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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 18.1900

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https://doi.org/10.11588/diglit.15905#0091

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84

Die erste Auflage vorliegender Schrift war
der Abdruck eines Vortrages, den der Verfasser
vor den Alumnen des Priesterseininars zu Regens-
burg gehalten hat. Sie erhebt darum nicht den
Anspruch, etwas Originelles bieten zu wollen,
sondern gibt nur eine allgemein verständliche Be-
lehrung des Gegenstandes nach den diesbezüg-
lichen Werken von Kraus, Kaufmann, Kirsch,
Kuhn, de Rosst, de Waal, Wilpert u. s. w. In
fünf Abschnitten behandelt sie Anlage und Ge-
schichte der Katakomben, die Inschriften, die bil-
dende Kunst, Kleinkunst und „Abbildungen und
Bibel". Wir finden es sehr lobenswerth, daß der
Verfasser in dieser populären Weise die mühe-
vollen Arbeiten der Altertumswissenschaft auch
großen: Kreisen zugänglich gemacht hat und wird
das Büchlein in diesem Jubeljahre besonders
manchen Nompilgern, welche die altchristlichen
„Gottesäcker" besuchen wollen, gute Dienste leisten.
Es eignet sich übrigens auch als Vorstudium oder
Einleitung in die Wissenschaft der altchristlichen
Archäologie.

Das goldeneZeitalter des Klosters
St. Gallen. Gm Kulturbild von Fran z
Xaver Wetzel. Zweite Auflage. Navens-
burg. Verlag der Dorn'schen Bnchhand-
lung HF. Alber). 1900. 175 S. Alk. 1.50.

Auch dieses dem Bischof von St. Gallen ge-
widmete Schriftchen ist in seinem ersten Erscheinen
aus Vortrügen entstanden und führte ursprüng-
lich den Titel: „Die Wissenschaft und Kunst im
Kloster St. Gallen im neunten und zehnten Jahr-
hundert." Der Verfasser, Domherr und Dekan in
Lichtensteig, ist weit bekannt burcfj seine zahl-
reichen, im gleichen Verlage erschienenen Volks-
schriften, die so recht aus dem Leben und für
das Leben geschrieben sind, volksthümlich im
eigentlichen und edelsten Sinne des Wortes.
Hier lernen wir den gewandten Volksschriftsteller
mehr von wissenschaftlicher Seite aus kennen und
zeigt sich auch hier seine Feder als tüchtig, ge-
waudt und aus der Höhe der Zeit. Er zeichnet
in trefflichen, wenn auch flüchtigen Zügen die
Männer, die einstens xix der altehrwürdigen Fürst-
abtei St. Gallen gelebt und gewirkt, und die
„fortleben in der Erinnerung der Nachwelt; und
je ärmer die Gegenwart an wahrhaft großen Ge-
lehrten und Künstlern ist, desto süßer wird uns
das Andenken an jene Männer der Klosterzelle,
die, einst die Leuchten ihrer Zeit, in Wissenschaft
und Kunst der Mitwelt den Lorbeer streitig
machten". In vier Abschnitten ziehen vor unserm
Auge vorüber „Die Wissenschaft des Klosters
St. Gallen im Entstehen", „Die Träger der
Wissenschaft", „Die Schätze der Wissenschaft (und
Kunst) in St. Gallen", „Die wissenschaftliche,:
Leistungen". Der Verfasser beschränkt sich jedoch
bei seiner Darstellung auf das neunte und zehnte
Jahrhundert, „weil das Kloster St. Gallen in
dieser Zeitperiode seine schönsten wissenschaftlichen
Blüten getrieben".

Opus 8ti. Luc ae. Wir haben schon in
Nr. 5 des „Archiv" auf diese von der „öster-

Stuttgart, Buchdruckeiei der

reichischen Leo-Gesellschaft in Wien, in der Jo-
seph Roth'schen Verlagshandlung, Stuttgart und
Wien 1900" erschienenen Kunstblätter hinge-
wiesen und können hier bloß das dort Gesagte
wiederholen. Es sind uns unterdessen zwei wei-
tere Lieferungen, III und IV mit je 10 Tafeln,
zugesandt worden, und wir wären fast in Ver-
legenheit, wenn uns die Aufgabe würde, die
schönsten Blätter davon auszusuchen. Hochinteres-
sant für Kenner und Freunde der christlichen
Kunst sind besonders die bisher u n edierten
Blätter, wie St. Longinus, nach einer
Handzeichnung von Eduard v. Steinte, und
ein wunderliebliches M a d o n n c n b i l d ch e n nach
einer Handzeichnung desselben Meisters im Be-
sitze seines Sohnes, des Herrn Justizrates Dr. Ed
v. Steinle in Frankfurt a. M., die heilige
Familie, nach einer Bleistiftzeichnung in der
erzherzoglichen Sammlung Albertina in Wien,
von Joseph v. Führich, ein unsäglich schönes,
liebliches Idyll; von ihm auch die Hochzeit
von Kana, ebenfalls nach einer unedierten
Zeichnung in der Albertina, St. Franz de
Paula empfängt das Symbol („Charitas") des
von ihm gestifteten Ordens, v. Sassoferrato,
nach einer Oelbildskizze in der Sammlung des
Erzherzogs Franz Ferdinand von Oesterreich-Este
xi. a. Freunde der Fr. Overbeck'schen Kunst
werden überrascht sein, hier auch die sechs ersten
Stationen des für den Bildhauer Hosfmanu
im Jahre 1861 komponierten Kreuzweges zu
finden; sie sind nach bisher nicht xveiter bekannten
Handzeichnungen des Altmeisters im kunsthistori-
schen Hofmuseum zu Wien hergestellt.

Nach den vorliegenden Blättern haben wir
das Vollkommenste, was uns von den reprodu-
zierenden Künsten in der Neuzeit in die Hände
gekominen ist.

Wir fügen hier an, daß die oben genannten
Stationen soeben in eigener Ausgabe in dem-
selben Roth'schen Verlage erschienen sind imb
zwar unter dem Titel: „Der heilige Kreuz-
w e g. Bilder von Friedrich Overbeck (Hnnd-
zeichnungen im kunsthistorischen Hofmuseum zu
Wien). Text von 0. Till m a n n P e s ch 8. ft Mit
Approbation des sürstbischöflichen Ordinariats von
Wien, Oesterreichische Leo-Gesellschaft. Verlag
von Joseph Roth in Wien und Stuttgart 1900."
Ladenpreis, broschiert 85 Pf. Ein prächtiges
Büchlein, dem die iveiteste Verbreitung zu gön-
nen ist!

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Altarleuchter.

seinpolirte, in Messing- und Rothguß von 22 cm
Höhe an —, GftllllxiTSCllflUl ifjtl'U bis zu
1,20 m Höhe, im Preise von 8 — 140 M., nach
Zeichn. des selig. Herrn Präl. Schwarz, verfertigt

IPiitj. Sedlniklpift

Gelb- und Glockengießerei,

E l l w a n g e n.

Preislisten, Entwürfe, Empfehlungen stehen
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kt.-Ges. „Deutsches Volksblatt".
 
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