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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 20.1902

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Nr. 11
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Reiter, Joseph: Symbolik des Hasen
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Literatur
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https://doi.org/10.11588/diglit.15935#0137

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Sinnbild der Vergänglichkeit des irdischen
Lebens (Bilder des Hasen auf Grab-
steinen), wegen seiner Furchtsamkeit als
Sinnbild der Furcht (Bild in der Tauf-
kapelle zu Pesaro), und wegen seiner be-
sonderen Art des Schlafens als Sinn-
bild der Wachsamkeit (Bilder des Hasen
auf den Lampen). Näheres in der Neal-
Enc. von Kraus I 651.

Die Hasen in dem Wappen des Bi-
schofs von Basel-Lugano sind aus seinem
Namen zu erklären — (Leonhard Has).
Ebenso verhält es sich mit dem Hasen in
dem Wappen der Familie Has in Rotten-
burg, wo Hans Has von 1499—1512
Bürgermeister war.

Oberamtsbeschreibung II S. 46.

Literatur.

H a n d b u ch der K u n st g e s ch i ch t e v o n
Anton Springer. 6. Anflage. 4 Bde.
Leipzig 1901/02, Verlag von E. A. See-
mann. (Zns. 1511 Seiten, 1919 Abbil-
dungen im Text und 40 Farbendrucke.
Preis geb. 30 Bl.)

Das bekannte „Handbuch der Kunstgeschichte
von Anton Springer" liegt nunmehr iit 6. Auf-
lage vollständig vor, nachdeni vor Kurzem auch
der 4. Band erschienen ist. Das Werk ist aus
dem „Textbuch" hervorgegangen, mit welchem
Springer seit 1879 die Seeinann'schen „Kunst-
historischen Bilderbogen" begleitete. Nach des
Verfassers Tode (1892) wurden Text und Illu-
strationen vereinigt, so daß sich das Buch erst-
mals in seiner 4. Auflage 1895 als selbständiges
„Handbuch" darstellte. Schon 1898 ff. folgte
eine 5. und nunmehr nach weiteren drei Jahren
1901/02 die 6. Auflage. Diese rasche Aufein-
nnderfolge von neuen Auflagen in so kurzen Zwi-
schenräumen ist allein schon angesichts der vielen
knnstgeschichtlichen Hand- und Lehrbücher, mit
welchen in letzter Zeit der Büchermarkt förmlich
überschwemmt wurde, ein klarer Beweis für die
außerordentliche Brauchbarkeit und Gediegenheit
dieses Werkes. Am besten bürgt uns aber dafür
der Name Springer's, der so recht eigentlich der
Meister und Begründer der deutschen Kunstge-
schichte genannt werden darf. Denn in seinen
„Grundzügen der Kunstgeschichte" hat er ein ge-
radezu klassisches Werk geschaffen und damit zum
ersten Mal bei einem größeren Kreis der Gebil-
deten Sinn und Freude für das bisher so ver-
nachlässigte Studium der Kunstgeschichte geweckt.
Springer verdankte diesen Erfolg seiner umfassen-
den Gelehrsamkeit, welche den gewaltigen Stoff
vollständig beherrschte, und dem sicheren histori-
schen Verständniß, mit welchem er aus dem reichen
Schatz seines Wissens das Wesentliche und für
den späteren Entwicklungsgang Bestimmende aus-
zuwählen und klar darzustellen wußte, nicht weniger
aber auch seiner vornehmen und glänzenden
Sprache, die auf jeder Zeile von dem feinen Ge-

fühl und der warmen Liebe des Verfassers zum
warhaft Schönen Zengniß ablegt, ohne dabei in
den phrasenreichen Ton der modernen Kunst-
schriftstellerei zu verfallen.

Diese allgemein anerkannten Vorzüge der
Springer'schen Darstellungsweise zieren auch die
späteren Ausgaben des seinen Namen führenden
„Handbuches" und so auch die vorliegende 6. Auf-
lage. Denn die Verlagsanstalt hat cs verstan-
den, für die Bearbeitung derselben Gelehrte zu
gewinnen, welche, zum Theil durch persönlichen
Verkehr mit Springer, mit dessen Anschauungen
und Sprache Ivohl vertraut, in schonendster Pietät
Alles unverändert gelassen haben, was sich irgend-
wie halten ließ, dabei aber eifrig bestrebt waren,
die sicheren Ergebnisse der in den letzten Jahren
so regsamen knnsthistorischen Forschung in die
Darstellung einznreihen und so das Werk auf der
Höhe der Zeit zu erhalten. Da es bei der wie
in allen Wissenszweigen so auch hier weitgehen-
den Spezialisirung für den Einzelnen jetzt nicht
mehr leicht möglich ist, auf allen Gebieten gleich-
mäßig zu Hause zu sein, wurde die Umarbeitung
der einzelnen Bände verschiedenen Spezialgelehrteu
anvertraut.

Aber auch seinerseits hat der Verleger Alles
aufgeboteu, um dem Werke eine möglichst wür-
dige Ausstattung zu geben. Papier und Druck
lassen Nichts zu wünschen übrig. Namentlich aber
ist für ein ausgiebiges Anschauungsmaterial reich-
lich gesorgt durch zahlreiche und gut auSgewählie
Abbildungen. Gegenüber den früheren Auf-
lagen find die Textillustrationen nicht nur bedeu-
tend vermehrt, so daß nunmehr deren gegen 2006
die vier Bände schmücken, sondern es sind auch
an die Stelle der älteren Holzschnitte mehr und
mehr die zuverlässigeren Autotypien getreten.
Zur besonderen Zierde aber gereichen deni Werke
die 40 farbenprächtigen, in technischer Beziehung
hochvollendeten Tafeln in Dreifarbendruck.

Was die einzelnen Bände betrifft, so besorgte
die Bearbeitung des ersten das Altert hum
umfassenden Bandes der als Archäologe be-
kannte Straßburger Professor Ad. Michaelis, der
sich selbst wieder für die Darstellung der ägypti-
schen Kunst der Beihilfe eines Aegyptologen be-
diente. Michaelis hat überall die Ergebnisse der
neueste» Ausgrabungen und Entdeckungen ver-
werthet, so daß dieser Band gegenüber der letzten
Auflage um ein volles Drittel vermehrt worden
ist. Er bietet nun mit seinen 378 Seiten Text,
652 Textillustrationen und acht Farbendrucken
eine wenn auch knappe, so doch für das Studium
mehr als genügende Darstellung der antiken
Kunst, an der jeder Freund des klassischen Alter-
thums seine Freude haben muß. Deßhalb wird
auch dieser Band, der, wie auch die übrigen,
einzeln käuflich ist, von kompetentester Seite, von
Universitätsprofessoren, den angehenden Philo-
logen als das brauchbarste diesbezügliche Buch
empfohlen.

Der zweite Band (414 Seiten, 529 Illu-
strationen, 6 Farbendrucke), neu bearbeitet vou
Professor vr. Joseph Neuwirth in Wien, ist der
Kunst des Mittelalters gewidmet. In ihm
nimmt natürlich die Baukunst den weitaus größten
Raum ein; doch kommen auch die Plastik und
Malerei zu ihrem Rechte, und, wenigstens in der
 
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