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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 18.1900

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Nr. 12
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https://doi.org/10.11588/diglit.15905#0118

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jeweils seine Lage, die Abstammung seines Na- |
mens und seine älteste Geschichte behandelt, dann
werden die Gebäude, Kirche, Nathhaus u. s. w.
beschrieben, auch die kirchlichen und gemeindlichen
Verhältnisse angegeben und aucf) besondere Orts-
gebräuche 11. dergl. erwähnt. In einem Anhänge
iverden ein Höhenverzeichniß sowie statistische
Tabellen über den Flächengehalt des Bezirks,
Zahl und Umfang der landwirtschaftlichen Be-
triebe, über die Bevölkerung und ihre gesund-
heitlichen Verhältnisse u. s. w. gegeben. Bei der
Beschreibung jeder Gemeinde ist eine von Major
C. Heberle aufgeuommene Zeichnung des Ortes
und seiner landschaftlichen Umgebung abgebildet.

Katechismus der Archäologie. Von
Dr. E. Kroker. 2.Ausl. I960. Leipzig.
Weber. M. 3.

Das vorliegende Merkchen trägt ganz das
Gewand von Sakens Baustile, nur die Frage-
sorm ist fallen gelassen. Es behandelt in 4 Ka-
piteln die ägyplische, mesopotamische, vorderasia-
tische ' und griechisch-römische Kunst. Letztere ijt
natürlich am ausführlichsten dargestellt, indem
in 4 Kapiteln die älteste griechische Kunst, die
griechisch-römische Baukunst, die griechisch-römische
Plastik und die griechisch-römische Malerei vor- i
geführt wird. Ein Verzeichnis; der Orte, Künstler !
und lermini technici trägt nicht wenig zur Brauch- j
barfeit des Ganzen bei. Gerade in dieser prak-
tischen Verwendbarkeit dieses Katechismus liegt
sein großer Werth, indem er aus der ungeheuren :
Stoffmasse der Kunstgeschichte des Alterthums das
Wichtigste herausnimmt und trotz der großen Kürze
lichtvoll darstellt. Für das weitere Studium sind ^
immer die wichtigsten Quellen und Literaturwerke
angegeben. Dem Anfänger sind gewiß die vielen
technischen Angaben willkommen. Andeutung der
historischen Zusammenhänge und Gesammtcharak-
terisirungen beleben das Gerippe. Die wichtigsten
Kunstdenkmäler sind alle in Illustrationen ge-
geben. Der Katechismus leistet nicht nur dem
Anfänger, der sich rasch in die Kunst des Alter-
thums einschaffen will, sondern auch dem Nicht-
fachmann, der sich schnell Raths erholen will, über-
aus treffliche Dienste. Bei der großen Bedeu-
tung der Aegyptiologie und Assyriologie in unfern
Tagen und bei den vielen Zusammenhängen der
christlichen Kunst mit der griechisch-römischen
dürfte sich Kroker's Archäologie namentlich auch
für christliche Kunstforscher und Kunstbeflissene
empfehlen. Dabei dürfte es sich allerdings fragen,
ob es möglich ist, einen kurzen Katechismus der
„Archäologie" zu schreiben, da dieser Begriff nicht
nur intensiv, sondern auch extensiv ungeheuer
viel enthält. Thatsächlich kommen denn auch
nicht nur die nicht unter den Begriff „Kunst"
fallenden Alterthümer sehr stiefmütterlich weg
(cf. p. 84 it. 89), sondern auch ganze Völker,
wie die indische Kunst, werden vermißt. Doch,
wie gesagt, das, was das Büchlein enthält, ist
viel und gut.

Dr. A. Weißenba ch e r.

Die Kunst und das Sittliche. Von
Wilhelm Schöpff. Stuttgart. Druck
und Verlag der Ehr. Belser'scheu Verlags-
Handlung. 1900. 43 S. Preis 60 Pf.

Das vorliegende Schriftchen ist das sechste
Heft vom XXV. Bande der „Zeitfragen des
christlichen Volkslebens", welche „die Zustände
und Aufgaben unserer Zeit ins Licht evangeli-
schen Geistes rücken, nach ihm sie messen und be-
urtheilen lehren" wollen. Wie die ganze Samm-
lung, will auch obige Schrift den positiv christ-
lichen Standpunkt vertreten. Sie sagt den Pro-
testlern gegen die sogen, lex Heinze wie den
jüdisch-liberal geleiteten Blättern und überhaupt
dem Liberalismus in kräftigen Worten die Wahr-
heit und kennzeichnet unter andern! wiederholt
auch das „Sittliche" der sogen. „Männermoral".
In einem andern Abschnitte wird die moderne
Künstlersittlichkeit, wie sie sich in Wort und Bild
gibt, und am Schluffe der „Goethebund" be-
handelt. Daß auch in einer kleineren von einem
Protestanten verfaßten Schrift, der wir unserer-
seits sonst ganz und voll beistimmen können,
etwas Weniges über die bösen Jesuiten und das
Papstthum stehen muß, scheint zur Kennzeichnung
protestantischer Orthodoxie erforderlich zu sein.

Sant Elia. Ein deutsches Heiligthum auf
klassischem Boden. Erinnerungen an eine
archäologische Streife in Etrurien von Carl
Maria Kaufmann. Mit 8 Abbil-
dungen. H amm i. W. Druck und Ver-
lag von Beer u. Thiemann. I960.

Die „Frankfurter z e i t g e m ä ß e n B r o-
schüren" (Preis pro Band (12 Hefte) M. 3,
Einzelpreis pro Heft 50 Pf.), deren erstes Heft
vom XX. Bande obige Schrift bildet, haben mit
der Wende des 19. Jahrhunderts einen Wechsel
insofern eintreten lassen, als sie in Zukunft in
dem Verlage von Beer u. Thiemann in Hamm
i. W. erscheinen werden. Das vorliegende Hest
gibt eine Beschreibung von dem fast ganz aus
dem Mittelalter erhaltenen C a st e l Sant Elia
und seinem H ei li gth u in der M adonn a
ad Rupes. Man erreicht es von der Stadt
Ci vita Castellana aus, die 8 Kilometer von
der Bahnstrecke Rom—Florenz entfernt liegt.
„Castel Sant Elia, nach außen hin kaum dem
Namen nach bekannt und doch ein Fleckchen Erde,
das in wenigen Jahren, wenigstens von deut-
schen Pilgern und Südfahrern, besucht werden
muß, wollen sie nicht einem der idyllisch-
st e ii n ii b s ch ö n st e it Madonnenheilig-
thümer der Welt achtlos nahe gewesen sein."
Hier ist auch jener alte P a r a m e nt en sch a tz
aufgefunden worden, der einzig in seiner Art,
von I. Braun 8. J. in der Zeitschrift für christ-
liche Kunst (1899 S. 291 ff.) jüngst eine kurze
Untersuchung gefunden hat.

H n n dbu ch der K u n st g eschi ch t e von
Dr. Erich Frnutz, Professor an der
Universität Breslau. Mit Titelbild und
393 Abbildungen im Text. Freiburg. Herder.
I960. Gr. 8«. (XII u. 448 S.) M. 9;
geb. in Halbfranz M. 11.

Es ist allerdings ein kühnes Unternehmen,
der Menge kunstgeschichtlicher Handbücher ein
neues anzufügen, aber aus unserer Seite durch-
aus nichts Ueberflüssiges. Lassen wir über Zweck
und Ziel des Buches den Verfasser selber reden:
 
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