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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 19.1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.15906#0028

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wählenden Mitglieds Sie Kommission steht mit
den Kreishauptmannschaften im Kornmunikations-
verhältnisse und hat das Recht, an die Verwaltungs-
behörden erster Instanz unmittelbar zu verfügen.
Der Wirkungskreis der Kommission umfaßt die
Begutachtung der von den Ministerien und dem
Evangelisch-lutherischen Landeskonsistorium an sie
gerichteten Fragen, welche die Beseitigung von
Kunstdenkmälern oder die Art ihrer Erhaltung
und Wiederherstellung betreffen, ferner die Be-
gutachtung von Gesuchen um Staatsbeihilfe zur
Erhaltung und Wiederherstellung von Kunstdenk-
mälern unb endlich die Aufsicht über die im Lande
vorhandenen Kunstdenkmäler und die Ertheilung von
Rathschlngen zunr Schutze der letzteren. Mit einer
JnventarisationderälterenBau-undKunstdenkmüler ^
wurde schon im Jahre 1881 begonnen und soll
die obige Kommission für Fortsetzung derselben |
besorgt sein. Der Bericht zählt über hundert j
Fälle auf, in welchen die Kommission um Rath
und Gutachten angegangen wurde. Bei wichtigeren
Gutachten find dem Bericht auch Aufnahmen,
Zeichnungen u. drgl. beigegebeu, ivie bei der
Durchforschung der Klofterruineu des ehemaligen
Cistercienserklosters Altzelle bei Meissen, bei ;
Klosterbuch und Thierfeld bei Zwickau. Als >
Anhang find Rathschläge für die Veranstaltung ;
von Alterthümer-2lusstellungen gegeben, sowie ein
Verzeichniß von Orten im Königreich, an denen sich
Sammlungen von Alterthümern befinden. D.

Dr. I. G. Weis-Liebersdorf, Dns
Jubeljahr 1500 in der Augsburger
Kunst. Eine Jubiläuinsgabe für das |
deutsche Volk. In zivei Theilen, mit über
100 Abbildungen nach Eriginalphotogra-
phien. Erster Th eil (VIII und 108 j
Seiten Groß-8" mit 57 Abbildungen).
Preis M. 5.—. München, Allgemeine!

Verlagsgesellschaft, 1901.

Vorliegendes Buch wendet sich in gemein- '
verständlicher Form an die weitesten Kreise der
Gebildeten und entrollt farbensatte Bilder von
alter christlicher Kultur und Kunst in deutschen
Landen vor der Glaubensspaltung. Unter dein >
Eindrücke des Jubeljahres 1500 entstand im
Katharinenkloster zu Augsburg ein hochbedeutsamer i
Geinüldecyklns, der die sieben Hauptkirchen Roms
zum Gegenstand hat und schlechthin als eine
„A p o t h e s e der R o m wallfahrt 1111)1;
Jubiläumsgnade in der deutschen Kunst"
bezeichnet werden kann. Es handelt sich um
Meisterwerke der schwäbischen Schule, von Hans ;
Holbein dem Aelteren, Hans Burgkmair und!
K(eo) F(ras) zwischen 1490—1504 ausgeführt, ,
die malerisch und gegenständlich gleich merkwürdig
sind. Was die kirchliche Kunst des deutschen ;
Mittelalters vermochte, was der neue, eben nach ;
Deutschland eindringende Renaissancestil Großes |
ahnen ließ, der Abendsonnenschein einer scheidenden
Kunstwelt verschmilzt hier mit dem aufleuchtenden ,
Morgenrots) einer neuen, vom Süden kommenden
Kultur. Der Verfasser schildert bei der Erklärung
der legendenreichen Tafelbilder Welt und Kirche
um 1500, Kunst und Künstler, Liturgie und Legende

I und benutzt nicht selten die Gelegenheit, die
Entwicklung der christlichen Kunsttypen bio in
altchristliche Zeit zurück zu verfolgen. Die Ans-
führungen über den Ursprung der goldenen Pforte
, des Fubiläums, über Legeudenbildung und kirchliche
, Kunstübung, über die Romkirchen und Wallfahrts-
gnade in der Volksanschauung des Mittelalters
verdienen allgemeines Interesse.

Der vorliegende erste Theil behandelt das Jubi-
läum von 1500, die Zeitverhältnisse in der blühen-
den, freien Reichsstadt Augsburg und die Basiliten-
bilder des älteren Holbein, die Basiliken St. Maria
Maggiore und St. Paul, wobei auch Leben und
Kunstentwicklung des Meisters eingehend erörtert
werden. Das Werk ist ebenso wissenschaftlich
werthvoll wie durch den Reiz der Neuheit anziehend.
Man darf dem zweiten Theil, der sich unter der
Presse befindet, mit Spannung entgegeniehen. 14.

Annonce.

Herderst'cheVcrlagshaiidliliig, Freibnrg i.Br.

Soeben ist erschienen und durch alle Buch-
handlungen zu beziehen:

int Alittelalter.

Mit besonderer Berücksichtigung von Kultur
und Kunst nach den Quellen dargesteilt
von Hnrtinnnn Erisirr 8. J.

E r ste r B and: Aoin beim Alisgnng der
antiken welr. Nach den schriftlichen Quellen
und Monumenten. Mit 228 historischen Ab-
bildungen und Plänen, darunter ein Plan
Forma Vrbis Komae aevi christiani saec.
IV—VII in Farbendruck. Ver.-8". (XX u.
856 S.) M. 22.40; geb. in Halbpergament
M. 27.

Das ganze werk wird 6 Lände »infasien.

„Durch die soeben erschienenen Lieferungen
11 — 14 wird der erste Band kamplet. Blickt
man jetzt auf das Ganze zurück, so muß man
gestehen, daß man das Buch nicht leicht zu hoch
einschätzt. Es enthält die Früchte eines eisernen,
jahrzehntelangen, zielbewußten Fleißes. . . .
Man braucht nur einen Blick auf die glänzende
Illustrierung zu werfen, die vielen erstmaligen
Veröffentlichungen neuer, oft eigener Photo-
graphien, aus die Pläne, Karten und Grund-
risse, nach jeder Richtung füllt das Buch
vortheilhaft aus. Der kulturgeschichtliche Stofs
ist in den Vordergrund gerückt und stets nach
eigenen Quellenexcerpten bearbeitet. Man
macht sich nur aus eigener Anschauung einen
Begriff von dem Reichthum des Inhalts. Ein
Register am Schluß ist beigefügt, wie überhaupt
die Ausstattung der katholischen Geschichtswerke
selten Wünsche unerfüllt läßt. Wer das Buch
sich kaufen will, wird über Mangel an Inhalt
nicht zu klagen haben."

(„Neue Preußische sKreuz-j Zeitung".
Berlin 1000. Nr. 608.)

Stuttgart, Buchdruckcrei der Akt.-Ges. „Deutsches Bolksblatt".
 
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