oel besser und vollkommener
absorbiert werde. Der Thon wird nun abge-
stäubt und etwa zurückgebliebene Spuren des
Oels mit Schwefeläther, dann mit Weingeist
von 00 Prozent betröpfelt und das Ganze sorg-
fältig bedeckt. Sind die Flecken nur unbedeu-
tend, so genügt, nach dem „Diamant", die ^An-
wendung von Weingeist und Schwefeläther allein.

D. M.

Annoncen.

Altarleuchter,

feinpolirte, in Messing- und Rothguß von 22 cm
Höhe an —, O ft erUol*5e 11 ie 11 ri j tcr bis zn
1,20 m Höhe, im Preise von 8 — 140 M., nach
Zeichn. des selig. Herrn Präl. Schwarz, verfertigt

Willi, ^ebimaiir.

Gelb- und Glockengießerei,

Ell ivan gen.

Preislisten, Entwürfe, Empfehlungen stehen
zur Verfügung.

Stuttgart, Buchdruckerei der Akt.-Ges. „Deutsches Volksblatt".
 
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